Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Wasser ist immer cool“
Betreuerteam informiert Eltern über Jugendfeuerwehrarbeit
- Aufklärung darüber, was mit „KaReVeTo“gemeint ist, hat es kürzlich im Gerätehaus der Feuerwehr in Berghülen gegeben. Die zunächst unverständliche Abkürzung war in der Einladung zum Elternabend aufgetaucht, der aus Anlass des einjährigen Bestehens der Nachwuchsfeuerwehrabteilung stattfand, um den Müttern und Vätern einmal zu schildern, was bisher gemacht wurde und wie das kommende Programm aussieht. Jugendleiter Ronny Schwoche entschlüsselte: Es geht bei der Zusammenarbeit um die Tugenden Kameradschaft, Respekt, Verantwortung und Toleranz. Das „Café Kirchturm“wird heuer wieder stattfinden, um Einnahmen für die Jugendwehr zu erzielen.
Auf dem Papier haben sich 26 Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren der Jugendfeuerwehr angeschlossen. Alle zwei Wochen an Donnerstagen, außer in den Ferien, treffen sich die Mitglieder der Nachwuchsfeuerwehr von 18 bis 19.30 Uhr mit dem vierköpfigen Jugendteam. Dieses Team bilden Vize-Kommandant Michael Mittelstädt, Jugendwart Schwoche, Fabian Nigst, der den Jugendwartlehrgang
heuer besuchen wird, und Jürgen Breit. Sie vermitteln Technik- und Fahrzeugkunde. Der Jugendwart bat um Pünktlichkeit.
Bei Löschübungen sind noch Maschinisten und Gruppenführer zur Unterstützung erforderlich, um die anfallenden Aufgaben abzudecken. „Wasser ist immer cool“, sagte Schwoche. Das allererste Treffen war gleich damit verbunden gewesen, welches von 20 Mädchen und Jungen zwischen zehn und 14 Jahren besucht worden war. Bei den inzwischen neun Übungen seit der Gründung waren stets jeweils circa zwölf Jugendfeuerwehrmitglieder dabei. Bei den Treffen ging es beispielsweise um einen simulierten Flächenbrand, einen Verkehrsunfall und Erste Hilfe mit dem Arbeiter-Samariter-Bund.
Bei einem Leistungsmarsch durfte die Jugend bereits mitmachen. Eine Kaffeetasse gab es als Erinnerungsstück. Beim Ausf lug nach Ulm besichtigten sie den Rettungshubschrauber „Christoph 22“, erfuhr das anwesende Dutzend Eltern, davon drei aktive Wehrmänner. Frauen gibt es in der aktiven Wehr bis dato nicht. Mit der neuen Jugendabteilung kann sich das ändern. Zehn Mädchen
haben sich angeschlossen, wobei etwa die Hälfte regelmäßig an den Treffen teilnehme. An einer Verjüngung sind die Aktiven interessiert, betrage der Altersdurchschnitt doch etwa 35 Jahre.
Mit 17 Jahren kann sich der Nachwuchs an der 70-stündigen Ausbildung „Truppmann 1“oder eben Truppfrau beteiligen und ab der Volljährigkeit bei den Aktiven mitmachen. Kosten fallen keine an, außer beim Ablegen des Führerscheins. Weitere mögliche Ausbildungen und Lehrgänge sind Truppmann 2 (40 Stunden pro Jahr), Sprecherfunker (16 Stunden), Atemschutzträger (25 Stunden). Als erstes kann das Leistungsabzeichen in Bronze erworben werden. Folgen können nach und nach Ausbildungen zu Truppführer, Maschinist und Gruppenführer sowie Abzeichen in Silber und Gold, erklärte VizeKommandant Mittelstädt zur Laufbahn in der Freiwilligen Feuerwehr.
Weil es derzeit keine Umkleide für Mädchen gibt, nehmen die Kinder die Kleidung mit nach Hause und kleiden sich gleich dort ein. Kleidung und Helm sind Eigentum der Feuerwehr. Ronny Schwoche warb für festes Schuhwerk, möglichst mit Stahlkappen,
das die Eltern anschaffen müssten. Bürgermeister Bernd Mangold schlug eine Sammelbestellung vor.
Im Mai findet eine 24-Stunden-Übung mit Übernachtung statt. Beim vergangenen Kaffeeausschank und Kuchenverkauf an der Kirche waren 786 Euro eingenommen worden. Jugendwart Schwoche bat um Kuchenspenden zur Neuauflage dieser Veranstaltung. Der Termin werde noch bekanntgegeben. Letztes Mal waren 25 Kuchen verkauft worden.
Mit den Einnahmen werden Ausflüge finanziert, mal wurde gegrillt, mal gab es Pizza. Ein weiteres Nahziel der Jugendwehr ist laut Ronny Schwoche der Erwerb der Leistungsspange. Wie diese erreicht werden kann, darüber informieren sich die Berghüler nun per Webseminar. Mittels QRCode können die Eltern einer Chatgruppe beitreten. Der Informationsaustausch ist ebenfalls per Mail Jugend@fw-berghuelen.de möglich. Ein Vater erkundigte sich nach der Versicherung. Eigentlich sind die Kinder versichert, auch auf dem direkten Weg zum Gerätehaus, wobei Schuldfragen im jeweiligen Fall geklärt würden.