Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Viele Schüler, wenig Klassenzimmer
Merklingen freut sich über steigende Schülerzahlen, muss aber mit einem Platzproblem kämpfen
- Die Merklinger Grundschule mit ihrer Außenstelle in Machtolsheim hat eigentlich einen Grund zur Freude. In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Schüler stetig erhöht. Und auch in diesem Jahr verzeichnet Schulleiterin Cornelia Isal mehr Anmeldungen als im Vorjahr. Allerdings werden im kommenden Schuljahr nun bei 154 Schülern die Klassenzimmer knapp. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Schulbetrieb, sondern auch auf Gäste, wie die Betreuungsgruppe „KernzeitKids“. Jetzt steht eine mögliche Erweiterung mit Containern im Raum.
Seit 2018 sind die Schülerzahlen in Merklingen stetig gestiegen. Aktuell gehen 149 Kinder auf die Grundschule mit ihren beiden Standorten. Doch schon im kommenden Schuljahr werden es 154 sein. Die Schülerzahl gliedert sich auf 67 Mädchen und Jungen, die in Machtolsheim die Schulbank drücken und 82 in Merklingen. „Seit sechs Jahren haben wir immer sechs oder sieben Klassen. In diesem Schuljahr sind es erstmals acht reine Klassen“, informiert Schulleiterin Cornelia Isal. Im kommenden Jahr rechnet die Rektorin, nach den Erstklässleranmeldungen, sogar mit 94 Schüler Merklinger Schülern. Damit wären es, durch den Klassenteiler von 16, zwei erste Klassen in Merklingen und eine in Machtolsheim. Zudem kommt ein Kind im Rollstuhl mit Betreuungsperson das eine behindertengerechte Toilette benötige.
Natürlich brauche sie dann für jede Klasse einen Raum. Das Schulhaus in Merklingen habe aktuell fünf Räume, vier Klassenzimmer und einen Raum der aktuell der Teppichraum genannt wird, dort fehlt der Wasseranschluss und es gibt keine feste Wandtafel. Entsprechend wird dieser aktuell als Betreuungsraum für die „KernzeitKids“oder
für Besprechungen und ähnliches genutzt. „Ich muss realistisch sein, fünf Klassen bedeuten fünf Räume und für das Kind im Rollstuhl wäre das Teppichzimmer ideal. Da wir aktuell keine behindertengerechte Toilette haben, wäre eine Nutzung der Toilette in der Gemeindehalle denkbar“, erläuterte Cornelia Isal, die anfügte, dass es bereits Gespräche mit der „KernzeitKids“über die Raumproblematik gegeben habe.
Dies sei nicht das Ende der Probleme. Vom Kultusministerium kämen immer mehr Auflagen, welche die Schule erfüllen müsse. Evaluierungsgespräche mit Referendaren oder Elterngespräche könnten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht im Schulleitungsbüro oder dem Sekretariat stattfinden. „Ich weiß schon jetzt nicht mehr wo ich mit Eltern oder Prüfern hin soll. Eigentlich müsste ich eine Räumlichkeit
mit entsprechender Ruhe schaffen“, so die Schulleiterin weiter. Auch was die Nutzung der Sporthallen angehe (besonders Machtolsheim) sei vieles nicht einfach. Terminkollisionen mit Vereinen oder anderen Schulen seien problematisch. Ein Treffen mit den Laichinger Schulleitern sei jedoch in Kürze geplant.
Das Problem der fehlenden Räume ging Ratsmitglied Klaus Danzer an. „Raumproblem könnte man mit Containern lösen. Als Träger könnten wir diese auf den Schulhof stellen, bis wir den lange geplanten Anbau machen können. Das machen andere Kommunen auch so.“Ebenso sei ein zweiter Container mit Büroraum denkbar. Ratskollege Martin Gröh regte an, anstatt der Hallen den Bolzplatz für den Sportunterricht zu nutzen. Schulleiterin Isal entgegnete, dass dies bereits praktiziert werde, allerdings nur bei entsprechenden Temperaturen.
Zudem fügte Isal an: „ Wir jonglieren schon so gut es geht. Aber Sie wissen selbst wie groß unsere Räumlichkeiten sind. Wenn ich da noch manche reinzwängen muss, dann hängen die Schüler bald mit der Nase an der Tafel. Leider sieht es danach aus, das die Klassen größer werden.“
Bürgermeister Sven Kneipp sieht in der Aufstellung von Containern ebenfalls eine mögliche Praxis. mahnte jedoch, dass diese aufgrund von baurechtlichen und genehmigungspf lichtigen Verfahren nicht von heute auf morgen umsetzbar sei. Kneipp versprach das Thema zu prüfen und in den Rat zu bringen. „Wir müssen da viel beachten. Erst einmal müssen wir den passenden Ort finden und den Brandschutz gewährleisten und die Genehmigung der Schulbehörde einholen. aber es dürfte wohl eine gangbare Lösung sein über die wir beraten werden.“