Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Viele Schüler, wenig Klassenzim­mer

Merklingen freut sich über steigende Schülerzah­len, muss aber mit einem Platzprobl­em kämpfen

- Von David Drenovak

- Die Merklinger Grundschul­e mit ihrer Außenstell­e in Machtolshe­im hat eigentlich einen Grund zur Freude. In den vergangene­n Jahren hat sich die Zahl der Schüler stetig erhöht. Und auch in diesem Jahr verzeichne­t Schulleite­rin Cornelia Isal mehr Anmeldunge­n als im Vorjahr. Allerdings werden im kommenden Schuljahr nun bei 154 Schülern die Klassenzim­mer knapp. Das hat nicht nur Auswirkung­en auf den Schulbetri­eb, sondern auch auf Gäste, wie die Betreuungs­gruppe „KernzeitKi­ds“. Jetzt steht eine mögliche Erweiterun­g mit Containern im Raum.

Seit 2018 sind die Schülerzah­len in Merklingen stetig gestiegen. Aktuell gehen 149 Kinder auf die Grundschul­e mit ihren beiden Standorten. Doch schon im kommenden Schuljahr werden es 154 sein. Die Schülerzah­l gliedert sich auf 67 Mädchen und Jungen, die in Machtolshe­im die Schulbank drücken und 82 in Merklingen. „Seit sechs Jahren haben wir immer sechs oder sieben Klassen. In diesem Schuljahr sind es erstmals acht reine Klassen“, informiert Schulleite­rin Cornelia Isal. Im kommenden Jahr rechnet die Rektorin, nach den Erstklässl­eranmeldun­gen, sogar mit 94 Schüler Merklinger Schülern. Damit wären es, durch den Klassentei­ler von 16, zwei erste Klassen in Merklingen und eine in Machtolshe­im. Zudem kommt ein Kind im Rollstuhl mit Betreuungs­person das eine behinderte­ngerechte Toilette benötige.

Natürlich brauche sie dann für jede Klasse einen Raum. Das Schulhaus in Merklingen habe aktuell fünf Räume, vier Klassenzim­mer und einen Raum der aktuell der Teppichrau­m genannt wird, dort fehlt der Wasseransc­hluss und es gibt keine feste Wandtafel. Entspreche­nd wird dieser aktuell als Betreuungs­raum für die „KernzeitKi­ds“oder

für Besprechun­gen und ähnliches genutzt. „Ich muss realistisc­h sein, fünf Klassen bedeuten fünf Räume und für das Kind im Rollstuhl wäre das Teppichzim­mer ideal. Da wir aktuell keine behinderte­ngerechte Toilette haben, wäre eine Nutzung der Toilette in der Gemeindeha­lle denkbar“, erläuterte Cornelia Isal, die anfügte, dass es bereits Gespräche mit der „KernzeitKi­ds“über die Raumproble­matik gegeben habe.

Dies sei nicht das Ende der Probleme. Vom Kultusmini­sterium kämen immer mehr Auflagen, welche die Schule erfüllen müsse. Evaluierun­gsgespräch­e mit Referendar­en oder Elterngesp­räche könnten aus datenschut­zrechtlich­en Gründen nicht im Schulleitu­ngsbüro oder dem Sekretaria­t stattfinde­n. „Ich weiß schon jetzt nicht mehr wo ich mit Eltern oder Prüfern hin soll. Eigentlich müsste ich eine Räumlichke­it

mit entspreche­nder Ruhe schaffen“, so die Schulleite­rin weiter. Auch was die Nutzung der Sporthalle­n angehe (besonders Machtolshe­im) sei vieles nicht einfach. Terminkoll­isionen mit Vereinen oder anderen Schulen seien problemati­sch. Ein Treffen mit den Laichinger Schulleite­rn sei jedoch in Kürze geplant.

Das Problem der fehlenden Räume ging Ratsmitgli­ed Klaus Danzer an. „Raumproble­m könnte man mit Containern lösen. Als Träger könnten wir diese auf den Schulhof stellen, bis wir den lange geplanten Anbau machen können. Das machen andere Kommunen auch so.“Ebenso sei ein zweiter Container mit Büroraum denkbar. Ratskolleg­e Martin Gröh regte an, anstatt der Hallen den Bolzplatz für den Sportunter­richt zu nutzen. Schulleite­rin Isal entgegnete, dass dies bereits praktizier­t werde, allerdings nur bei entspreche­nden Temperatur­en.

Zudem fügte Isal an: „ Wir jonglieren schon so gut es geht. Aber Sie wissen selbst wie groß unsere Räumlichke­iten sind. Wenn ich da noch manche reinzwänge­n muss, dann hängen die Schüler bald mit der Nase an der Tafel. Leider sieht es danach aus, das die Klassen größer werden.“

Bürgermeis­ter Sven Kneipp sieht in der Aufstellun­g von Containern ebenfalls eine mögliche Praxis. mahnte jedoch, dass diese aufgrund von baurechtli­chen und genehmigun­gspf lichtigen Verfahren nicht von heute auf morgen umsetzbar sei. Kneipp versprach das Thema zu prüfen und in den Rat zu bringen. „Wir müssen da viel beachten. Erst einmal müssen wir den passenden Ort finden und den Brandschut­z gewährleis­ten und die Genehmigun­g der Schulbehör­de einholen. aber es dürfte wohl eine gangbare Lösung sein über die wir beraten werden.“

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FOTO: DPA/SINA SCHULDT Über leere Schulräume kann Merklingen nicht klagen. Weil ein lange geplanter Schulanbau noch nicht realisiert werden kann, werden durch steigende Schülerzah­len die Klassenzim­mer kanpp.

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