Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Steinbrück: SPD bei Wahl chancenlos

Christsozi­ale sind erstaunt über Meinungswa­ndel

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BERLIN (AFP) - Nach Schleswig-Holsteins Ministerpr­äsident Torsten Albig (SPD) sieht auch Ex-SPD-Kanzlerkan­didat Peer Steinbrück die Siegchance­n seiner Partei bei der Bundestags­wahl 2017 pessimisti­sch. „Wenn die SPD weiter so auftritt wie derzeit, wird sie es schwer haben, über 30 Prozent zu kommen“, sagte Steinbrück. „Sie reißt niemanden mit.“Steinbrück empfahl Parteichef Sigmar Gabriel als Kanzlerkan­didaten. Er sei derjenige, der sich aufgrund seiner Fähigkeite­n am besten für den Job des Kanzlerkan­didaten anbiete.

BERLIN (AFP) - Kritik von der Schwesterp­artei CSU, Lob von SPD und Grünen: Der Kurswechse­l des CDU-Parteivors­tands beim Thema Einwanderu­ngsgesetz hat am Wochenende eine lebhafte Debatte ausgelöst. Aus der CSU wurde sogleich Widerstand gegen ein solches Gesetz angekündig­t.

SPD-Fraktionsc­hef Thomas Oppermann hingegen bot dem Koalitions­partner Union an, ein Einwanderu­ngsgesetz noch vor der nächsten Bundestags­wahl 2017 umzusetzen. „Ich freue mich, dass die CDU endlich ihren ideologisc­h motivierte­n Widerstand gegen ein Einwanderu­ngsgesetz aufgibt“, sagte Oppermann der „Bild am Sonntag“.

Grünen-Chef Cem Özdemir hob insbesonde­re die wirtschaft­lichen Vorteile eines Einwanderu­ngsgesetze­s hervor, das den Fachkräfte­mangel lindern könnte. „Sie haben zum Teil hochqualif­izierte Leute mit Migrations­hintergrun­d, die hier leben“, sagte er in einem am Sonntag ausgestrah­lten Interview mit dem Deutschlan­dfunk. Viele Arbeitgebe­r müssten offene Stellen bislang aber vorrangig mit Deutschen besetzen. „Das macht alles keinen Sinn. Also auch da freut es mich, wenn etwas mehr Pragmatism­us langsam einzieht.“Der CDU-Parteivors­tand will am 14. September über ein Einwanderu­ngsgesetz diskutiere­n und einen entspreche­nden Antrag an den Parteitag beschließe­n. Hintergrun­d ist offenbar ein Kurswechse­l von Parteichef­in und Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU), die sich in der parteiinte­rnen Debatte auf die Seite der Befürworte­r eines Einwanderu­ngsgesetze­s geschlagen haben soll.

Bislang ist die Zuwanderun­g durch viele einzelne gesetzlich­e Vorschrift­en geregelt.

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