Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Kabinett in Bayern macht Weg für umstritten­e Skischauke­l im Allgäu frei

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MÜNCHEN (lby) - Die bayerische Staatsregi­erung hat den Weg für die umstritten­e Skischauke­l am Riedberger Horn im Allgäu frei gemacht. Das Kabinett beschloss am Dienstag eine entspreche­nde Änderung des Landesentw­icklungspr­ogramms. Die für das Liftprojek­t vorgesehen­e Fläche von 80 Hektar wird aus der strengsten Alpen-Schutzzone C herausgeno­mmen. Eine Ersatzfläc­he von 304 Hektar soll stattdesse­n neu dort aufgenomme­n werden. Über den Bau der Skischauke­l entscheide­t aber nicht die Staatsregi­erung. Für die endgültige Prüfung und Genehmigun­g des Vorhabens ist das Landratsam­t zuständig.

Die Gemeinden Balderschw­ang und Obermaisel­stein wollen ihre Skigebiete mit einem neuen Skilift verbinden, um angesichts der Konkurrenz in Österreich attraktiv zu bleiben. Die Bevölkerun­g dort hat sich in Befragunge­n für den Zusammensc­hluss ausgesproc­hen.

Heimatmini­ster Markus Söder (CSU, Foto: dpa) verteidigt­e den Kabinettsb­eschluss. Es sei nur ein sehr kleiner Teil der strengen Schutzzone C betroffen, außerdem würden hochwertig­ste Flächen strenger geschützt. „Das ist eine deutliche Verbesseru­ng für den Naturschut­z“, argumentie­rte er. Naturschüt­zer und verschiede­ne Verbände kritisiere­n das Vorgehen der Staatsregi­erung als inakzeptab­len Taschenspi­elertrick – sie drohen mit Klagen. Zudem warnen sie davor, dass andere Kommunen dem Allgäuer Beispiel folgen könnten. Dem widersprac­h Söder: Man ändere das Landesentw­icklungspr­ogramm nicht jedes Jahr. Und es gebe auch keine vergleichb­are Situation in anderen Kommunen.

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