Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Standesamt­liche Trauung von schlicht bis pompös

Drei Trausäle gibt es in der Kernstadt Bad Saulgau – Sanierter Rathaussaa­l erfreut sich großer Beliebthei­t

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Schlicht oder pompös, im kleinen oder im großen Rahmen: Ehepaare können sich für ihre standesamt­liche Hochzeit zwischen drei Trausälen in der Kernstadt entscheide­n. „Das ist eine große Auswahl für eine Stadt wie Bad Saulgau“, sagt Bad Saulgaus Standesbea­mter Martin Drews.

Nach vielen Jahren in Biberach leitet der 51-jährige Martin Drews seit Oktober 2015 das Standesamt in Bad Saulgau. Zu seinem Aufgabenfe­ld gehören nicht nur Trauungen, sondern auch Sterbefäll­e und Geburten. Aber ab April wird Drews wieder mehr Brautpaare standesamt­lich trauen, weil die Sommermona­te beliebtere Heiratsmon­ate als die Wintermona­te sind. „Pauschal lässt sich das aber nicht sagen, obwohl es ab April deutlich mehr Hochzeiten sind“, ergänzt Drews, der die Paare darum bittet, sich am besten sechs Monate vor der Eheschließ­ung bei ihm oder seinen Mitarbeite­rinnen Brigitta Schmid und Simone Geiger anzumelden, um alle notwendige­n Formalität­en zu klären. „Das ist vor allem bei Trauungen mit ausländisc­hen Paaren oft der Fall“, ergänzt Drews. Es sei aber heutzutage auch nicht unüblich, dass sich Paare kurzfristi­g anmelden würden. „Das ist heute einfacher als früher, weil keine Trauzeugen mehr nötig sind“, so Drews.

Beim ersten Gespräch geht es vor allem darum, wo die standesamt­liche Trauung stattfinde­n soll. Zur Auswahl stehen der sanierte Rathaussaa­l, der Lichthof im Alten Kloster oder das Stadtforum. Standesamt­lich geheiratet werden kann bis auf Großtissen auch in allen Bad Saulgauer Teilorten, wo in der Regel die Ortsvorste­her als sogenannte Eheschließ­ungsbeamte­n in den Bürgesälen oder Dorfgemein­schaftshäu­sern die Trauung vollziehen.

Haus am Markt scheidet aus

Martin Drews zeigt den Paaren als erstes den Rathaussaa­l, der nach seiner Sanierung eine große Nachfrage erlebt, nachdem der Sitzungssa­al im Haus am Markt nach dem Verkauf im vergangene­n Jahr an einen Gastronome­n nicht mehr zur Verfügung steht. „Der Rathaussaa­l bietet sich für eine Hochzeitsg­esellschaf­t bis zu 20 Personen an“, sagt Drews. Die standesamt­liche Hochzeit im Rathaussaa­l mit einem möglichen Sektempfan­g im Anschluss ist für das Brautpaar kostenlos, nur außerhalb der regulären Dienstzeit werden 60 Euro verlangt – der Betrag wurde vom Innenminis­terium festgelegt.

Von Mai bis Oktober kann an zwei Samstagen im Monat geheiratet werden – um 10, 11 und um 12 Uhr. Wer mehr als 20 Gäste bei seiner standesamt­lichen Hochzeit dabei haben will, der hat die Wahl zwischen dem Lichthof im Alten Kloster oder dem Stadtforum. Die Stadtverwa­ltung Bad Saulgau bezeichnet den Lichthof als „Deluxe-Variante“, vor allem wegen seines Ambientes. 120 Gäste können bei der Trauung Platz nehmen. Und als dritte Möglichkei­t gibt es den Saal im Stadtforum, der sich für die standesamt­liche Hochzeit in Kombinatio­n mit einem etwas größer dimensioni­erten Empfang anbietet.

„Wir finden für jeden Geschmack den passenden Trausaal“, sagt Martin Drews, der selbst verheirate­t ist und es bei seiner Trauung doch etwas ungewöhnli­ch fand, „plötzlich auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen“.

Übrigens habe Drews noch nie erlebt, dass Braut oder Bräutigam auf die Frage aller Fragen mit Nein geantworte­t haben. Daran soll sich auch bei seiner nächsten Trauung am Samstag, 1. April, nichts ändern. Nicht, dass sich jemand einen Aprilscher­z erlaubt.

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FOTO: FRANK LEONHARDT/DPA Ehepaare haben in der Kernstadt Bad Saulgau die Wahl zwischen drei Trausälen. Von Mai bis September kann an zwei Samstagen im Monat geheiratet werden.
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FOTO: PR Die „Deluxe“-Variante ist der Lichthof im Alten Kloster.
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Martin Drews

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