Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Günter Eberhardt schmiedet wieder neue Pläne

Nach der Rottweiler Hängebrück­e widmet er sich nun der Riedlinger Hochwasser­kanalbrück­e

- Von Anna-Lena Buchmaier

HOHENTENGE­N - Günter Eberhardt aus Dürmenting­en kann aufatmen. Kürzlich haben die Rottweiler in einem Bürgerents­cheid zugunsten der längsten Hängebrück­e der Welt gestimmt, die er als Privatinve­stor bauen will. Nach dem Aufzugstes­tturm in Rottweil, der bald eingeweiht wird, und dem Bewehrungs­bau der gigantisch­en Moschee in Algier ein weiteres Großprojek­t des Bauunterne­hmers mit Firmensitz in Hohentenge­n – und sicher nicht das letzte.

Der Bau der Brücke hat noch nicht einmal begonnen, ja, könnte sogar noch an so manchem bürokratis­chen Fallstrick scheitern, da hat er bereits eine weitere Investitio­n im Sinn: Er will die Hochwasser­kanalbrück­e in Riedlingen, die ab April durch eine neue ersetzt werden soll, erhalten und räumlich in ein Café oder Restaurant mit historisch­em Ambiente integriere­n, das er eigens dafür bauen Günter Eberhardt So könnte die Riedlinger Hochwasser­kanalbrück­e in ein von Eberhardts Firma gebautes Café oder Hotel integriert werden (links). Straubing und Kehlheim besucht. „Die waren top hergericht­et“, sagt Eberhardt bewundernd. „Das hat mich infiziert.“

Das Interesse ist auch berufliche­r Natur

Der Gedanke, historisch­es Erbe zu erhalten und in Einklang mit baulichem Fortschrit­t zu bringen, begeistert den Bauunterne­hmer, der auch Eigentümer des alten Postamts in Riedlingen ist. Als er hörte, dass die Hochwasser­kanalbrück­e in Riedlingen ersetzt werden sollte, fasste er den Entschluss, die alte Brücke zu kaufen. Das Interesse ist dabei natürlich auch berufliche­r Natur. „Sie ist aus Stahl, dem Werkstoff, mit dem wir täglich arbeiten“, erklärt der Bauunterne­hmer, der auch den Bewehrungs­bau des geplanten Hallenbads in Riedlingen für die Bad Saulgauer Firma Reisch durchführt. „Ich habe mit der zuständige­n Baufirma gesprochen, und ich könnte die Brücke für den Schrottpre­is abkaufen“, so Eberhardt. Die Brücke würde ohnehin sonst verschrott­et werden.

Noch ist jedoch nichts unterschri­eben. Unklar ist auch, ob er die Brücke in ganzer Länge (27 Meter und zehn Meter Breite) per Schwertran­sport zu einem Ort bringen würde, um sie zunächst einzulager­n, oder ob es geschickte­r wäre, sie zu demontiere­n.

In einem nächsten Schritt will er die Stahlkonst­ruktion aus dem Jahr 1901 in ein Haus einpassen, das noch gar nicht gebaut ist. Die Brücke soll dabei zwei Stockwerke miteinande­r verbinden, als Art Zwischende­cke über einem Erdgeschos­s. „Ich besitze ein Grundstück neben dem alten Postamt am Donauradwe­g, von dem Platz aus hat man tolle Sicht auf das Donauwehr und die Altstadt.“Dort könnte das Haus entstehen, in das ein gastronomi­scher Betrieb einziehen soll, den der 49-Jährige verpachten würde. Die Lage, findet Eberhardt, würde sich sogar für ein Hotel anbieten. „Ich will, dass das Restaurant oder Café auch in der Dimension zur Größe Riedlingen­s passt“, sagt Eberhardt. „Der Betreiber soll davon leben können.“Als nächstes will der 49-Jährige den Standort hinsichtli­ch seiner Eignung für das Vorhaben untersuche­n lassen. Erste Skizzen für das Projekt gibt es schon.

„Im vergangene­n Jahr war ich hauptsächl­ich mit der Hängebrück­e in Rottweil beschäftig­t“, erklärt der Bauunterne­hmer. Jetzt will er mit dem Bauvorhabe­n eine Brücke zur Heimat schlagen.

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FOTOS: PRIVAT/UNO
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