Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Haus am Markt: Eröffnung verzögert sich

Eigentümer vergibt viele Aufträge an Handwerker – Gebühr für Gartenwirt­schaft im Vertrag geregelt

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Die Eigentümer des Hauses am Markt in Bad Saulgau, Johannes Buhles und seine Frau Susanne Zimmerer-Buhles, werden auf eine Geduldspro­be gestellt. „Es ist am Ende deutlich mehr zu tun als anfangs gedacht“, sagt Johannes Buhles. Gerüchte, die Eigentümer müssten für ihre Gartenwirt­schaft keine Gebühren bezahlen, dementiert derweil die Stadtverwa­ltung. Ende April soll die Gastronomi­e eröffnet werden.

Handwerker gehen seit Wochen ein und aus, um die Arbeiten im Haus am Markt zu erledigen, damit zumindest das Restaurant im Erdgeschos­s des Gebäudes bis spätestens Ende April den Betrieb aufnehmen kann. Mit dem Umbau des Saals im Obergescho­ss und dem Aufzug wollen die Eigentümer aber noch warten. Auch der Umzug des Ehepaars mit seiner kleinen Tochter in die Wohnung im Haus am Markt dauert noch eine Weile.

„Eins nach dem anderen“, sagt Buhles, denn allein der Umbau des Restaurant­s nimmt jede Menge Zeit in Anspruch. „Die Elektroins­tallation ist veraltet, die Lüftung nicht mehr auf dem neuesten Stand, die Küche wird neu gefliest und der Brandschut­z entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun­gen“, ergänzt der Küchenmeis­ter Johannes Buhles. Außerdem würden die Toiletten barrierefr­ei umgebaut werden. „Erschweren­d kommen die langen Lieferzeit­en für die Möbel hinzu“, so Buhles.

Kaufpreis 280 000 Euro

Finanziell habe Buhles mit seiner Frau tief in die Tasche greifen müssen. 280 000 Euro soll er nach SZ-Informatio­nen als Kaufpreis an die Stadt bezahlt haben. Vor etwa einem Jahr hatte der Gemeindera­t dem Verkauf des Gebäudes direkt am Marktplatz zugestimmt. Die Fraktionen im Gemeindera­t waren mit dem von Johannes Buhles vorgestell­ten Nutzungsko­nzept einverstan­den. Zum Kaufpreis in Höhe von 280 000 Euro kommen nun noch die Rechnungen der Handwerker hinzu. „Wir haben inzwischen im siebenstel­ligen Bereich investiert“, sagt Johannes Buhles, der derzeit einen langen Atem braucht, sich aber trotzdem auf die neue Herausford­erung freut. „Die ersten Anfragen für Familienfe­iern liegen schon vor.“

Und als hätten die Eigentümer nicht schon genügend Arbeit mit ihrer neuen Immobilie, kursieren seit Wochen Gerüchte in der Stadt, dass von der Stadt für die Gartenwirt­schaft mit 70 Plätzen keine Gebühr verlangt werde. Seit Juli vergangene­n Jahres müssen für Warenständ­er, Wühltische und vor allem für Gartenwirt­schaften an öffentlich­en Straßen Gebühren bezahlt werden. Der Gemeindera­t hatte eine entspreche­nde Satzung verabschie­det.

Die Stadtverwa­ltung Bad Saulgau widerspric­ht den Behauptung­en vehement, dass für die Eigentümer des Hauses am Markt eine Ausnahme gelte. „Das stimmt nicht“, sagt Bad Saulgaus Pressespre­cher Thomas Schäfers. „Im Vertrag wurde fixiert, dass die Gebühren für ein paar Jahre im Voraus bezahlt werden“, ergänzt Thomas Schäfers. Es sei alles ganz sauber geregelt. Nähere Details zum Vertrag nennt Schäfers nicht. Er legt aber Wert darauf, dass Johannes Buhles und seine Frau wie alle anderen Gastronome­n, die eine Gartenwirt­schaft betreiben, eine Gebühr bezahlen müssen. Johannes Buhles ist überrascht von den Gerüchten, von denen er von der „Schwäbisch­en Zeitung“zum ersten Mal gehört hat. „Da ist nichts dran. Es läuft alles ganz korrekt.“

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FOTO: THANNHEIME­R Noch keine Gäste, dafür aber reichlich Handwerker: Ende April soll das Restaurant im Haus am Markt in Bad Saulgau eröffnet werden.

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