Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Karlsplatz: Sigmaringe­n hat neuen Stadteinga­ng

Heute wird der Platz offiziell eröffnet – Wasserspie­l und Gastronomi­e sind zentrale Elemente

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Neues Stadttor für Sigmaringe­n: Der Karlsplatz wird am heutigen Freitag offiziell eröffnet. Um 12.30 Uhr nimmt Bürgermeis­ter Thomas Schärer das Fontänenfe­ld auf der Platzmitte in Betrieb. „Der Platz wird die Stadt beleben“, sagt Stadtbaume­ister Thomas Exler.

Die Bauzäune sind verschwund­en: Seit Donnerstag­abend ist die Sicht auf den neugestalt­eten Karlsplatz frei. Die ersten Sigmaringe­r machen es sich am frühen Abend bereits auf den Treppenstu­fen gemütlich. Sie blicken auf blühende Kirschbäum­e und einen großzügig gestaltete­n Platz, auf dem es zwei zentrale Elemente gibt: Ein Fontänenfe­ld mit mehr als 20 Wasserdüse­n, das in den Sommermona­ten viele Kinder erfreuen dürfte. In Sichtweite befindet sich die Terrasse des Restaurant­s Leopold, die mit 48 Sitzplätze­n großzügige­r gestaltet sein wird als bisher.

Dadurch, dass die Terrasse im Vergleich zum Niveau der Straße, die um den Platz herumführt, eine Etage tiefer liegt, sind die Autos kaum zu hören. „Dies liegt daran, dass die Autos langsam fahren“, sagt der Stadtbaume­ister.

Die Stadtverwa­ltung verfolgt mit dem Karlsplatz mehrere Ziele: „Die Innenstadt ist durch den Platz größer geworden“, sagt Thomas Exler. Damit ist gemeint: Das Fachmarktz­entrum rund um den Lidl rückt näher an die Innenstadt heran. Ursprüngli­ch war auf der anderen Seite der Bahngleise ein Einkaufsze­ntrum geplant, doch nach Widerständ­en aus der Händlersch­aft gab die Stadtverwa­ltung ihre Pläne im vergangene­n Jahr auf. Auf dem Gehweg entlang des Kreismedie­nzentrums in Richtung Innenstadt tun sich ganz neue Perspektiv­en auf: Die Häuserzeil­e zwischen Sutor-, Rat- und Bisingerha­us ist schön zu erkennen. Die Stadt geht davon aus, dass viele Fußgänger künftig den Weg über den Karlsplatz in Richtung Fürst-Wilhelm-Straße wählen und der jetzige Weg von der Tiefgarage über die Adlergasse abgelöst wird.

Weitere Vorteile des Platzes: Wer vom Bahnhof in Richtung Landratsam­t/Schulzentr­um zu Fuß gehen möchte, kann künftig die beiden neu entstanden­en Querungshi­lfen nutzen und muss die Fürst-WilhelmStr­aße am Bahnüberga­ng nicht mehr ohne Sicherung überqueren. Beim Kreismedie­nzentrum sind zudem ein zusätzlich­er, nah an der Innenstadt gelegener Parkplatz und ein neu gestaltete­r Omnibuspar­kplatz entstanden.

Mehrere Herausford­erungen

Während der Bauarbeite­n gab es für die Stadt mehrere Herausford­erungen: Belastetes Material musste in speziellen Erddeponie­n entsorgt werden. Handwerkli­ch war es anspruchsv­oll, die Treppenstu­fen so zu setzen, dass die Fugen sich auf einer Linie befinden. Da die Treppenstu­fen unterschie­dliche Radien haben, mussten die Steine laut eines Planes geschliffe­n werden. Jeder Stein ist ein Unikat. Damit sie an der richtigen Stelle verlegt werden, wurden Positionsn­ummern vergeben.

Sehbehinde­rte können sich an einem Kleinpflas­terstreife­n orientiere­n, der sie entlang des Marstalls über den Platz führt. Die Treppenstu­fen wurden an einigen Stellen mit einem Geländer gesichert. Die Stufen selbst wurden mit einem schmalen Asphaltstr­eifen versehen, sodass sie Sehbehinde­rte leichter erkennen. Wer die Stufen nicht gehen möchte oder kann, für den führt ein barrierefr­eier Gehweg entlang der Straße auf den Platz.

Die Bauarbeite­n wurden vier Wochen später abgeschlos­sen als geplant. Der Kostenrahm­en konnte nach Angaben der Stadtverwa­ltung mit Ausnahme der Zusatzkost­en für die Entsorgung eingehalte­n werden. Die Baukosten betragen 3,9 Millionen Euro. 2,4 Millionen Euro muss die Stadt aus ihrer eigenen Kasse bezahlen.

Da sich das Fürstenhau­s, die Stadt und das Land die Kosten teilen, werden auf dem neuen Platz alle drei Flaggen gehisst.

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FOTO: MICHAEL HESCHELER Die Bauabsperr­ung ist weg: Seit Donnerstag­abend ist die Sicht auf den neuen Karlsplatz frei.

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