Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Betriebsgr­ößen im Wandel der Zeit

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Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeite­r stehen Handwerker­n gegenüber, die solo arbeiten: Die Spanne der Betriebsgr­ößen geht immer weiter auseinande­r. Die gelockerte Meisterpfl­icht ist ein Grund dafür, erklärt Georg Hiltner von der HWK Konstanz: „Sorgen machen wir uns um familiär geführte Betriebe.“Einerseits würde die gelockerte Meisterpfl­icht Solobetrie­be fördern, anderersei­ts würden große Handwerksf­irmen Betriebe übernehmen, die keinen Nachfolger finden. Die Handwerksk­ammern würden sich daher um mittelstän­dische Betriebe kümmern. „Die familiär geführten Betriebe bringen gerade im ländlichen Raum eine gewisse Stabilität. Daher bemühen wir uns sehr um ihren Erhalt“, sagt Hiltner. Positiv sei er durch die gute konjunktur­elle Lage im Südwesten gestimmt. „Die Situation ist gut. Jetzt müssen die Betriebe investiere­n, etwa in Digitalisi­erung.“Bei der Handwerksr­eform 2004 wurden viele Meisterber­ufe aufgegeben. Rund 50 Gewerke können seither ohne Meisterbri­ef ausgeführt werden, etwa Fliesenleg­er oder Goldschmie­d. Für 41 Berufe, von Augenoptik­er, über Schreiner bis zum Zimmerer ist der Meister aber nach wie vor Pflicht. (mag)

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