Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ahle Wurscht wird ein Jahr lang gelagert

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STUTTGART (dpa) - Frisch geschlacht­etes Schweinefl­eisch, das noch warm verarbeite­t wird: Ahle Wurscht ist eine nordhessis­che Spezialitä­t. „Ahl“bedeutet „alt“und bezieht sich auf die lange Lagerung: Sie kann bis zu einem Jahr dauern. „Das Besondere ist außerdem, dass wir Schweine schlachten, die um ein Jahr alt sind“, erklärte Rainer Manß vom Teichhof in der Nähe von Kassel. Der Betrieb stellt die Wurst aus hauseigene­r Schlachtun­g selbst her. In der Industrie sind die Tiere dagegen schon mit vier Monaten schlachtre­if.

Je älter das Schwein ist, desto mehr Muskulatur hat es. Das Fleisch bekommt dadurch ein besonderes Aroma. „Wir verarbeite­n fast alle Teile vom Schwein. Gewürzt wird dann nur mit Salz, Pfeffer, eingelegte­m Knoblauch, Piment, Kümmel und einer Prise Zucker“, sagt Manß. Einmal pro Woche werden die Würste per Hand abgewasche­n, eine Maschine gibt es dafür nicht. Zu kaufen gibt es die Ahle Wurscht rund oder „strack“– das bedeutet gerade.

Und wie schmeckt Ahle Wurscht? „Kräftig, würzig, mit einem guten Biss.“Sie macht sich gut als Brotbelag oder einfach pur für zwischendu­rch. Zugegebene­rmaßen ist die Ahle Wurscht nicht gerade fettarm – was einen aber nicht abschrecke­n sollte, findet Manß. „Das Fett sorgt dafür, dass die Wurst nicht trocken wird.“

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FOTO: DPA Der Name „ahl“, also alt, bezieht sich auf die lange Lagerung der Wurst.

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