Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Löwen verspeisen die Gallier
MANNHEIM/BALINGEN (sz) - Die Rhein-Neckar-Löwen als amtierender Deutscher Meister haben sich am Samstagabend gegen die Gallier von der Alb keine Blöße gegeben und die Schwaben mit einer deutlichen 33:23(18:11)-Niederlage nach Hause geschickt. Den Balingern ist es nur in der ersten Viertelstunde gelungen, das Spiel offen zu gestalten. Ein 4:0Lauf der Hausherren kurz vor der Pause zum 18:11-Halbzeitstand war bereits eine Vorentscheidung.
„Unser Angriffsspiel wird entscheidend sein, ob wir völlig untergehen“, hatte HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson im Vorfeld der Partie orakelt. Der Isländer sollte recht behalten. Solange seine Spieler die Angriffe konsequent abschlossen, spielten sie mit dem Meister auf Augenhöhe. Beim Stand von 8:7 war damit Schluss. Nationalspieler Hendrik Pekeler, doch just während dieser Zeitstrafe kippte das Spiel (15.). Kim Ekdahl du Rietz blockte einen Wurf von Julian Krieg, der bis dahin bereits drei Treffer erzielt hatte und mit dem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters erhöhte Gudjon Valur Sigurdsson auf 9:7. Rúnar Sigtryggsson reagierte, nahm seine erste Auszeit, aber es reichte im Anschluss nicht, aus der verbleibenden Zeit in Überzahl noch Kapital zu schlagen. Die Hausherren waren plötzlich im Spiel.
Das verletzungsbedingte Fehlen von Spielmacher Martin Strobel machte sich zusätzlich bemerkbar. Seine Mannschaftskameraden mühten sich zwar, aber die auf Touren gekommenen Löwen konnten sie nicht mehr bremsen. Auch Löwen-Torhüter Mikael Appelgren steigerte sich von Minute zu Minute und obwohl Peter Johannesson im Balinger Gehäuse auch einen guten Tag erwischte, war sein schwedischer Landsmann auf der anderen Seite immer um eine Parade besser. Kurz vor der Halbzeitpause beim Stand von 14:11 holte auch Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen seine Jungs zur Extrabesprechung zusammen. Ein 4:0-Lauf machte dem HBW den Garaus. 18:11 zur Pause.
Für die Gallier von der Alb ging es im zweiten Durchgang eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung, das gelang nicht. Beim 23:13 (39.) lag der HBW erstmals mit zehn Toren zurück und auch wenn die Gallier von der Alb weiterkämpften und den Löwen-Vorsprung nochmals verkürzten zum 26:20: Nicolaj Jakobson richtete seine Mannschaft in einer zweiten Auszeit sehr deutlich.
Mit einem 3:0-Lauf zerstörten die Badener den schwäbischen Traum von einem achtbaren Ergebnis und mit dem letzten Angriff leuchtete erneut ein Zehn-Tore-Rückstand auf der Anzeigentafel auf. Mit 33:23 hat der amtierende Deutsche Meister verdient gewonnen und die Gallier von der Alb müssen sich jetzt voll und ganz auf die vier noch verbleibenden Spiele konzentrieren. Angesichts der Gegner eine schwierige Aufgabe, aber aufgrund nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellendreizehnten Gummersbach ist noch nichts entschieden.