Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Fuhrmannstag lockt ins Freilichtmuseum
Neben Wettbewerben finden handwerkliche Vorführungen rund um das Thema Pferd statt
NEUHAUSEN OB ECK (sz) - Der 29. große Fuhrmannstag findet am Sonntag, 9. Juli, im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck statt. Drei große Wettbewerbe werden veranstaltet, bei denen Fuhrleute und Pferde ihr Bestes geben. Zahlreiche Fuhrmänner und -frauen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich haben sich angemeldet, um beim Holzrücken, im Hindernisparcours oder dem Zugleistungswettbewerb teilzunehmen. Dabei wird im Freilichtmuseum ein Wertungslauf der badenwürttembergischen Meisterschaften im Holzrücken ausgetragen. Für die Besucher ist es faszinierend, wie die großen, schweren Kaltblüter raffinierte Manöver beherrschen und schwierige Aufgaben meistern. Der Wettbewerb im Holzrücken beginnt um 10.45 Uhr. Hierbei geht es darum, dass die Zugtiere einen Baumstamm möglichst fehlerfrei durch den vorgegebenen Parcours ziehen.
Den ersten Durchgang haben die Wettbewerbsteilnehmer bereits in Dettenheim auf dem Storchenhof absolviert. Den 1. Platz belegte Richard Wöhr, Roland Fritz ging als zweitbester aus dem Rennen und Ronny Fleischer erreichte den dritten Platz. Beim großen Fuhrmannstag in Neuhausen ob Eck können sie nun versuchen, ihre Position zu verbessern oder zu verteidigen. Noch heute wird das Holzrücken angewendet, um beispielsweise in Naturschutzgebieten Holz zu transportieren, ohne große Schneisen für moderne Geräte in den Wald zu schlagen.
Der Zugleistungswettbewerb startet um 11.30 Uhr. Das Ziel ist, ein Gespann über die Distanz von 45 Metern zu ziehen. Für jede Unterbrechung werden Punkte abgezogen. Das Gewicht des Gespanns wird auf das Eigengewicht abgestimmt, sodass gleiche Bedingungen für alle geschaffen sind. Bei der Zugleistung wird im Gegensatz zum Holzrücken mehr Kraft als Geschicklichkeit gefordert. Ab 12 Uhr sind dann die Gespanne im Hindernisparcours unterwegs, den die Mitarbeiter des Freilichtmuseums gestaltet haben. Kulturwissenschaftler und Museums-Fuhrmann Christof Heppeler erklärt: „Der Parcours ist am historischen Alltag orientiert, den Fuhrmann und Pferd bewältigen mussten.“
Dabei stellen unruhiges Gelände, Zurückstoßen oder am steilen Hang Anhalten besondere Schwierigkeiten dar. Neben den Wettbewerben finden handwerkliche Vorführungen rund um das Thema Pferd statt, die Wiesen werden ganz ohne Mähdrescher, dafür mit viel Pferdestärke gemäht und vor der Dorfschmiede zeigt der Hufschmied seine Kunst.