Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Alpu GmbH plant Erweiterungsbau
Im neuen Hallenbereich soll eine Handbeschichtungsanlage untergebracht werden
MENGEN - Qualität, Schnelligkeit und Preis – in dieser Reihenfolge legen die meisten Kunden wert auf die Leistungen der Alpu GmbH aus Mengen. Nur, weil das Unternehmen in allen drei Bereichen zuverlässig ist und dank einer eigenen Softwareentwicklung zur Auftragsabwicklung flexibel reagieren kann, dürfe es beispielsweise die beschichteten Teile bei Claas in Bad Saulgau direkt ans Band liefern.
Von seinem Vater hat Unternehmensgründer und einer der beiden Geschäftsführer Hans Peter Nagel einen Satz übernommen: „Ich zahle gern Steuern.“Denn ein Unternehmen, das Steuern zahle, dem gehe es gut. Alpu geht es so gut, dass eine Erweiterung geplant ist. „Wir wollen eine zweite, größere Handbeschichtungsanlage einrichten“, so Nagel. Derzeit ist nämlich bei der Pulverbeschichtung bei einer Größe von 6 x 2 x 2,7 Metern Schluss. „Könnten wir auf acht Meter hochgehen, wäre das super“, sagt Nagel. Schon jetzt müsste hin und wieder bei voller Auslastung ein Zelt aufgebaut werden. Den Bauantrag hat er noch nicht gestellt. „Am liebsten würden wir die erweiterte Halle im Herbst 2018 beziehen.“
Je nachdem, was mit den Kunden ausgemacht wurde, werden die zu beschichtenden Teile angeliefert und abgeholt oder Alpu muss selbst für den Transport sorgen. „Wir haben ein unheimliches Aufkommen an Anfragen, auf die hin wir Angebote erstellen müssen“, sagt Nagel. Auf 100 geschriebene Angebote käme eine Realisierungsquote von rund sechs Prozent. Um Terminplanung, Disposition und Kalkulation gerecht zu werden, hat Nagel eine eigene Software erarbeitet, die auf seine Anforderungen zugeschnitten ist.
In der Halle hängen derweil die Mitarbeiter große und kleine Teile an Haken. Es sind Konstruktionen für Wohnmobile oder Dachgepäckträger, Teile für Ferngläser oder Gasleitungen Erstmal fühlen: Alpu-Geschäftsführer Hans Peter Nagel (rechts) zeigt Bürgermeister Stefan Bubeck beschichtete Einzelteile. für große Schiffe. Sie durchlaufen eine Straße, werden zunächst in meihreren Schritten gereinigt und dann entweder in Lack getaucht oder mit Pulver besprüht. Die Pulverbeschichtung kann automatisiert oder von Hand erfolgen. Trocknen muss das ganze dann je nach Dicke der Beschichtung bis zu mehreren Stunden im Ofen.„Manchmal beschichten wir 1000-mal das gleiche Teil, manchmal nur einen einzigen Prototyp“, sagt Betriebsleiter Deniz Ünal. So habe etwa einmal ein Automobilhersteller einen Dachträger beschichten lassen, der Spediteur auf das Trockenwerden der Beschichtung gewartet und das Teil dann direkt zum Crashtest gefahren. „Wenige Stunden nach Fertigstellung in unserer Werkstatt wurde es gegen die Wand gefahren“, grinst Ünal.