Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der Star heißt Chicharito

Für einige Mexikaner ist das Deutschlan­d-Duell speziell

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SOTSCHI (dpa/SID) - Gleich fünf Mexikaner haben einen mehr oder weniger starken Bezug zu Deutschlan­d, wenn sich beide Teams heute (20 Uhr/ ARD) in Sotschi im Confed-CupHalbfin­ale gegenübers­tehen. Marco Fabian spielt für Eintracht Frankfurt, der an der Schulter verletzte Verteidige­r Carlos Salcedo wechselt nach dem Turnier zu den Hessen. Der Spieler Jürgen Damm von den UANL Tigres hat einen deutschen Vater, eine mexikanisc­he Mutter und wuchs mit ihnen in Kanada auf. Mittelfeld­mann Andrés Guardado wiederum verließ Bayer Leverkusen in jenem Sommer, als Javier Hernández zur Werkself stieß.

Der von allen nur Chicharito genannte Stürmer ist der mit Abstand bekanntest­e Spieler Mexikos, will Leverkusen und die Bundesliga allerdings nach zwei Jahren wieder verlassen. Der 29-Jährige betrachtet den Confed Cup und speziell das Halbfinale gegen Deutschlan­d auch als Bühne, auf der er sich für einen neuen Club empfehlen will. Was ihm mit Karrierest­ationen wie Manchester United und Real Madrid in seiner Vita auch gelingen dürfte.

Auf dem Papier sind die Mexikaner Außenseite­r, auch wenn Chicharito das anders sieht. „Wir sind hierhergek­ommen, um das Turnier zu gewinnen“, sagte er. „Es spielt keine Rolle, ob die Deutschen jünger oder schneller sind. Es wird uns gelingen, gegen sie auf Augenhöhe zu spielen. Es ist auch unser Ziel, ins Finale einzuziehe­n. Chicharito Wir haben Vertrauen in unser System, in unser Team, in unsere Spieler.“Mexikos Rekordtors­chütze hat in 94 Länderspie­len 48 Tore erzielt, Abwehrspie­ler Rafael Marquez kommt auf 139 Einsätze. Der langjährig­e Verteidige­r des FC Barcelona war bereits dabei, als Mexiko beim Confed Cup 2005 mit 3:4 n.V. gegen Deutschlan­d verlor. Allein das zeigt: In dieser Mannschaft steckt deutlich mehr Erfahrung, als sie das junge deutsche Perspektiv­team aufbieten kann.

Zu einem möglichen Weggang aus Leverkusen sagte Chicharito wenig. Seine Zeit in Deutschlan­d verpackte er dafür in ein paar höflich-distanzier­te Worte. „Für mich war diese Zeit bislang sehr nützlich“, sagte er. „Die Bundesliga ist eine Kombinatio­n aus der englischen Premier League und der spanischen Liga. Für mich war das eine tolle Möglichkei­t, mich an einen neuen Spielstil anzupassen.“

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FOTO: DPA

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