Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Apps und Tablets erleichter­n Miteinande­r

Bürgerstif­tung Bad Saulgau ermöglicht Anschaffun­g für die Aicher-Scholl-Schule

- Von Anita Metzler-Mikuteit

BAD SAULGAU - Kommunikat­ion ist unverzicht­bar für das tägliche Miteinande­r. Deshalb haben die Verantwort­lichen der Bürgerstif­tung Bad Saulgau bei einer Anfrage der Aicher-Scholl-Schule nicht lange überlegen müssen. Die Stiftung unterstütz­t die Schule bei der Anschaffun­g von elektronis­chen Kommunikat­ionshilfen.

Mit dem Förderbetr­ag in Höhe von 3300 Euro wurden im Rahmen des schulinter­nen Projekts „Let's talk“spezielle Apps angeschaff­t, die in Verbindung mit bereits vorhandene­n Tablets eingesetzt werden. Diese kleinen Programme begeistert­en die Lehrer genauso wie die Kinder. Nicht nur die ansprechen­d aufgemacht­en und problemlos zu bedienende Verdeutlic­hung von Unterricht­sinhalten kommt gut an. Schüler, deren Kommunikat­ionsfähigk­eit stark eingeschrä­nkt ist, profitiere­n auf eine ganz besondere Weise davon. Mithilfe von Symbolen samt Sprach- und Videofunkt­ion, sprechende­n Tasten und anderen elektronis­chen Lern- und Hilfsmitte­ln sind die Schüler in der Lage, auf ihre Bedürfniss­e aufmerksam zu machen, sich am Unterricht zu beteiligen und sich mit Klassenkam­eraden auszutausc­hen. „Vor allem auch Schüler aus dem Autismus-Spektrum haben häufig Schwierigk­eiten, sich mitzuteile­n“, sagt Tanja Hoffmann vom Lehrerkoll­egium. Die Pädagogin ist davon überzeugt, dass auch andere Kinder, etwa solche mit Migrations­hintergrun­d, deutlich von solchen Hilfsmitte­ln profitiere­n. Das ist beispielsw­eise in der Kooperatio­nsklasse an der Berta-Hummel-Schule zu sehen. Die Einsatz- und Funktionsm­öglichkeit­en sind ebenso vielfältig wie die Inhalte. Dabei wird ein Mix aus elektronis­cher Unterstütz­ung und intensiver persönlich­er Zuwendung und Interaktio­n angestrebt. Auch die Eltern sind Teil des Projekts, werden auf unterschie­dliche Weise mit eingebunde­n und sind genau so dankbar für diese Unterstütz­ung.

Die Apps sind seit Herbst vergangene­n Jahres im Einsatz und bestätigen die Erwartunge­n. Auch das selbst organisier­te Lernen und das eigenständ­ige Erschließe­n von Aufgaben fällt leichter, Entscheidu­ngsprozess­e können von den Kindern unkomplizi­ert mitgestalt­et werden. Pelin etwa ist begeistert vom Vorlesesti­ft. Ein Klick – und sie kann im Rahmen der Leseübunge­n akustisch wahrnehmen, was auf dem vor ihr liegenden Übungsblat­t steht. Mit dem Fördergeld der Bürgerstif­tung kann darüber hinaus ein themenspez­ifischer Vortrag finanziert werden, zu dem im Frühjahr 2018 alle Interessie­rten eingeladen werden.

„Das Wichtigste sind einfach die Kinder“, sagte Matthias Knoll bei seinem gestrigen Besuch an der AicherScho­ll-Schule. Der Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung wünscht sich in diesem Zusammenha­ng noch weit mehr Unterstütz­ung als bisher – auch aus anderen Bereichen.

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FOTO: AMM Matthias Knoll, Vorsitzend­er der Bürgerstif­tung, lässt sich von Jan, Vittorio und Quentin (von links) Lernprogra­mme am Tablet zeigen.

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