Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Hinter den Kulissen gehen nur Kleinigkeiten schief
Die Veranstalter ziehen nach Kinderfest und Landestreffen in Altshausen eine positive Bilanz
ALTSHAUSEN - Drei Tage nach dem Altshauser Kinderfest und dem Landestreffen der historischen Stadtgarden und Bürgerwehren Württemberg-Hohenzollern zeigen sich die Veranstalter mit einer ersten Bilanz zufrieden. „Die Stimmung war gut und das Wetter hat auch perfekt gepasst“, sagt Thomas Strobel vom Organisationsteam. Dies bestätigt auch die Polizei. „Das Fest ist sehr friedlich und geordnet verlaufen“, sagt Polizeisprecher Jens Purath. Der Polizei seien kaum Zwischenfälle bekannt. Lediglich sei im Rahmen des Umzugs am Sonntag ein Kind von einem Pferd gefallen, habe sich aber nur leicht verletzt.
Für den Kinderfestausschuss war die Organisation dieses Jahr eine besondere Herausforderung. „Das Landestreffen der Garden und Wehren fand in Altshausen zuletzt vor genau 50 Jahren statt“, sagt Dieter Heske, der Vorsitzende des Kinderfestausschusses. „Deshalb waren keine größeren Erfahrungswerte vorhanden, auf die wir hätten zurückgreifen können.“Wichtig sei es dem Ausschuss gewesen, dass die Veranstaltungen, die traditionell zum Kinderfest gehören, trotz des Landestreffens stattfinden konnten.
Bürger bieten Quartiere an
Die Gelben Husaren, die Gastgeber des Landestreffens, koordinierten den großen Zapfenstreich am Samstagabend auf dem Marktplatz mit 800 Teilnehmern. Am Sonntag waren sie Ansprechpartner für die rund 1500 zusätzlichen Umzugsteilnehmer seitens der Garden und Wehren, zusätzlich mussten sie im Vorfeld für 500 Übernachtungsplätze sorgen. Neben fünf Massenquartieren, etwa in der Turnhalle und den Gemeindehäusern, waren schon seit Monaten so gut wie alle Unterkünfte im Umkreis von zehn bis 20 Kilometern ausgebucht. Dennoch sei es kein Problem gewesen, die Gardisten unterzubringen. „Es sind Bürger auf uns zugekommen, die private Quartiere angeboten haben“, berichtet Armin Wetzel von den Gelben Husaren. „Dabei hatten wir nicht einmal einen Aufruf gestartet.“
Auch mit dem Festumzug sind die Veranstalter zufrieden. Hinter den Kulissen habe im Großen und Ganzen alles gut geklappt, nur an einigen Stellen habe improvisiert werden müssen, berichtet Thomas Strobel. So sprangen noch wenige Tage vor dem Umzug einige Fuhrleute ab, einer sogar erst am Samstagabend. „Der Kutscher des Puppenwagens ist nach dem Umzug umgestiegen und die Strecke noch einmal mit dem Wagen mit dem nachgebildeten Seminar gefahren“, sagt er. Allerdings habe nicht alles ausgeglichen werden können. Ein Wagen habe sogar nicht fahren können. „Für die Wagenbauer ist das natürlich sehr schade“, sagt er. „Aber einen Traktor wollten wir auch nicht nehmen, weil motorisierte Gefährte nicht zum Charakter des Kinderfestumzugs passen“, ergänzt Dieter Heske.
600 Ehrenamtliche helfen mit
Um einen reibungslosen und flüssigen Ablauf zu gewährleisten waren dieses Jahr nicht, wie sonst üblich, 30 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, sondern 50. Der Einsatz hat sich gelohnt: Der Umzug ist ohne Zwischenfälle in knapp zwei Stunden vorbei gewesen, obwohl zweieinhalb Stunden einkalkuliert waren. Doch das ist nur ein kleiner Teil der Ehrenamtlichen, die sich für das Kinderfest engagieren. „Von der Organisation über die Wagenbauer bis hin zu den Vereinen sind sicherlich 600 Leute beteiligt“, sagt Strobel. Solch ein Fest könne nur gelingen, wenn alle zusammenhalten, sagt Heske.
Doch bei aller Freude über den reibungslosen Verlauf des Kinderfests – einen kleinen Wermutstropfen gibt es aus Sicht der Veranstalter trotzdem. „Das Zelt war nicht permanent voll“, sagt Thomas Strobel. Mit 2000 Plätzen sei es zwar ein sehr großes Zelt gewesen, doch es sei für die Spitzen am Samstag und Sonntag benötigt worden. Beim ökumenischen Festgottesdienst am Sonntagmorgen sei es beispielsweise gut gefüllt gewesen. „Weil das Wetter gut war, waren an den anderen Tagen die rund 1000 Plätze im Außenbereich teils komplett belegt“, sagt Strobel. Und schließlich habe man sich nicht darauf verlassen können, dass das Wetter durchgängig angenehm bleibt.