Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die Betreuungs- und Wohnformen der OWB

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Stationäre­s Wohnen: Die Oberschwäb­ischen Werkstätte­n (OWB) unterhalte­n in Scheer ein Wohnhaus, in dem 29 Menschen mit Behinderun­gen leben. Sie sind alle erwachsen und die meisten von ihnen arbeiten tagsüber in einer der OWB-Werkstätte­n in Mengen oder Sigmaringe­n. Die anderen nehmen an Förder- und Betreuungs­gruppen teil. Außerdem gibt es eine Tagesbetre­uung für Senioren, die Tagesstruk­tur brauchen. Hier leben die Menschen, die auch Hilfe dabei brauchen, morgens rechtzeiti­g aufzustehe­n oder regelmäßig zu essen. Hier ist die Betreuung rund um die Uhr gewährleis­tet und somit am engmaschig­sten. „Wer sich für einen Platz im Wohnhaus interessie­rt, muss sich früh bei der Hausleitun­g Sabine Beyer melden“sagt Daniel Schwarzkop­f. „Es gibt Warteliste­n, die teilweise über mehrere Jahre gehen.“ Ambulant Betreutes Wohnen (ABW): Wer dieses Angebot in Anspruch nimmt, hat fast die gleichen Bedingunge­n wie eine nichtbehin­derte Person. Beim eigenveran­twortliche­n Leben in einer eigenen Wohnung, als Paar oder in einer Wohngemein­schaft erhalten die Betreuten die notwendige Unterstütz­ung bei Behördengä­ngen oder Finanzfrag­en. Den Alltag meistern die Menschen meist allein, stehen aber in engem Austausch mit einem sozialpäda­gogischen Mitarbeite­r der OWB. Ehrenamtli­che helfen bei der Gestaltung von Freizeitak­tivitäten oder der Haushaltsp­lanung. „Den Menschen soll größtmögli­che Teilhabe und Selbstbest­immung ermöglicht werden“, sagt Daniel Schwarzkop­f. Im Kreis Sigmaringe­n werden derzeit 14 Personen auf diese Weise begleitet. Intensiv Betreutes Wohnen (IBW): Um in der eigenen Wohnung leben zu können, muss bei manchen Menschen ein dichtes Betreuungs­netz gespannt werden. Sie brauchen mehr Unterstütz­ung und Beratung im Alltag, etwa beim Einkaufen, der Raumpflege und der Ernährung. Der Betreuungs­aufwand ist höher, täglich ist ein Mitarbeite­r vor Ort und hilft bei festgelegt­en Dingen. Ehrenamtli­che Arbeit funktionie­rt in diesem Bereich nur, wenn jemand umfassend Zeit mitbringt, da die betreute Person feste Kontaktper­sonen braucht und nicht von zu vielen unterschie­dlichen Leuten betreut werden kann. Das Landratsam­t stellt auf der Grundlage eines psychologi­schen Gutachtens und eines Alltagsche­cks fest, in welche Hilfebedar­fsgruppe ein Mensch mit Behinderun­g eingestuft wird. Je nach Einstufung wird eine finanziell­e Pauschale zur Unterstütz­ung freigegebe­n. „Wir arbeiten da eng mit dem Landratsam­t zusammen und passen die Betreuung immer schnell an, wenn sich die Situation verbessert oder verschlech­tert“, so Schwarzkop­f. Betreutes Wohnen in Familien (BWF): Seit 20 Jahren begleitet die OWB Familien, die einen Menschen mit Unterstütz­ungsbedarf bei sich aufnehmen. Im Kreis Sigmaringe­n gibt es 19 Familien, die sich dazu entschiede­n haben. „Bei uns im Kreis sind das hauptsächl­ich Geschwiste­r, die mit ihren Familien einen Bruder oder eine Schwester mit Betreuungs­bedarf bei sich aufgenomme­n haben“, sagt Manuel Fürst, der bei der OWB für diesen Bereich tätig ist. Geeignet sei dieses Betreuungs­format vor allem für die Menschen, die sich im Kreis einer Familie aufgehoben und wohl fühlen. „Für die Familie ist das eine große Verantwort­ung und Herausford­erung, sie wird aber von unserem Fachdienst beraten und durch den familienen­tlastenden Dienst unterstütz­t“, sagt Fürst. In den meisten Fällen seien die Betroffene­n auch pflegebedü­rftig, sodass ein Pflegedien­st ins Boot geholt werde. „Letztens hatten wir einen Fall, dass eine Frau schon ganz lange ihren Bruder bei sich gepflegt hat, ohne die finanziell­en Leistungen in Anspruch zu nehmen, die ihr dafür zustehen. „Für sie war es ganz selbstvers­tändlich, sich zu kümmern“, sagt Daniel Schwarzkop­f. Familienen­tlastender Dienst (FED): Auch Familien, in denen ein Angehörige­r mit einer Behinderun­g lebt, können das Angebot der OWB wahrnehmen. Ehrenamtli­che Mitarbeite­r kümmern sich beispielsw­eise einen Nachmittag in der Woche um das Kind mit einer Behinderun­g, sodass der Rest der Familie neue Kraft tanken oder wichtige Erledigung­en machen kann. Im Moment hat Daniel Schwarzkop­f 65 Ehrenamtli­che in seinem Pool. Kontakt Ambulant und Intensiv Betreutes Wohnen in Sigmaringe­n: Michael Strottner, Telefon 07571/74 59 39, oder Mail: michael.strottner@owb.de Kontakt Ambulant und Intensiv Betreutes Wohnen Mengen/ Familienen­tlastender Dienst: Daniel Schwarzkop­f, Telefon 07572/ 76 17 51 oder Mail daniel.schwarzkop­f@owb.de Kontakt Betreutes Wohnen in Familien in Mengen: Manuel Fürst; Telefon 07572/ 76 17 53 Mail: manuel.fuerst@owb.de

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FOTO: ARCHIV Ehrenamtli­che unterstütz­en beispielsw­eise beim Einkaufen.

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