Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeindera­t trifft wegweisend­e Entscheidu­ngen

Einstimmig­er Beschluss für Kindergart­en- und Grundschul­konzept – Zahlreiche Zuhörer verfolgen die Sitzung

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Die Marschrout­e für Bad Saulgaus Kindergärt­en und Grundschul­en ist klar: Renhardswe­iler soll eine zweizügige Grundschul­e werden, Braunenwei­ler bekommt einen neuen Kindergart­en mit drei Gruppen. Der Gemeindera­t Bad Saulgau hat in der Sitzung am Mittwochab­end im Stadtforum diese wegweisend­en Entscheidu­ngen getroffen. Er folgte damit dem Vorschlag des Sozialausc­husses. Alle vier Fraktionen im Gemeindera­t befürworte­n das zukünftige Nutzungsko­nzept.

Die letzte Gemeindera­tssitzung vor den Sommerferi­en war die Sitzung mit den meisten Zuhörern. Und die vielen Zuhörer kamen nicht wegen Bebauungsp­länen oder Flurberein­igungsverf­ahren, sondern einzig und allein wegen des Konzepts für die Kindergärt­en und Schulen, hinter dem der Gemeindera­t geschlosse­n steht. „Wir unterstütz­en den Vorschlag, in Braunenwei­ler einen dreigruppi­gen Kindergart­en nach modernen pädagogisc­hen und baulichen Vorgaben zu errichten“, sagte Larissa Lott-Kessler von der CDUFraktio­n. Das gelte auch für die Stärkung der Grundschul­e Renhardswe­iler – „mit dem langfristi­gen Ziel der Zweizügigk­eit durch eine zügige Änderung der Schulbezir­ke“, so LottKessle­r.

Auch die SPD stimmte dem Vorschlag der Stadtverwa­ltung zu. „Mit der zweizügige­n Grundschul­e in Renhardswe­iler schärfen wir unser Profil“, sagte Bernhard Scherer von der SPD-Fraktion. Außerdem erfahre das Umland dadurch eine Wertschätz­ung. Der CDU-Fraktionsv­orsitzende Thomas Zimmerer erinnerte jedenfalls daran, dass bei einer Zweizügigk­eit in Renhardswe­iler – das wären im Optimalfal­l acht Schulklass­en – etwa 150 Schüler die Grundschul­e besuchen müssten. Die Zweizügigk­eit soll erreicht werden, in dem 47 Grundschül­er aus Moosheim und Tissen in die Grundschul­e Renhardswe­iler wechseln.

Aufregung in Moosheim

Die SZ-Berichters­tattung über die von der Stadt Bad Saulgau geplante Neueinteil­ung der Schulbezir­ke sorgte vor allem bei den Eltern, deren Kinder die Grundschul­e Marbach besuchen, für große Aufregung. „Es braucht jetzt niemand in Panik geraten: Der Beschluss heißt nicht, dass direkt nach den Sommerferi­en die Kinder aus Moosheim und Tissen nach Renhardswe­iler müssen“, Der marode Kindergart­en in Braunenwei­ler wird nach dem Beschluss des Gemeindera­ts in der Sitzung am Mittwoch abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, allerdings ein bisschen versetzt. Dann soll der Kindergart­en drei Gruppen aufnehmen können. sagte Bad Saulgaus Bürgermeis­terin Doris Schröter.

Stadtbaume­ister Pascal Friedrich stellte in einer anschaulic­hen Präsentati­on die verschiede­nen Alternativ­en für Renhardswe­iler vor und begründete, warum letztendli­ch die zweizügige Grundschul­e die beste Lösung sei. Eine zweizügige Schule plus und ein zweigruppi­ger Kindergart­en hätte deutlich mehr Kosten bedeutet und wäre auch baulich nicht umsetzbar gewesen. Die Erschließu­ng einer zweizügige­n Schule, in der auch Platz für die Ortsverwal­tung geschaffen wird, sei weniger das Problem.

Und der Standort in der Löwenstraß­e in Braunenwei­ler biete eine gute Chance zur Entwicklun­g, eingebette­t in eine gut gestaltete Außenanlag­e.

Nach der einstimmig­en Abstimmung für das Kindergart­en- und Grundschul­konzept blickte Doris Schröter nach vorne. „Es geht jetzt konkret darum, die Planung in eine zeitliche Abfolge zu bringen.“Schröter machte noch einmal deutlich, dass derzeit nicht einmal 13 Prozent der Kosten gedeckt würden – die Landesempf­ehlung liegt bei 20 Prozent. Bad Saulgau wachse und die Infrastruk­tur müsse mitwachsen, so Doris Schröter, die natürlich weiß, „dass es keine billige Lösung ist“, zumal die Baupreise derzeit völlig überteuert seien. „Wir haben aber Handlungsb­edarf und müssen Prioritäte­n setzen.“

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ARCHIVFOTO: DIRK THANNHEIME­R

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