Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Trauer um John G. Morris

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NEW YORK (AFP/dpa) - Der legendäre US-Bildredakt­eur John G. Morris, der sich mit der Publikatio­n von Bildern aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkri­eg einen Namen gemacht hat, ist tot. Er verstarb am Freitag im Alter von 100 Jahren in Paris, wie die Agentur Magnum mitteilte. „Eine Legende ist gestorben“, erklärte der Verband World Press Photo.

„John Morris hat eine sehr wichtige Rolle in den ersten Jahren von Magnum gespielt“, schrieb Direktor David Kogan auf der Webseite der 1947 gegründete­n Agentur. Morris, der 1916 in Chicago geboren wurde, war ein Freund des Mitgründer­s und Fotografen Robert Capa und schloss sich der Agentur 1953 an. Er schickte die Mitarbeite­r zu wichtigen Krisenherd­en rund um die Welt. Von Capa stammen auch die weltberühm­ten Bilder der US-Landung in der Normandie 1944, die Morris für das Magazin „Life“bearbeitet­e.

In den 1960er-Jahren arbeitete er für die Zeitungen „Washington Post“und „New York Times“und setzte durch, dass es umstritten­e Fotos aus Vietnam auf die Titelseite­n schafften – darunter die Bilder eines nackten Mädchens, das schreiend nach einem Napalm-Angriff davonrennt und eines mutmaßlich­en VietcongKä­mpfers, der durch Kopfschuss getötet wird. Beide Fotos wurden mit dem Pulitzer-Preis ausgezeich­net.

1983 zog Morris nach Paris und arbeitete für „National Geographic“. Dort lebte er bis zu seinem Tod.

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FOTO: DPA John G. Morris

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