Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Höhenflug mit Andreas Bourani
Rund 3000 Fans feiern beim Auftakt des Open Airs im Schlossgarten in Tettnang
TETTNANG - Mit sanften Klängen, mitreißenden Hits und einer beeindruckenden Lichtshow hat Popstar Andreas Bourani am Donnerstagabend ein packendes Konzert zum Auftakt des Regionalwerk Bodensee Schlossgarten Open Airs gespielt. Knapp zwei Stunden lang nahm der sympathische Sänger die rund 3000 Konzertbesucher mit in seine musikalische Welt.
Bereits vor Einlass um 18 Uhr hatte sich eine lange Warteschlange vor dem Eingang zum Schlossgarten gebildet, manch einer entschied sich spontan zum Konzertbesuch und sicherte sich an der Abendkasse noch ein Ticket. Während zunächst die 21jährige Münchner Musikerin Marie Bothmer mit ihrer Gitarre und ihrer zarten Stimme auf die Bühne trat und das Publikum auf den Auftritt von Andreas Bourani einstimmte, füllte sich die Wiese neben dem Neuen Schloss nach und nach. Als zweiter Support-Act war „Alina“mit ihrer Band aus Berlin angereist.
Gegen 21 Uhr war es schließlich so weit: Im schwarzen Pullover und mit einem charmanten Lächeln im Gesicht kam Andreas Bourani auf die Bühne und brachte mit „Nur in meinem Kopf “gleich einen seiner ersten großen Hits mit. „Einen wunderschönen guten Abend, Tettnang!“, begrüßte er die jubelnde Menge, in der sich Teenager und junge Erwachsene gleichermaßen finden ließen wie Rentner und Familien mit Kindern. „Habt ihr Lust, zu singen?“– Tettnang hatte Lust.
Spätestens bei den Worten „Ich heb’ ab, nichts hält mich am Boden“war das Publikum buchstäblich im Höhenflug: Gemeinsam mit Rapper Sido hatte Bourani im Jahr 2015 mit „Astronaut“die Charts gestürmt. Für seine aktuelle Tour „Die Welt von oben“war der Song sogar titelgebend gewesen, wie der Sänger zuvor im SZ-Interview erklärt hatte.
„Auf uns“: 3000 Fans feiern mit
Mal zärtlich und nachdenklich, mal wuchtig und euphorisch: Mit seiner warmen Stimme klettert der 33-Jährige mühelos durch die Oktaven. In seinen Liedern geht Bourani gerne in die Tiefe, er singt von Themen, die ihn bewegen: Hoffnung und Freundschaft, aber auch Loslassen und Schmerz. Seine Hymne „Auf uns“reißt selbst solche mit, die sich nicht zu den eingefleischten Bourani-Fans zählen. Stets an Bouranis Seite beim Songschreiben ist Julius Hartog, der ihn auf der Gitarre begleitet.
Eine aufwendige Lichtshow mit LED-Wänden tauchte die Bühne in alle erdenklichen Farben und zauberte in Sekundenschnelle eine Gänsehaut-Atmosphäre, als sich für den emotionalen Song „Delirium“Dutzende von Glühbirnen an Seilen herabsenkten und zur Musik bewegten. Zweimal kam Andreas Bourani mit seiner Band nochmals auf die Bühne zurück, nachdem ihn das Publikum mit lauten „Zugabe“-Rufen einfach nicht gehen lassen wollte. „Ich kann jetzt eh nicht schlafen“, scherzte Bourani, als er zur zweiten Zugabe ansetzte.
Idee kommt auf Berggipfel
Für „Eisberg“setzte sich der Sänger ans Piano und verzauberte die Zuhörer mit einer gefühlvollen AkustikVersion, bevor die Soundanlage zum Finale bei „Wunder“noch einmal zeigte, was sie kann. Auf einem Berggipfel sei ihm die Idee zu jenem Lied gekommen, mit dem er das Konzert in Tettnang beenden wolle. Die zuvor großzügig gezückten Smartphones sollten die Fans für diesen Song in der Tasche lassen, bat der Sänger – „die Akkus müssten doch so langsam eh leer sein“, lachte er.
Einfach das Hier und Jetzt genießen und den Moment leben, so lautete stattdessen die Botschaft bei „Sein“.