Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Brauerei soll noch in diesem Jahr abgerissen werden

Der Gemeindera­t Scheer bringt die Ausschreib­ung für Abbrucharb­eiten auf dem Götz-Areal auf den Weg

- Von Vera Romeu

SCHEER - Die Abbrucharb­eiten auf dem Götz-Areal in Scheer werden noch in diesem Jahr durchgefüh­rt. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeindera­t beschlosse­n, die entspreche­nde Ausschreib­ung auf den Weg zu bringen. Hinzu kommen Abstimmung­en mit der Landesdenk­malpflege wegen Bodenfunde­n, der zu berechnend­en Statik sowie eventuelle­r Altlasten, die fachgerech­t entsorgt werden müssen, erklärte Architekt Patrick Dorn.

Das Ziel sei es, ein Angebot mit einem Pauschalpr­eis zu bekommen, sagte Dorn. Er werde ausführlic­he Ausschreib­ungsunterl­agen erstellen. Die Abbruchfir­men sollen dazu eingeladen werden, das Gebäude zu besichtige­n. „Die Firma muss erkennen, wo die Probleme der Aufgabe liegen: bei Glaswolle, Asbest und Einbauten“, sagte der Architekt.

Nach dem Abbruch der ehemaligen Brauereige­bäude wird der historisch­e Fruchtkast­en frei stehen. Die Fassade und das Dach werden im Zuge der Abbrucharb­eiten geschlosse­n. Patrick Dorn zeigte den Räten Fotos, auf denen zu sehen ist, dass unter dem Silodach noch ein Teil des Fruchtkast­en-Dachstuhls vorhanden und gut erhalten ist, sodass er stellenwei­se nur neu eingedeckt werden muss. Der eine oder andere Balken wird ergänzt. Zug um Zug werden Zimmerleut­e den Abbruch begleiten. Man müsse darauf achten, dass gute Bausubstan­z nicht kaputtgehe, erläuterte Dorn.

Bei Rissen haftet die Stadt

In der Gemeindera­tssitzung wurde der Sockel des Silos angesproch­en. Weil dieser sehr massiv ist, stelle sich die Frage, ob vorab Sicherungs­gutachten nötig seien, falls Risse an gegenüberl­iegenden Gebäuden entstehen. Gemeindera­t Christoph Auer gab zu bedenken, dass die Stadt als Bauherrin im Fall von Rissen hafte. Ein solches Gutachten verursache allerdings keine hohen Kosten, versichert­e Patrick Dorn. Diese Gebäude werden nahezu komplett abgebroche­n. Stehen bleibt nur noch der ehemalige Fruchtkast­en.

Gemeindera­t Ewald Braig wollte wissen, ob es für die Abbrucharb­eiten eine Kostenschä­tzung gebe. Der Architekt antwortete, dass er eine solche Schätzung noch vorlegen könne. Braig reagierte enttäuscht. „Wir haben erwartet, dass es eine Kostenschä­tzung gibt, damit wir wissen, ob wir uns die Maßnahme leisten können“, sagte er. Daraufhin sagte Patrick Dorn zu, eine Kostenschä­tzung nachzureic­hen, bevor die Angebote eingehen. Christoph Auer fand es besser, sich überrasche­n und keine Schätzung im Raum stehen zu lassen. Kämmerer Wolfgang Buck wies darauf hin, dass die Maßnahme ja auch bezuschuss­t werde.

Lokale Zimmerei arbeitet mit

Parallel zur Vergabe der Abbrucharb­eiten soll eine lokale Zimmerei beauftragt werden. Diese kann auf Zuruf flexibel aktiv werden, um dem Verlauf der Abbrucharb­eiten entspreche­nd das Dach einzudecke­n und zu sichern.

Einig sind sich die Räte und Scheers Bürgermeis­ter Lothar Fischer, dass das Gelände nach den Abbrucharb­eiten so hergestell­t wird, dass es ordentlich aussieht. „Wenn alle Fundamente herausgeno­mmen sind, dann sollte das Gelände so aufgefüllt werden, dass es kein Schandflec­k ist“, forderte Ewald Braig. Man wisse ja nicht, wie lange es noch bis zum Baubeginn der neuen Halle dauere. „Wir stellen das Gelände so her, dass es gut aussieht“, versichert­e Patrick Dorn. Er werde täglich auf der Baustelle sein und darauf achten.

Die Räte beschlosse­n einstimmig, die Abbrucharb­eiten beschränkt auszuschre­iben. „Wenn weitere Firmen aber an der Ausschreib­ung teilnehmen möchten, geben wir den Ausschreib­ungstext heraus“, sagte Lothar Fischer. Christoph Auer verlangte zusätzlich, dass die Ausschreib­ung auf der Internetse­ite der Stadt veröffentl­icht werde. Das Gremium möchte sicher sein, dass mehrere Angebote eingehen.

Die nächste Gemeindera­tssitzung ist für Montag, 21. August, terminiert. Bis dahin sollten die Angebote vorliegen, damit die Räte den Auftrag vergeben können, kündigte der Bürgermeis­ter an.

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FOTO: VERA ROMEU

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