Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auf dem Weg zum Nobelpreis
Ein neues Sach- und Mitmachbuch für junge Forscher und Entdecker
Beim ersten Durchblättern erinnert dieses neue Sach- und Mitmachbuch des Moses-Verlags an ein Schulheft: gräuliches Papier, Zeilenlinien, Gekritzel am Rande und nur ein bisschen Farbe. Ist wohl beabsichtigt. Genauso wie die Assoziationen an ein Ausmalbuch. Wer allerdings genauer hinschaut und nicht nur darin blättert, sondern auch liest, stellt schnell fest: Dieses Buch ist von Profis gemacht! Genauer gesagt in Kooperation mit dem Science Museum in London.
Schüler mit einer gewissen Vorliebe für die Naturwissenschaften werden daran ihre Freude haben. Denn mithilfe dieses Buches können sie ganz leicht zum Beispiel einen Neigometer basteln und mit ihm den eigenen Körperschwerpunkt ermitteln, einen Hindernisparcours für das Licht bauen oder die Cornflakes wie von Zauberhand aus dem Müsli schweben lassen.
Kleine Experimente, einfache Bastelanleitungen, sowie kreative Denkanstöße machen es Kindern ab acht Jahren leicht, die Grundzüge der Naturwissenschaften zu begreifen. Oft im wahrsten Sinne des Wortes – Dank dem Motto „Ausschneiden nicht nur erlaubt, sondern erwünscht!“. Optik, Akustik, Mechanik und Elektrik finden in dem Buch genauso ihren Niederschlag wie die Mathematik und Astronomie. Für all jene (dazu können auch durchaus Erwachsene zählen) für die Physik und Chemie bislang ein Buch mit sieben Siegeln waren, ist dieses „Schülerheft“die Offenbarung und die Anleitung, spielerisch die Naturwissenschaften zu entdecken. Das Buch selbst ist dabei Gebrauchsanweisung, Nachschlagewerk und Laboratorium in einem. Aktionen (malen, kleben, falten usw.) sind gefordert, die, wie wir schnell gelernt haben, immer Reaktionen hervorrufen. Die einfachen, aber durchaus lustigen Illustrationen von Harriet Russell, tun ihr Übriges, dass dieses Buch Interesse weckt und Spaß macht.
Wie schnell man ein richtiger Wissenschaftler werden kann, steht übrigens bereits auf der ersten Seite: Da ist unter anderem zu lesen: „Du brauchst keine Reagenzgläser, Bunsenbrenner oder ausgefallene Maschinen, um ein Wissenschaftler zu sein. Du musst dir die Welt nur genau ansehen, aufmerksam sein und Fragen stellen.“Ob danach „dem Nobelpreis gar nichts mehr im Wege steht“, darf allerdings stark bezweifelt werden.