Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Liebesgeschichte mit rockigem Hintergrund
Dieser Roman für Jugendliche spielt Mitte der 1990er-Jahre
Dieser Roman über das Erwachsenwerden katapultiert den Leser zurück in die Jahre 1993 und 1994 – letzteres ist „Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm“. Die 16-jährige Maggie übersiedelt mit ihrer sprunghaften Mutter, die wieder geheiratet hat, und ihrer jüngeren Schwester von Chicago in eine kleine Stadt nach Irland. Zurück in den USA bleiben ihre Großmutter und ihr geliebter Onkel Kevin, ein Rockmusiker und Junkie. Maggie fällt dieser Umzug mitten in der Pubertät nicht leicht; das ändert sich erst, als sie den attraktiven Jungen Eion kennenlernt.
Eine Liebesgeschichte also, und das gar keine so schlechte. Der Autorin gelingt es gut, die jugendlichen Befindlichkeiten in Sachen Liebe, Familie und Heimat in Worte zu fassen. Die Geschichte ist gut entwickelt und man will wissen – selbst als Erwachsener – wie sie zu Ende geht.
Ein ganz guter Einfall sind auch Onkel Kevins Literatur- und Musikempfehlungslisten für seine Nichte Maggie. Doch das ist gleichzeitig auch die Crux an dieser Geschichte. Alles bezieht sich auf die Zeit vor einem Vierteljahrhundert. Vor allem die Grunge-Band Nirvana mit Sänger und Gitarrist Kurt Cobain steht dabei im Mittelpunkt. Da wird es dann schon ein bisschen schwierig mit der Zielgruppe dieses Jugendbuchs. Denn wer weiß von den heutigen jungen Erwachsenen schon, wer Soundgarden, The Pogues, die Smashing Pumpkins und Fleetwood Mac waren? Oder die Schriftsteller Jack Kerouac und Emily Dickens? Da nützt auch der Soundtrack im Netz zum Nachhören nicht viel – das Interesse wird sich in Grenzen halten.