Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
260 Männer und Frauen tun Dienst in der Feuerwehr
Zwölf Leser der Schwäbischen Zeitung erhalten im Feuerwehrgerätehaus tiefe Einblicke ins Ehrenamt der Retter
BAD SAULGAU - Zwölf Leser und drei Kinder haben bei der Aktion „SZ öffnet Türen“der „Schwäbischen Zeitung“im Feuerwehrgerätehaus in Bad Saulgau einen informativen Einblick in die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr erhalten. Zwei Stunden lang betreuten Daniel Geiger von der Pressegruppe und Maschinist Tobias Münch die Besucher. Kleiner Nebeneffekt: Die Leser erhielten Tipps für das richtige Verhalten im Brandfall.
Ulrich Büttner wusste nach dem Besuch im Gerätehaus besser über die Arbeit der Feuerwehr Bescheid. „Eine ungefähre Vorstellung hatte ich, aber die war nicht so detailliert. Die große Verantwortung, die man hier hat, vor allem gegenüber den Kameraden, das war mir bisher nicht klar“, sagte er vor einem der letzten Programmpunkte. Mit der Drehleiter brachten die beiden Feuerwehrleute die Gäste auf Höhen zwischen zehn und 20 Metern.
Die große Verantwortung, die Feuerwehrwehrleute füreinander im Einsatz haben, erklärte Daniel Geiger gleich zu Beginn der Veranstaltung. Nicht nur anhand von Folien stellte er die Arbeit der Bad Saulgauer Feuerwehr dar. Er ließ auch einen Schutzanzug und eine Atemschutzmaske bei der Einführung im Schulungsraum durch die Reihen gehen. Gegenseitig übernehmen die Kameraden im Einsatzfahrzeug die letzten wichtigen Handgriffe beim Anlegen der Atemschutzausrüstung. Schon kleine Nachlässigkeiten können im Ernstfall schwere Verletzungen zur Folge haben.
379 Einsätze im vergangenen Jahr
Rein rechnerisch ist die Feuerwehr Bad Saulgau jeden Tag im Einsatz. 379 Einsätze führt die Statistik für das vergangene Jahr auf. Dazu zählen auch Sicherheits- und Wachdienste. Aber auch bei 161 technischen Hilfeleistungen, etwa bei Unfällen, oder bei 87 Bränden mussten die Feuerwehrleute aurücken. Dieses Arbeitspensum beeindruckte. Den Begriff „Freiwillig“stutzte Daniel Geiger deshalb aufs richtige Maß zurück. „Freiwillig ist nur, dass ich hierhergekommen bin“, sagte der Feuerwehrmann. Der Dienst an sich sei nicht mehr freiwillig. Sonst wäre es kaum möglich, dass die Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland „als wichtigste Säule den Brandschutz und Katastrophenschutz sicherstellen“, so Geiger. Knapp 2000 Freiwillige Feuerwehren in Deutschland sorgen dafür, dass diese Stütze funktioniert. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Saulgau verfügt über 260 aktive Feuerwehrleute. 85 davon werden direkt der Stützpunktwehr in Bad Saulgau zugerechnet, die große Mehrzahl von ihnen ist in den Abteilungen der Ortschaften aktiv. 42 Jugendliche werden in der Jugendfeuerwehr auf den aktiven Feuerwehrdienst vorbereitet. „Im Moment haben wir Gott sei dank stabile Mitgliederzahlen“, sagte Geiger. Bad Saulgau gehört zu den großen Wehren im Landkreis Sigmaringen.
Bei der Führung durchs Feuerwehrhaus erklärte Daniel Geiger die schnellen Abläufe bei einer Alarmierung. „Vom Eintreffen des ersten Kameraden bis das erste Fahrzeug losfährt dürften schätzungsweise zwei bis drei Minuten vergehen.“Die Bad Saulgauer Wehr übernimmt außerdem Aufgaben für andere Wehren. So werden dort Atemschutzgeräte zentral gewartet und auch die Reinigung der Schläuche nach Einsätzen wird für Nachbarwehren übernommen. Bei der Besichtigung der Fahrzeughalle wies Daniel Geiger auf die Enge hin. Dass eine Erweiterung nötig ist, sahen die Leser nach der Führung ein. Ein Video über die Aktion der „Schwäbischen Zeitung“wird in den nächsten Tagen bereit gestellt unter www.schwaebische.de