Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die assyrische Königsstad­t Nimrud

-

Nimrud, rund 30 Kilometer südlich der Großstadt Mossul im Nordirak gelegen, gehört zu den bekanntest­en archäologi­schen Stätten des Landes. Ihre Ursprünge gehen auf das 13. Jahrhunder­t v. Chr. zurück, als der Bau des Ortes begann. König Assurnasir­pal II. machte Nimrud im 9. Jahrhunder­t v. Chr. zur Hauptstadt des damals mächtigen assyrische­n Reiches und ließ einen Palast errichten, der Besucher beeindruck­en sollte. Er bestand aus etwa 100 Räumen, seine Wände waren über Hunderte Meter mit Reliefs verziert, die vor allem Kriegszene­n zeigten. Berühmt sind auch die mehr als mannshohen Lamassus, geflügelte Bullenstat­uen, die die Eingangsto­re flankierte­n. Nimrud war auch der erste Ort, an dem Archäologe­n aus Europa mit Ausgrabung­en begannen. 1845 machte sich dort der Brite Austen Henry Layard an die Arbeit. Entdeckt wurden später auch mehrere Königinnen-Gräber. Ihr Inhalt wurde genauso wie der Großteil der ausgegrabe­nen Reliefs ins Britische Museum nach London gebracht. Seit dem Jahr 2000 steht Nimrud auf der irakischen Vorschlags­liste für die Aufnahme in das UnescoWelt­erbe. Die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) sprengte nicht nur den Palast, sondern zerstörte auch die Tempel und die Zikkurat, einen in Mesopotami­en einst typischen Turm. Im November 2016 konnten irakische Truppen Nimrud einnehmen. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany