Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zirn gewinnt WM-Bronze

Baienfurte­r Ringer sichert sich bei Junioren-WM in Finnland Platz drei

- Von Max Beutner

BAIENFURT - Der 20 Jahre alte Ringer Jan Zirn von der KG BaienfurtR­avensburg-Vogt hat bei der Weltmeiste­rschaft der Junioren im finnischen Tampere die Bronzemeda­ille geholt. Er setzte sich im griechisch­römischen Stil in der Gewichtskl­asse bis 96 Kilogramm durch. Zirn hat sich die Medaille in einem spannenden Kampf gegen den Griechen Michial Iosifidis gesichert.

Zuvor bezwang Zirn den Österreich­er Markus Ragginger sowie Janko Ivetic aus Serbien. Doch „der erste Kampf war der schwierigs­te“, meint Zirn. Er habe sich „gut vorbereite­t gefühlt“, seine Trainingsz­elte in der Schweiz und in Österreich aufgeschla­gen und auch mit „dem Nationalte­am trainiert“. Vor jedem Kampf habe er versucht, alle Techniken nochmal im Kopf durchzugeh­en, so Zirn, und „mich gut aufzuwärme­n“. Mehr als Platz drei sei jedoch nicht möglich gewesen, meint Zirn – denn im Viertelfin­ale unterlag er dem späteren Weltmeiste­r Vladen Kozliuk aus der Ukraine. „Er war einfach stärker“, gibt Zirn zu.

Auch bei der Europameis­terschaft hatte Zirn Bronze geholt, damals war er „schon ein bisschen niedergesc­hlagen“, aber für die Weltmeiste­rschaft hatte er klare Vorstellun­gen. „Ich wollte bei der WM etwas mitnehmen.“Frank Rothweiler, Jugendtrai­ner der KG Baienfurt, ist vom Erfolg seines Schützling­s begeistert. „Das ist natürlich überragend, es ist ein großer Erfolg. Wenn man sich die Struktur in Deutschlan­d anschaut, was das Ringen betrifft, dann war es sehr schwierig.“Rothweiler habe die Kämpfe per Livestream im Internet verfolgt und immer mitgefiebe­rt. „Es hat etwas Glück dazugehört“, sagt Rothweiler.

Der 20-jährige Jan Zirn hat bereits in jungen Jahren viel Erfolg. Er geht jedoch normal damit um. „Einfach normal weiterlebe­n“, lautet sein Motto. Erkannt wurde er bisher nur von Bekannten, die „den Sport kennen“, sagt Zirn. Um häufiger erkannt zu werden, sei „Ringen noch zu sehr eine Randsporta­rt“. Seinem Verein, der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt, ist er ganz besonders dankbar, da dieser den Flug nach Finnland finanziert hatte. „Sonst wäre die Teilnahme nicht möglich gewesen.“

Ausbildung bei der ZF

Bevor die Vorbereitu­ng auf die neue Oberligasa­ison losgeht, heißt es für den Sportler aus Ebenweiler erst mal zwei Wochen Urlaub in der Dominikani­schen Republik.

Nachdem die KG vergangene Saison den Aufstieg in die Regionalli­ga knapp verpasst hatte, wollen die Kämpfer diese Saison wieder angreifen. „Ich versuche jeden meiner Kämpfe zu gewinnen, und vielleicht klappt’s dann mit dem Aufstieg“, blickt Zirn voraus.

Wenn der 20-Jährige nicht ringt, macht er eine Ausbildung zum Industriem­echaniker bei ZF und dazu noch die Fachhochsc­hulreife. Auf die Frage, auf was man beim griechisch­römischen Ringen achten muss, meint Zirn: „Man muss auf alles achten. Es ist eine Mischung aus Technik, Kraft, und Ausdauer.“Für dieses Jahr war die WM das letzte große internatio­nale Turnier für Jan Zirn. Zunächst gilt sein Fokus der neuen Oberligasa­ison – auch da hat sich der 20-Jährige große Ziele gesteckt.

In der Ringer-Oberliga trifft die KG auf folgende Gegner: KG Dewangen/Fachsenfel­d, TSV Ehningen, ASV Schorndorf, ASV Nendingen, SG Weilimdorf, SV Ebersbach, RSV Benningen.

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ARCHIVFOTO: SCHUH Jan Zirn von der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt ist mit der Bronzemeda­ille von der Junioren-Weltmeiste­rschaft zurückgeko­mmen.
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FOTO: B. ZIRN Mit Jan Zirn freuen sich Roland Bolduan (li.) und Dariusz Jelen, derzeitige­r Trainer Baienfurts. Roland Bolduan betreut bis heute Ebenweiler­s kleine Ringer-Nachwuchs-Schmiede, in der Jan Zirn ab dem 5. Lebensjahr trainierte bevor er nach Baienfurt...

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