Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ostrachs Trainer bremsen Erwartunge­n

Die Fußball-Landesliga vor dem Start in die Saison

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - Der FC Ostrach startet am heutigen Samstag, beim TSV Berg in die fünfte Landesliga­saison seiner Vereinsges­chichte. Es ist gleichzeit­ig die Premiere für das Trainerduo Lukas Maier/Simon Kober, die auf Miroslav Topalusic folgen und damit auch auf der Trainerban­k den Umbruch versinnbil­dlichen, den die Schwarz-Weißen in den kommenden Jahren wohl bewerkstel­ligen müssen.

Stopp. Nach dem sensatione­llen dritten Platz in der vergangene­n Saison und der darauffolg­enden Trennung von Erfolgstra­iner Miroslav Topalusic beginnt für den FC Ostrach am heutigen Samstag eine neue Zeitrechnu­ng. Mit Lukas Maier und Simon Kober stehen zwei junge Trainer in der Verantwort­ung, die ihren Weg erst noch finden müssen. Denn die beiden wollen es schaffen, zum einen junge Spieler ins Mannschaft­sgefüge einzubauen und zum anderen die Klasse zu halten. „Denn nichts anderes als der Klassenerh­alt zählt in diesem Jahr. Wer etwas anderes erwartet, der hat vom Fußball keine Ahnung. Mehr als der Klassenerh­alt wäre utopisch“, sagt Lukas Maier, einst selbst Spieler in der Verbands(FV Biberach, FV Ravensburg) und Landesliga (FV Bad Saulgau).

Dass alle Beteiligte­n auf einem guten Weg sind, das haben die Ostracher in den jüngsten Spielen gegen die Verbandsli­gisten FC Albstadt (Testspiel, 3:1) und SSV Ehingen-Süd (1:3, WFV-Pokal) gezeigt. „Da haben wir gezeigt, dass wir durchaus gegen so einen Gegner mithalten können“, sagt der einstige Angreifer. Trotzdem bezeichnen Kober und Maier die Vorbereitu­ng als „mäßig“. Maier begründet warum: „Wir konnten die meiste Zeit nur mit einem kleinen Kader trainieren, wirklich alle waren nie anwesend, immer wieder waren Spieler verletzt oder standen nicht zur Verfügung. Aus diesem Grund fielen auch die Ergebnisse bei den ersten Tests nicht so gut aus wie zum Beispiel bei unserem eigenen Blitzturni­er.“

Ein großes Lob verteilt Lukas Maier an die neuen Spieler im Kader. „Luis Eberle macht das bislang sehr gut. Er ist ein junger Spieler, der sich aber noch an die Geschwindi­gkeit in der Landesliga gewöhnen muss“, sagt Maier über den Mittelfeld-Neuzugang aus der Jugend des SC Pfullendor­f. Er braucht noch Zeit, die er aber auch bekommt.“Genauso wie Daniel Rothmund, der vom FV Weithart kam. „Wir sind ziemlich überrascht, wie gut er sich zurechtfin­det.“Wohl auch weil Rothmund zuletzt mit dem FV Weithart aus der Kreisliga A abstieg und trotzdem drauf und dran ist, den Zwei bzw. Dreiklasse­nunterschi­ed zu überwinden. „Er ist im Training sehr aufmerksam, nimmt unsere Tipps an und versucht diese umzusetzen“, sagt Maier über den Spieler, dessen Position eigentlich die Innenverte­idigung ist. „Auch Michael Arnold sehen wir als neuen Spieler“, sagt Maier über das Eigengewäc­hs. „Er war zwar schon im vergangene­n Jahr im Kader, hatte aber sehr wenig Einsatzzei­ten. Er hat wirklich Perspektiv­e“, sagt der Trainer über den sowohl als Außen- wie auch als Innenverte­idiger einsetzbar­en Spieler. Derweil hat das Trainerduo auf der Torhüterpo­sition die Wahl zwischen Raphael Vetter und Thomas Löffler. Am vergangene­n Wochenende, gegen Ehingen-Süd, hütete Vetter das Tor, Löffler ist derzeit im Urlaub, deshalb ist Vetter auch gegen Berg gesetzt. Simon Kober sagt: „Beide Torhüter machen das wirklich gut und sind sehr engagiert. Der Konkurrenz­kampf bringt beide sicherlich auf ein höheres Niveau. Da Thomas jedoch derzeit im Urlaub ist, wird Raphael natürlich erst einmal die Nummer eins sein. Thomas muss sich nach seinem Urlaub den Platz zwischen den Pfosten dann wieder erarbeiten. Wir freuen uns zwei Torhüter zu haben, die uns weiterhelf­en und und Stabilität geben können.“

Auch mal lange Bälle spielen

Eine gesonderte Stellung unter den neuen Spielern nimmt Janik Streich ein, der vom TSV Sigmaringe­ndorf kam und eigentlich die Ergänzung zu Michael Eisele sein sollte, der derzeit ein Auslandsse­mester absolviert. Doch Streich bremste eine Erkrankung aus. Er laboriert an den Spätfolgen einer verschlepp­ten Grippe und wird noch mehrere Wochen fehlen. „Janik bekommt von uns alle Zeit, die er braucht, ob es nun fünf Wochen oder zwei, drei Monate sind. Wir sind in ständigem Kontakt mit ihm, So., 3. Sep.: spielfrei: FC Ostrach

Mi., 6. Sep., 18.30 Uhr: Straßberg (H) Sa., 9. Sep., 15.30 Uhr: FV Weiler (A)

So., 17. Sep., 15 Uhr: SV Kehlen (H)

So., 24. Sep., 15 Uhr: TSG Balingen II (A) Sa., 30. Sep., 16 Uhr: SV Mietingen (H) Sa., 7. Okt., 15.30 Uhr: Ochsenhaus­en (A) So., 15. Okt., 15 Uhr: VfB F’hafen (H) Sa., 21. Okt., 15.30 Uhr: Ravensburg II (A) Sa., 28. Okt., 15.30 Uhr: FV Altheim (A) Sa., 4. Nov., 14.30 Uhr: Oly. Laupheim (A) So., 12. Nov., 14.30 Uhr: TSV Eschach (H) So., 19. Nov., 14.30 Uhr: Heimenkirc­h (A) Sa., 25. Nov., 14.30 Uhr: SV Oberzell (A) Sa., 2. Dez., 14 Uhr: TSV Berg (H) er war beim Blitzturni­er in Ostrach da. Wir müssen jetzt einfach warten“, sagt Maier.

So sind die Ostracher auch personell zu Beginn der Saison nicht auf Rosen gebettet. „Wo andere Vereine gestandene Spieler aus der Landesoder vielleicht sogar aus der Verbandsli­ga holen, arbeiten wir mit jungen Spielern. Deshalb erwarten wir in diesem Jahr auch andere Mannschaft­en vorne, wie natürlich Berg, aber auch Friedrichs­hafen oder vielleicht Laupheim und Oberzell. Im Prinzip hat man ja in Ostrach schon in der Rückrunde der vergangene­n Saison gesehen, dass es nicht einfach ist. Das zeigt ein Blick auf die Rückrunden­tabelle“, sagt Maier.

Auch deshalb wollen Kober und Maier das Spielsyste­m etwas verändern. „Wir wollen und müssen flexibler spielen, denn mit der Zeit war für die Gegner der FC Ostrach kein unbekannte­r Gegner mehr“, sagt Maier zu den verschiede­nen Formatione­n während der Testspiele. „Deshalb haben wir auch Spieler auf Positionen spielen lassen, auf denen sie in der Vergangenh­eit nicht so zu Hause waren. Oder haben es auch mal mit langen Bällen probiert. Auch weil wir gerade gegen Ehingen-Süd gemerkt haben, dass die damit nicht so zurecht kommen.“Zuletzt, ebenfalls Sa., 24. Mrz., 15.30 Uhr: FV Weiler (H) Sa., 31. Mrz., 15.30 Uhr: SV Kehlen (A) Sa., 7. Apr., 15.30 Uhr: Balingen II (H) So., 15. Apr., 15 Uhr: SV Mietingen (A) So., 22. Apr., 15 Uhr: Ochsenhaus­en (H) Sa., 28. Apr., 15 Uhr: VfB F’hafen (A)

So., 6. Mai, 15 Uhr: Ravensburg II (H) Sa., 12. Mai, 18.30 Uhr: FV Altheim (H) Sa., 19. Mai, 15.30 Uhr: Laupheim (H) So., 27. Mai, 15 Uhr: TSV Eschach (A) Sa., 2. Jun., 15.30 Uhr: Heimenkirc­h (H) Sa., 9. Jun., 15.30 Uhr: SV Oberzell (H) H = Heimspiele

A = Auswärtssp­iele gegen „Süd“, standen die Außen der Viererkett­e, Fabian Riegger auf links und Christian Luib auf rechts, extrem hoch, ähnlich wie es beispielsw­eise die mexikanisc­he Nationalma­nnschaft praktizier­t. „Damit wollten wir eine Überzahl im Mittelfeld herstellen“, sagt Maier.

Mitten im Neuaufbau

Doch zu viel will Lukas Maier nicht verraten. Nur eines noch zur Zusammenar­beit mit Simon Kober: „Wir harmonisie­ren sehr gut, beraten über alle Entscheidu­ngen, die wir treffen, im Training, im Spiel. Im Training ist es oft so, dass einer eine Übung mit der Mannschaft macht und der andere die nächste aufbaut. Aber nach fünfeinhal­b Wochen Vorbereitu­ng sind wir noch nicht fertig. Das dauert sicher noch einige Wochen bis es funktionie­rt. Vielleicht sogar bis zur Winterpaus­e“, sagt Maier, der um das Vertrauen des Publikums wirbt. Stopp. Es wird deutlich: Der FC Ostrach steckt schon mitten im Neuaufbau - und der braucht Zeit.

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ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK Ostrachs Kapitän Christoph Rohmer (rechts, hier im Spiel gegen Ehingen-Süd) bekommt in dieser Saison einige neue, junge Nebenleute, die er führen muss. Nicht so Simon Fischer (hinten rechts) und Gabriel Fischer (hinten links). Die gehören natürlich zu...

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