Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gemeinde freut sich auf neuen Pfarrer
Dieter Schindhelm wird mit seiner Frau Dorothea Ende November nach Mengen ziehen
MENGEN - Am ersten Adventssonntag wird die evangelische Kirchengemeinde die Einsetzung des neuen Pfarrers Dieter Schindhelm feiern. Ende November wird er mit seiner Frau Dorothea nach Mengen ziehen und im Pfarrhaus wohnen. Pfarrer Schindhelm war fast 20 Jahre in der Gemeinde Reinsberg im Dekanat Schwäbisch Hall tätig und tritt nun die Nachfolge von Pfarrer Wolfgang Raiser an, der im April dieses Jahres in Pension gegangen ist.
„Wir sind erleichtert, dass es mit der Besetzung der Stelle so schnell gegangen ist. Wir dachten, es könnte länger dauern, weil wir hier in der Diaspora sind“, sagt Gerlinde Blickle-Hummel, erste Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Es sei keine einfache Situation, wenn eine Kirchengemeinde ohne Pfarrer dastehe, ehrenamtlich könne nur eingeschränkt gearbeitet werden. „Wir sind dankbar, dass Pfarrer Schütz zum Übergang da ist“, sagt sie.
Die evangelische Kirchengemeinde hatte, als festgelegt war, wann Pfarrer Raiser in Ruhestand geht, die Pfarrstellen Mengen und Scheer gemeinsam ausgeschrieben. Mit Prälatin Gabriele Wulz hatte es die Eröffnungssitzung gegeben, in der das Ausschreibungsverfahren eröffnet und der Ausschreibungstext formuliert wurde. Scheer ist eine halbe Stelle, die Pfarrerin Ines Fischer innehatte. Nach ihrem Weggang blieb die Stelle unbesetzt. „Wir haben beide Stellen zusammen ausgeschrieben, weil wir hofften, dass ein Ehepaar sich bewirbt und beide Stellen übernimmt“, sagt Blickle-Hummel. Dies wird nun nicht der Fall sein, weil Dorothea Schindhelm Diakonin ist und keine Gemeinde übernehmen kann. Sie werde aber einen Auftrag in der Kirchengemeinde bekommen, kündigt Blickle-Hummel an.
Bei der ersten Ausschreibung im September 2016 hatte sich niemand beworben. So wurde ein zweites Mal ausgeschrieben. Darauf hatte sich Pfarrer Schindhelm gemeldet. Er kam nach Mengen, schaute sich um und führte mehrere Gespräche. Im Dezember schickte er seine Bewerbung. Nachdem sie vom Oberkirchenrat in Stuttgart geprüft worden war, ging in Mengen der Besetzungsvorschlag im März ein.
Besuch in Reinsberg
Mitglieder der Kirchengemeinde fuhren im April nach Reinsberg zu Pfarrer Schindhelm in den Gottesdienst. „Wir wollten hören, wie er predigt, wie er den Gottesdienst gestaltet“, sagt Blickle-Hummel. Es sei beeindruckend und sehr sympathisch gewesen. Pfarrer Schindhelm sei sehr offen für unterschiedliche Formen des Gottesdienstes. Im Ausschreibungstext hatte gestanden, dass die Paulusgemeinde einen Pfarrer sucht, der offen für neue Dinge ist und Menschen in verschiedenen Formen von Gottesdiensten begeistern kann. Schindhelm sei von dem Mengener diakonischen Profil beeindruckt gewesen, so Blickle-Hummel. Anfang Mai habe das Bewerbungsgespräch stattgefunden, anschließend wurde Dieter Schindhelm in geheimer Wahl einstimmig gewählt.
Pfarrhaus bekommt Anbau
Nun gilt es für die evangelische Kirchengemeinde den Umbau und Anbau des Pfarrhauses mit viel Energie in Angriff zu nehmen. Gleich nach den Handwerkerferien geht es los. 75 Prozent der Angebote liegen vor. Das Pfarrhaus bekommt einen Anbau mit einem separaten Eingang, in dem das Amtszimmer und das Pfarrbüro untergebracht werden. Das Pfarrhaus wird renoviert, Dach und Fassade energetisch aufgerüstet, die Heizung ertüchtigt. „Wie wir diese Herausforderung bewältigen, wissen wir noch nicht. Es kann auch positive Seiten haben und zusammenschweißen. Es ist schade, dass es so lange gedauert hat, bis die Entscheidungen für die Sanierung des Pfarrhauses getroffen wurden. Das Pfarrhaus hat seit dem Umzug von Pfarrer Raiser leer gestanden“, sagt Blickle-Hummel. Dieter und Dorothea Schindhelm wissen, dass sie wahrscheinlich in eine Baustelle einziehen werden. Sie haben ihre Bereitschaft erklärt, hier und dort selbst Hand anzulegen, beim Streichen der Wände zum Beispiel. „Auch das zeigt ihre Offenheit“, findet die Vorsitzende.