Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bürgerinit­iative plant Kundgebung

Einladung in Sachen Windkraft wird landesweit verschickt.

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN/KRAUCHENWI­ES - Ein aus ihrer Sicht ernüchtern­der Energiedia­log, ein an seinen Plänen festhalten­des Fürstenhau­s und Unmut über die Energiepol­itik des Landes BadenWürtt­emberg haben die Mitglieder der Bürgerinti­ative Lebenswert­e Heimat Rulfingen, Rosna, Krauchenwi­es und Hausen a. A. dazu bewogen, eine überregion­ale Veranstalt­ung ins Leben zu rufen. Sie laden für Samstag, 16. September, zu einer Kundgebung nach Sigmaringe­n ein. Dort wollen sie ihre Standpunkt­e und Forderunge­n noch einmal in aller Deutlichke­it vorbringen.

„Wir wollen mit dieser Aktion ein Zeichen setzen“, sagt Frank Miller von der Bürgerinit­iative. „„Wir wissen, dass regierungs­seitig ein starker Ausbau der Windkraft geplant ist. Es sollten aber zum Schutz der Menschen vor allem sichere Mindestabs­tände zur Wohnbebauu­ng eingehalte­n werden.“Deshalb plädiere die Intiative für die in Bayern geltende 10H-Regelung, die einen Abstand von mindestens zehnmal der Höhe der geplanten Windkrafta­nlage fordert. „Baden-Württember­g ist das einzige Bundesland, in dem der vorgeschri­ebene Mindestabs­tand noch bei 700 Metern liegt“, sagt Miller.

Zweites wichtiges Thema sei die aus Sicht der Initiative bislang unzureiche­nde Erforschun­g der Auswirkung­en von hörbarem Schall, Infraschal­l und Körperscha­ll auf den menschlich­en Körper. „Es müssen endlich unabhängig­e Untersuchu­ngen gemacht werden“, so Miller.

Redebeiträ­ge anderer Initiative­n

Er und seine Mitstreite­r aus Mengen und Krauchenwi­es stehen in engem Austausch mit dem Bündnis „Rettet die Alb“, die die Windparkpl­äne auf der Alb kritisch begleitet. „Es gibt im ganzen Land so viele Initiative­n, die mit denselben Plänen für Windparks konfrontie­rt sind“, sagt Miller. „Da liegt es auf der Hand, dass wir uns zusammentu­n, um uns mit einer gemeinsame­n Aktion Gehör zu verschaffe­n.“

Deshalb sind zu der Kundgebung in Sigmaringe­n bereits landesweit Einladunge­n verschickt worden. „Uns schwebt vor, dass Vertreter der unterschie­dlichen Gruppen über die Situation bei ihnen vor Ort berichten“, so Miller. Die Organisato­ren legen Wert darauf, von einer Kundgebung und nicht von einer Demonstrat­ion zu sprechen. „Wir wollen nur ganz friedlich unsere Argumente vortragen“, sagt Miller. Sigmaringe­n sei als Kreisstadt und Sitz der fürstliche­n Unternehme­nsgruppe Hohenzolle­rn ausgewählt worden. Die ist neben dem Windkrafta­nlagenhers­teller Enercon Initiator des geplanten Windparks bei Rulfingen und Krauchenwi­es. Angemeldet ist neben der Kundgebung auch ein Fußmarsch nach Laiz und wieder zurück. „Die Strecke ist etwa 2300 Meter lang und entspricht somit genau dem Abstand, den wir für die bei uns geplanten Windräder mit einer Höhe von 230 Metern fordern“, erklärt Miller.

Wie viele Teilnehmer es geben wird, könne jetzt noch nicht eingeschät­zt werden. „Wir hoffen natürlich auf möglichst viele.“

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FOTO: DPA
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FOTO: DPA Die Bürgerinit­iative spricht sich für einen Abstand zu Windkrafta­nlagen aus, die zehnmal der Höhe der Anlage entspricht.

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