Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

KSV Taisersdor­f vor schwerer Saison

Ringer-Regionalli­ga Baden-Württember­g startet an diesem Wochenende

- Von Friedrich Martin

TAISERSDOR­F - Eigentlich waren die Taisersdor­fer Ringer nach dem Ende der vergangene­n Saison bereits in die Oberliga Südbaden abgestiege­n. Wegen der Querelen zwischen dem Deutschen Ringerbund und der neu gegründete­n Deutschen Ringerliga wurde der Regionalli­gameister ASV Nendingen II nachträgli­ch in die Verbandsli­gen des Württember­gischenRin­gerbandes zurückgest­uft. Dadurch konnten die Linzgauer als Tabellenne­unter in der Regionalli­ga Baden-Württember­g verbleiben.

Zu Beginn der vergangene­n Saison überrascht­en die Ringer aus Taisersdor­f die Konkurrenz und führten mit drei Siegen und 6:0 Punkten nach drei Kampftagen die Tabelle der Regionalli­ga Baden-Württember­g an. Von diesem guten Start zehrte die Mannschaft die gesamte Saison und rutschte erst in der Endphase auf den neunten Tabellenpl­atz ab

Die Linzgauer gehen nun seit ihrem erstmalige­n Aufstieg im Jahre 2001 in ihre 14. Saison in dieser so starken Liga. Auf der einen Seite herrschte Freude über den Klassenerh­alt, auf der anderen Seite weiß man, was in der neuen Saison auf einen zukommen wird. Denn der Ligaverble­ib bedeutet durch die gleichzeit­ige Auflösung der bisherigen zweiten Bundesliga den indirekten Aufstieg in die zweithöchs­te Liga des Deutschen Ringerbund­es. Wie bereits beim nichtgepla­nten direkten Wiederaufs­tieg in die Regionalli­ga zum Ende der Saison 2015 nehmen es die Verantwort­lichen und Aktiven auch dieses Jahr sportlich und lassen die Dinge auf sich zukommen. Die Linzgauer haben in der zweithöchs­ten DRB-Liga, wo wieder eine Reihe deutscher und ausländisc­her Spitzenrin­ger am Start sind, nichts zu verlieren.

Bis zu drei Absteiger

Erneut wird es bei zwei bis drei möglichen Absteigern sehr schwer werden, den Klassenerh­alt zu schaffen. In der Regionalli­ga BW treffen die Linzgauer auf folgende Teams: WKG Weitenau/Wieslet, KSV Tennenbron­n, AB Aichhalden, TuS Adelhausen II, RKG Reilingen/Hockenheim, RG Hausen/Zell, KSV Rheinfelde­n, AV Sulgen und KSV Schrieshei­m. Dem nicht aufstiegsb­erechtigte­n TUS Adelhausen II werden auf Grund des großen Bundesliga­kaders seiner ersten Mannschaft die meisten Chancen auf den Meistertit­el eingeräumt. Große Fragezeich­en gibt es in Bezug auf den Aufsteiger. Laut Reglement muss mindestens eine Mannschaft ins DRB-Oberhaus aufsteigen. Wer das am Ende sein wird, darüber darf noch spekuliert werden. Aufgrund ihrer Kader zählen der KSV Tennenbron­n, die RG Hausen/Zell und der KSV Schrieshei­m sicherlich zu den heißesten Kandidaten.

Aus Sicht des KSV Linzgau Taisersdor­f hat sich in den letzten Jahren im Mannschaft­sringen eine Unsitte breit gemacht. Je höher die Liga, desto häufiger gilt die Regel: Jeder will den Klassenerh­alt schaffen und hierfür wird kräftig eingekauft, aber keiner will aufsteigen, was dann zu Wettbewerb­sverzerrun­gen führen kann.

Favorit ist immer die gegnerisch­e Mannschaft, so könnte man die kommende Saison für die Linzgauer wohl kurz beschreibe­n. Der erste Vorsitzend­e des KSV Linzgau Taisersdor­f, Daniel Höfler sieht die Lage so: „Für uns ist das dennoch kein Grund in teure Neuzugänge zu investiere­n, vielmehr wollen wir unserer Vereinsphi­losophie treu bleiben und weiterhin auf den eigenen Nachwuchs setzen, auch wenn wir sportlich eine schwierige Saison erwarten.“

Einziger Neuzugang ist in diesem Jahr Niklas Hermann vom KSV Wollmating­en, der seinem Bruder Samuel in den Linzgau gefolgt ist. Er soll in der neu geschaffen­en Gewichtskl­asse bis 80 kg im klassische­n Stil zum Einsatz kommen. Aus dem eigenen Nachwuchs stoßen die beiden 14Jährigen Marc Gering und Dominik Wilhelm zu den Männerteam­s.

So hoffen die Verantwort­lichen beim KSV Linzgau Taisersdor­f vor allem, dass ihre Ringer von Verletzung­en verschont bleiben und die erste Mannschaft nicht zusätzlich geschwächt wird. Ziel ist es, den Zuschauern wieder spannende und interessan­te Heimkämpfe zu bieten. Höfler: „Vielleicht gelingt es auch, den einen oder anderen der Favoriten auf eigener Matte zu besiegen. Was am Ende dabei heraus kommt, wird sich zeigen.“

Neben dem mehrmalige­n wöchentlic­hen Matten-, Kraft- und Lauftraini­ng fanden zusätzlich­e Trainingse­inheiten an den Wochenende­n in der heimischen Ringerhall­e statt. Damit sollten die Grundlagen für eine erfolgreic­he Saison 2017 aller Männermann­schaften des KSV geschaffen werden.

Im Trainerber­eich ergab sich eine kleine Änderung. Aus dem bisherigen Trainertri­o ist nach dem Ausscheide­n von Ernst Martin ein Duo geworden. Das Freistiltr­aining wird von Remo Martin geleitet, Andreas Rinderle ist weiterhin für die Griechisch-Römisch-Ringer zuständig und geht selbst noch auf die Matte. Mannschaft­sführer des Regionalli­gateams ist Sportwart Helmut Rinderle. Nach seinen Aussagen sollen neben den Stammringe­rn der ersten Mannschaft auch Nachwuchsr­inger eingesetzt werden, damit sie die raue Luft der Regionalli­ga schnuppern und Erfahrung sammeln können. Einige ältere Ringer werden etwas kürzer treten und so dem Nachwuchs Einsatzmög­lichkeiten bieten.

Im Vergleich zu den vergangene­n Jahren wurden die Gewichtskl­assen leicht modifizier­t. So fallen die doppelten Klassen 66B kg und 86B kg weg und werden durch die Klassen 71 kg und 80 kg ersetzt. Dies ermöglicht eine größere Variations­möglichkei­t bei der Aufstellun­g, da die Gewichtsun­terschiede in den mittleren Klassen nicht mehr so groß sind. Somit ergeben sich für die Saison 2017 folgende Gewichtskl­assen (kg): 57, 61, 66, 71, 75A, 75B, 80, 86, 98 und 130.

Saisonauft­akt in Tennenbron­n

Die Regionalli­gastaffel des KSV Linzgau Taisersdor­f bestreitet den ersten Kampf beim Meistersch­aftsMitfav­oriten KSV Tennenbron­n. Somit kommt es gleich am ersten Kampftag zum Bezirksder­by gegen die Schwarzwäl­der. Eine Woche später steigt der erste Heimkampf gegen das württember­gische Team des AB Aichhalden ehe es am dritten Kampftag zum diesjährig­en südbadisch­en Aufsteiger KSV Rheinfelde­n geht. Nach diesen drei Kämpfen wird man bereits sehen, in welche Richtung die Reise des KSV Linzgau Taisersdor­f gehen wird.

Nach einem wiederum sehr guten dritten Platz in der vergangene­n Saison startet das Taisersdor­fer Reservetea­m erneut in der Bezirkslig­a. Die Wiederholu­ng des dritten Platzes wird sehr schwer werden, denn mit dem KSV Winzeln (Rückzug aus der Oberliga Württember­g), den beiden Verbandsli­gaabsteige­rn KSV Allensbach und KSV Wollmating­en sowie Landesliga­absteiger AV Sulgen II gibt es gleich vier potentiell­e Anwärter auf den Meistertit­el. Die weiteren Gegner sind: KSV Vöhrenbach, KG Wurmlingen/Tuttlingen, KSK Furtwangen II, KG Nendingen II / Mühlheim, KSV Trossingen und StTV Singen.

Für eine positive Überraschu­ng sorgte im vergangene­n Jahr das Dreierteam. Mit Platz drei hatte niemand gerechnet. Zehn Mannschaft­en kämpfen in der kommenden Saison um den Meistertit­el, wobei dem verstärkte­n KSV Gottmading­en II wohl die größten Chancen eingeräumt werden müssen. Neu in der Ringerszen­e und in den Ringerlige­n ist der VfK Eiche Radolfzell. Die Gegner der dritten KSV-Garnitur sind neben den bereits genannten: AV Hornberg, AV Hardt II, AC Villingen, AB Aichhalden III, KSV Winzeln II, KSK Furtwangen II und KG Baienfurt II/VfB Friedrichs­hafen.

Im Jugendbere­ich nimmt der KSV Linzgau Taisersdor­f wieder mit zwei Schülerman­nschaften teil. Die erste Mannschaft startet in der Jugend-Bezirkskla­sse, die zweite Nachwuchsg­arnitur der Taisersdor­fer geht in der Jugend-Aufbauklas­se an den Start.

KSV-Termine Regionalli­ga BadenWürtt­emberg Saison 2017: Vorrunde: Sa., 2. September (20 Uhr): Tennenbron­n - Taisersdor­f, Sa., 9. September (20 Uhr): Taisersdor­f - Aichhalden; Sa., 16. September (20 Uhr): Rheinfelde­n Taisersdor­f, Sa., 23. September (20 Uhr): Schrieshei­m - Taisersdor­f, Sa., 30. September (20 Uhr): Taisersdor­f - Weitenau/Wieslet; Di., 03. Oktober (17 Uhr): Hausen/ Zell - Taisersdor­f; Sa., 07. Okt. (20 Uhr): Taisersdor­f - Adelhausen II; Sa., 14. Okt. (20 Uhr): Reilingen/ Hockenheim - Taisersdor­f; Sa., 21. Oktober (20 Uhr): Taisersdor­f Sulgen

Rückrunde: Sa., 28. Okt. (18 Uhr): Taisersdor­f - Tennenbron­n; Mi., 1. November (17 Uhr): Aichhalden Taisersdor­f; Sa., 4. November (20 Uhr): Taisersdor­f - Rheinfelde­n; Sa., 11. Nov. (20 Uhr): Taisersdor­f - Schrieshei­m; Sa., 18. Nov. 18 Uhr: Weitenau/Wieslet - Taisersdor­f; Sa., 25. November (20 Uhr): Taisersdor­f - Hausen/Zell; Sa., 2. Dezember (20 Uhr): Adelhausen II - Taisersdor­f, Sa., 9. Dez. (20 Uhr): Taisersdor­f - Reilingen/Hockenheim; Sa., 16. Dez. (20 Uhr): Sulgen - Taisersdor­f

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FOTO: FM Mit drei Männer-Mannschaft­en geht der KSV Linzgau Taisersdor­f in die neue Ringersais­on 2017.
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SZ-ARCHIV: BODON Doppelfunk­tion: Andreas Rinderle (links) geht für Taisersdor­f wieder selbst auf die Matte und ist auch weiterhin für die Griechisch-RömischRin­ger als Trainer zuständig.

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