Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
KSV Taisersdorf vor schwerer Saison
Ringer-Regionalliga Baden-Württemberg startet an diesem Wochenende
TAISERSDORF - Eigentlich waren die Taisersdorfer Ringer nach dem Ende der vergangenen Saison bereits in die Oberliga Südbaden abgestiegen. Wegen der Querelen zwischen dem Deutschen Ringerbund und der neu gegründeten Deutschen Ringerliga wurde der Regionalligameister ASV Nendingen II nachträglich in die Verbandsligen des WürttembergischenRingerbandes zurückgestuft. Dadurch konnten die Linzgauer als Tabellenneunter in der Regionalliga Baden-Württemberg verbleiben.
Zu Beginn der vergangenen Saison überraschten die Ringer aus Taisersdorf die Konkurrenz und führten mit drei Siegen und 6:0 Punkten nach drei Kampftagen die Tabelle der Regionalliga Baden-Württemberg an. Von diesem guten Start zehrte die Mannschaft die gesamte Saison und rutschte erst in der Endphase auf den neunten Tabellenplatz ab
Die Linzgauer gehen nun seit ihrem erstmaligen Aufstieg im Jahre 2001 in ihre 14. Saison in dieser so starken Liga. Auf der einen Seite herrschte Freude über den Klassenerhalt, auf der anderen Seite weiß man, was in der neuen Saison auf einen zukommen wird. Denn der Ligaverbleib bedeutet durch die gleichzeitige Auflösung der bisherigen zweiten Bundesliga den indirekten Aufstieg in die zweithöchste Liga des Deutschen Ringerbundes. Wie bereits beim nichtgeplanten direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga zum Ende der Saison 2015 nehmen es die Verantwortlichen und Aktiven auch dieses Jahr sportlich und lassen die Dinge auf sich zukommen. Die Linzgauer haben in der zweithöchsten DRB-Liga, wo wieder eine Reihe deutscher und ausländischer Spitzenringer am Start sind, nichts zu verlieren.
Bis zu drei Absteiger
Erneut wird es bei zwei bis drei möglichen Absteigern sehr schwer werden, den Klassenerhalt zu schaffen. In der Regionalliga BW treffen die Linzgauer auf folgende Teams: WKG Weitenau/Wieslet, KSV Tennenbronn, AB Aichhalden, TuS Adelhausen II, RKG Reilingen/Hockenheim, RG Hausen/Zell, KSV Rheinfelden, AV Sulgen und KSV Schriesheim. Dem nicht aufstiegsberechtigten TUS Adelhausen II werden auf Grund des großen Bundesligakaders seiner ersten Mannschaft die meisten Chancen auf den Meistertitel eingeräumt. Große Fragezeichen gibt es in Bezug auf den Aufsteiger. Laut Reglement muss mindestens eine Mannschaft ins DRB-Oberhaus aufsteigen. Wer das am Ende sein wird, darüber darf noch spekuliert werden. Aufgrund ihrer Kader zählen der KSV Tennenbronn, die RG Hausen/Zell und der KSV Schriesheim sicherlich zu den heißesten Kandidaten.
Aus Sicht des KSV Linzgau Taisersdorf hat sich in den letzten Jahren im Mannschaftsringen eine Unsitte breit gemacht. Je höher die Liga, desto häufiger gilt die Regel: Jeder will den Klassenerhalt schaffen und hierfür wird kräftig eingekauft, aber keiner will aufsteigen, was dann zu Wettbewerbsverzerrungen führen kann.
Favorit ist immer die gegnerische Mannschaft, so könnte man die kommende Saison für die Linzgauer wohl kurz beschreiben. Der erste Vorsitzende des KSV Linzgau Taisersdorf, Daniel Höfler sieht die Lage so: „Für uns ist das dennoch kein Grund in teure Neuzugänge zu investieren, vielmehr wollen wir unserer Vereinsphilosophie treu bleiben und weiterhin auf den eigenen Nachwuchs setzen, auch wenn wir sportlich eine schwierige Saison erwarten.“
Einziger Neuzugang ist in diesem Jahr Niklas Hermann vom KSV Wollmatingen, der seinem Bruder Samuel in den Linzgau gefolgt ist. Er soll in der neu geschaffenen Gewichtsklasse bis 80 kg im klassischen Stil zum Einsatz kommen. Aus dem eigenen Nachwuchs stoßen die beiden 14Jährigen Marc Gering und Dominik Wilhelm zu den Männerteams.
So hoffen die Verantwortlichen beim KSV Linzgau Taisersdorf vor allem, dass ihre Ringer von Verletzungen verschont bleiben und die erste Mannschaft nicht zusätzlich geschwächt wird. Ziel ist es, den Zuschauern wieder spannende und interessante Heimkämpfe zu bieten. Höfler: „Vielleicht gelingt es auch, den einen oder anderen der Favoriten auf eigener Matte zu besiegen. Was am Ende dabei heraus kommt, wird sich zeigen.“
Neben dem mehrmaligen wöchentlichen Matten-, Kraft- und Lauftraining fanden zusätzliche Trainingseinheiten an den Wochenenden in der heimischen Ringerhalle statt. Damit sollten die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison 2017 aller Männermannschaften des KSV geschaffen werden.
Im Trainerbereich ergab sich eine kleine Änderung. Aus dem bisherigen Trainertrio ist nach dem Ausscheiden von Ernst Martin ein Duo geworden. Das Freistiltraining wird von Remo Martin geleitet, Andreas Rinderle ist weiterhin für die Griechisch-Römisch-Ringer zuständig und geht selbst noch auf die Matte. Mannschaftsführer des Regionalligateams ist Sportwart Helmut Rinderle. Nach seinen Aussagen sollen neben den Stammringern der ersten Mannschaft auch Nachwuchsringer eingesetzt werden, damit sie die raue Luft der Regionalliga schnuppern und Erfahrung sammeln können. Einige ältere Ringer werden etwas kürzer treten und so dem Nachwuchs Einsatzmöglichkeiten bieten.
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren wurden die Gewichtsklassen leicht modifiziert. So fallen die doppelten Klassen 66B kg und 86B kg weg und werden durch die Klassen 71 kg und 80 kg ersetzt. Dies ermöglicht eine größere Variationsmöglichkeit bei der Aufstellung, da die Gewichtsunterschiede in den mittleren Klassen nicht mehr so groß sind. Somit ergeben sich für die Saison 2017 folgende Gewichtsklassen (kg): 57, 61, 66, 71, 75A, 75B, 80, 86, 98 und 130.
Saisonauftakt in Tennenbronn
Die Regionalligastaffel des KSV Linzgau Taisersdorf bestreitet den ersten Kampf beim MeisterschaftsMitfavoriten KSV Tennenbronn. Somit kommt es gleich am ersten Kampftag zum Bezirksderby gegen die Schwarzwälder. Eine Woche später steigt der erste Heimkampf gegen das württembergische Team des AB Aichhalden ehe es am dritten Kampftag zum diesjährigen südbadischen Aufsteiger KSV Rheinfelden geht. Nach diesen drei Kämpfen wird man bereits sehen, in welche Richtung die Reise des KSV Linzgau Taisersdorf gehen wird.
Nach einem wiederum sehr guten dritten Platz in der vergangenen Saison startet das Taisersdorfer Reserveteam erneut in der Bezirksliga. Die Wiederholung des dritten Platzes wird sehr schwer werden, denn mit dem KSV Winzeln (Rückzug aus der Oberliga Württemberg), den beiden Verbandsligaabsteigern KSV Allensbach und KSV Wollmatingen sowie Landesligaabsteiger AV Sulgen II gibt es gleich vier potentielle Anwärter auf den Meistertitel. Die weiteren Gegner sind: KSV Vöhrenbach, KG Wurmlingen/Tuttlingen, KSK Furtwangen II, KG Nendingen II / Mühlheim, KSV Trossingen und StTV Singen.
Für eine positive Überraschung sorgte im vergangenen Jahr das Dreierteam. Mit Platz drei hatte niemand gerechnet. Zehn Mannschaften kämpfen in der kommenden Saison um den Meistertitel, wobei dem verstärkten KSV Gottmadingen II wohl die größten Chancen eingeräumt werden müssen. Neu in der Ringerszene und in den Ringerligen ist der VfK Eiche Radolfzell. Die Gegner der dritten KSV-Garnitur sind neben den bereits genannten: AV Hornberg, AV Hardt II, AC Villingen, AB Aichhalden III, KSV Winzeln II, KSK Furtwangen II und KG Baienfurt II/VfB Friedrichshafen.
Im Jugendbereich nimmt der KSV Linzgau Taisersdorf wieder mit zwei Schülermannschaften teil. Die erste Mannschaft startet in der Jugend-Bezirksklasse, die zweite Nachwuchsgarnitur der Taisersdorfer geht in der Jugend-Aufbauklasse an den Start.
KSV-Termine Regionalliga BadenWürttemberg Saison 2017: Vorrunde: Sa., 2. September (20 Uhr): Tennenbronn - Taisersdorf, Sa., 9. September (20 Uhr): Taisersdorf - Aichhalden; Sa., 16. September (20 Uhr): Rheinfelden Taisersdorf, Sa., 23. September (20 Uhr): Schriesheim - Taisersdorf, Sa., 30. September (20 Uhr): Taisersdorf - Weitenau/Wieslet; Di., 03. Oktober (17 Uhr): Hausen/ Zell - Taisersdorf; Sa., 07. Okt. (20 Uhr): Taisersdorf - Adelhausen II; Sa., 14. Okt. (20 Uhr): Reilingen/ Hockenheim - Taisersdorf; Sa., 21. Oktober (20 Uhr): Taisersdorf Sulgen
Rückrunde: Sa., 28. Okt. (18 Uhr): Taisersdorf - Tennenbronn; Mi., 1. November (17 Uhr): Aichhalden Taisersdorf; Sa., 4. November (20 Uhr): Taisersdorf - Rheinfelden; Sa., 11. Nov. (20 Uhr): Taisersdorf - Schriesheim; Sa., 18. Nov. 18 Uhr: Weitenau/Wieslet - Taisersdorf; Sa., 25. November (20 Uhr): Taisersdorf - Hausen/Zell; Sa., 2. Dezember (20 Uhr): Adelhausen II - Taisersdorf, Sa., 9. Dez. (20 Uhr): Taisersdorf - Reilingen/Hockenheim; Sa., 16. Dez. (20 Uhr): Sulgen - Taisersdorf