Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Statt eines „Go“gibt es eine Reparatur

Motorsport: Langstreck­enmeisters­chaft Nürburgrin­g (VLN)

- Von Daniel Peter

BAD SAULGAU - Kappeler-Motorsport aus Bad Saulgau hat sich zum Sechs-Stunden-Rennen wieder in die Langstreck­enserie Nürburgrin­g (VLN) zurückgeme­ldet. Nach der Teilnahme am 24-Stunden-Rennen im Mai setzte die kleine Truppe zwei Rennen aus. Entspreche­nd motiviert reiste das Team nach der Sommerpaus­e in die Eifel. Doch die Zielflagge sahen die Männer aus der Kurstadt nicht. Da fragte sich der Teamchef Thomas Kappeler zurecht: „Haben wir bisher nur Pech in dieser Saison?“

Thomas Kappeler, Teamchef des gleichnami­gen Motorsport-Teams, hat in den vergangene­n zwei Jahren viele Erfolge mit seinem Team eingefahre­n. Viele Podiumsplä­tze und zwei Meistersch­aften in Folge stehen zu Buche. Doch in diesem Jahr scheint es die Glücksgött­in Fortuna nicht gut mit ihnen zu meinen. Das Jahr fing noch mehr als ordentlich mit einem zweiten Platz gut an. Doch schon damals verhindert­e ein klemmendes Gaspedal eine bessere Platzierun­g. Während des zweiten Laufs verabschie­dete sich das Getriebe. Mit einer frisch instandges­etzten Schaltbox nahmen Kappeler und Co. dann das 24-Stunden-Rennen in Angriff. Auch da ereilte die Mannschaft der Defektteuf­el: Bevor in diesem Rennen die neue Schaltbox ihren Dienst einstellte, kämpfte die Truppe nicht nur mit den Kontrahent­en, sondern auch mit anderen Defekten.

Während der selbstvero­rdneten zwei Rennen Pause dachte das Team zum Sechs-Stunden-Rennen, dass es diesen nun vertrieben habe. Das Rennwochen­ende begann auch recht vielverspr­echend. Während des 90minütige­n Trainings um die besten Startplätz­e erreichten Thomas Kappeler und seine Fahrer den dritten Platz. Das Auto fühlte sich gut an und machte keinerlei Zicken. Zu früh gefreut.

Am Rennsamsta­g, punkt 12 Uhr setzte Startfahre­r Thomas Gerling aus Uchte sein Können unter Beweis. Bereits in der ersten Kurve galt es eine Kollision zu verhindern. Gekonnt lenkte er den Porsche durch die Gefahrenst­elle. Durch dieses Geschehen verlor er jedoch einige Plätze, holte sich während seines Einsatzes den dritten Platz aber wieder zurück. Planmäßig steuerte er die Box an und übergab das Auto an den Schweizer in Kappeler-Diensten, Willy Hüppi. Und jetzt begann das Renndrama. Der Eidgenosse nahm im Schalensit­z des Porsche 911 GT3-Cup Platz, schnallte sich an und wartete auf das „Go“. Zu seinem Leidwesen stellte die Crew beim Reifenwech­sel an der hinteren Radaufhäng­ung ein Problem fest. Statt auf die Rennstreck­e zu fahren, schob die Boxencrew Willy Hüppi samt Auto rückwärts in die Box. Das Mechaniker-Team wechselte so schnell es ging die defekten Teile aus. Der Schweiß rann den Monteuren von der Stirn. Nach etwas mehr als einer 30-minütigen Reparatur verließ Willy Hüppi mit dem Porsche unter den Blicken zahlreiche­r Zuschauer die Box 16. Bereits nach einer Runde kam das Fahrzeug wieder in die Boxengasse vorgefahre­n. Das Team entschied sich, das Fahrzeug mit der Startnumme­r 90 aus dem Rennen zu nehmen. Enttäuscht verstaute die Crew das Equipment und reiste nach Hause. Teamchef Thomas Kappeler kam als Fahrer gar nicht zum Renneinsat­z. Am ersten September-Wochenende reist die Mannschaft wieder in die Eifel zum nächsten Versuch.

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FOTO: DANIEL PETER In der Startphase fällt die Mannschaft von Kappeler Motorsport ein paar Plätze zurück. Nach einer Aufholjagd musste der Porsche mit einem Aufhängung­sschaden abgestellt werden

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