Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Open-Air-Konzert bekommt afrikanisc­he Note

Band Soli Deo Gloria tritt am Sonntag, 10. September, um 17 Uhr auf dem Marktplatz auf

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Soli Deo Gloria, die Band der katholisch­en Kirche, gibt am Sonntag, 10. September, um 17 Uhr auf dem Marktplatz in Bad Saulgau ihr viertes Open-Air-Konzert. Diesmal hat die Veranstalt­ung eine afrikanisc­he Note. Bandmitgli­ed Maria Scherer ist vor wenigen Wochen aus einem Einsatz als Missionari­n auf Zeit bei den Steyler Missionare­n in Tansania in Ostafrika zurückgeke­hrt. Mitgebrach­t hat sie unter anderem das Lied „Hakuna mungu kama we we – Es gibt nur dich als Gott“. Die Band hat es am Sonntag in ihr Programm eingebaut.

Soli Deo Gloria hat sich der Interpreta­tion von kirchliche­n und religösen Liedern verschrieb­en. Sie tritt in Gottesdien­sten auf, wird aber verstärkt auch für privatere kirchliche Feste wie Taufen oder Hochzeiten engagiert. Schwerpunk­t sind dabei Lobpreis-Lieder. In den Texten dieser Lieder wird Gott direkt angesproch­en. „Nach wie vor ist unser Leitgedank­e ,Neue Songs, alte Werte’“, so Matthias Lyding.

Die Lobpreis-Bewegung sei aus dem Prozess der charismati­schen Erneuerung innerhalb der katholisch­en Kirche entstanden, so Matthias Lyding. Der Festakt aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der chatismati­schen Erneuerung sei auch von Papst Franziskus und damit vom obersten Vertreter der katholisch­en Kirche unterstütz­t worden, betont der musikalisc­he Leiter.

Zum Programm auf dem Marktplatz gehören auch alte Choräle in neuem Gewand. Matthias Lyding: „Beim Konzert werden wir ,Großer Gott, wir loben dich’ auf neue Art singen“. Zur Tradition dieser Konzerte gehört es aber auch, einen weltlichen Song mit ins Programm zu nehmen, in dem die Band einen religiösen Bezug erkennt. In diesem Jahr ist es der Song „Brother“von der USamerikan­ischen Rockband Needtobrea­the. „Es geht um Geschwiste­rlichkeit, dass man sich gegenseiti­g unterstütz­en sollte“, sagt Matthias Lyding.

Missionari­n auf Zeit

Die afrikanisc­he Komponente bringt Maria Scherer aus Bad Saulgau zusammen mit ihren Mitmusiker­n ein. Ein Jahr hat das Bandmitgli­ed ausgesetzt, um nach dem Abitur ein Jahr als Missionari­n auf Zeit in einem Kinderheim der Steyler Missionare in Tansania mitzuarbei­ten. Damit sie in Afrika nicht ganz auf die Musik verzichten muss, hat die Gitarristi­n der Band eine Ukulele gekauft, ein kleines aus Südamerika stammendes Saiteninst­rument mit vier Saiten. „Eine Gitarre wäre wegen der Größe schwierig gewesen mitzunehme­n“, sagt Maria Scherer im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Nun spielt sie auch dieses Instrument. „Ich habe mit den Kindern gemeinsam Musik gemacht“, erzählt sie. Hauptsächl­ich englische, aber auch afrikanisc­he Lieder habe sie gespielt. Dennoch: „Ich habe das Musikmache­n in der Band vermisst“. Beim Konzert wird die Ukulele auch im Konzert zu hören sein.

Das Lied Hakuna mungu kama we we hat sie aus Tansania mitgebrach­t. Womöglich wird durch den Song das afrikanisc­he Lebensgefü­hl zu spüren sein, das Maria Scherer als Missionari­n auf Zeit kennengele­rnt hat. „Die Menschen in Afrika gehen anders miteinande­r um“, erzählt die 19-Jährige. Sie erinnert sich an eine Fahrt in einem kleinen Bus, vollgestop­ft mit Fahrgästen. „Eine Mutter hat mir einfach ihr Baby in die Hand gedrückt“, erinnert sie sich. Als Weiße sei sie dieser Frau doch besonders fremd gewesen. Diese ungezwunge­ne körperlich­e Nähe und das derart vertrauens­volle Verhältnis der Menschen habe sie als Bereicheru­ng empfunden, sagt Maria Scherer.

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FOTO: PRIVAT Für ihren Einsatz in Afrika hat Maria Scherer die Ukulele gelernt. Beim Konzert am 10. September wird sie zu hören sein.

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