Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Männerchor hat neuen Dirigenten
Volker Bals aus Sigmaringen ersetzt seinen Vorgänger Christian Vogt.
BAD SAULGAU - Der Männerchor hat einen neuen Dirigenten: Volker Bals aus Sigmaringen wird am Mittwoch, 13. September, erstmals eine reguläre Probe des Bad Saulgauer Chores leiten. Damit endet für den Chor die schwierige Phase nach dem plötzlichen und unerwarteten Abgang von Christian Vogt, dem Vorgänger in diesem Amt.
„Wir waren in der glücklichen Lage, zwischen zwei Frauen und zwei Männern als Bewerber wählen zu können“, sagt Vereinsvorsitzender Joachim Farger. Nach Probedirigaten mit allen vier Bewerbern habe sich der Chor „unisono“für Volker Bals als neuen musikalischen Leiter ausgesprochen. Damit das möglich ist, hat der Chor sogar seinen Probentag geändert. Künftig wird mittwochs und nicht mehr donnerstags geprobt. „Den Donnerstag wollte ich nicht opfern“, so Bals. An diesem Tag probt er bereits mit einem anderen Chor.
Mit Volker Bals endet eine kritische Phase für den Männerchor. Der Vorgänger im Amt hatte die Sänger in eine schwierige Lage gebracht, nachdem er wegen Unstimmigkeiten über die Aufnahme des früheren Kinder- und Jugendchores Vocis imago, noch während der Mitgliederversammlung im März das Amt aus Protest hinschmiss. Mit Hilfe der Vizechorleiter konnte der Männerchor die schwierige Phase allerdings gut bewältigen
Volker Bals ist Berufsmusiker und führt eine private Musikschule in Sigmaringen, wo er Gesang und Klavier unterrichtet. Neben dem Männerchor Bad Saulgau betreut er vier weitere Chöre, darunter die Zollernvoices in Bisingen bei Hechingen. Über diesen Chor kam die Verbindung des Männerchores mit seinem neuen Dirigenten zustande.
Berufliche Neuorientierung
Volker Bals lebt seit zehn Jahren in Sigmaringen. Zuvor war er 15 Jahre lang als Kantor und Organist mit dem Schwerpunkt Chorleitung bei der evangelischen Landeskirche in Schleswig-Holstein angestellt. Da er nach Strukturänderungen innerhalb der Landeskirche als Musiker keine beruflichen Perspektiven mehr für sich sah, entschied er sich für eine berufliche Neuorientierung.
Sigmaringen war ihm aus Jugendtagen bekannt. Sein Vater war Berufssoldat und einige Jahre in der Hohenzollernstadt stationiert. „Ich bin dann dahin gegangen, wo ich mich einmal sehr wohl gefühlt habe“, sagt Volker Bals.
Eigentlich sei mit der Veränderung auch der Abschied von der Chorarbeit verbunden gewesen, so der Plan. Doch bald kreuzten sich Bals’ Wege mit dem Mitglied eines kleinen Kirchenchores, der ihn fragte, ob er als Chorleiter einsteigen möchte. „Manchmal muss man zu seinem Glück geschubst werden“, sagt der Musiker. Der kleine Kirchenchor blieb nicht der einzige, den Volker Bals betreut.
Er sei nie reiner Kirchenmusiker gewesen, sagt Volker Bals über seinen beruflichen Werdegang. „Ich kann mich für alles mögliche begeistern, egal, ob romantische, barocke Musik oder Popsongs“. Es müsse aber gute Musik sein, so sein Anspruch. Das sei zum einen Musik, die den Zuhörer anspricht, aber auch das eine oder andere neue Stück, das von vom Publikum zwar als ungewohnt, aber als interessant wahrgenommen werde.
Pläne für die Zukunft
Pläne für die Zukunft gibt es auch schon. 2019 könnte es wieder zur Teilnahme an einem internationalen Chorwettbewerb kommen, wie ihn Vorgänger Christian Vogt mit dem Chor erstmals wagte. Doch um das Programm dafür zu erarbeiten, brauche man Zeit. „Unter Zeitdruck ein solches Chorprogramm anzugehen, das ist nicht gut“, sagt Volker Bals. Nach und nach wollen Chor und neuer Dirigent zusammenfinden. Die weitere Entwicklung bleibt offen.