Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Ich hab mein Hirn ausgeschal­tet und bin einfach hinterher“

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Was wäre, wenn die Waffe echt gewesen wäre? Als das Adrenalin nachlässt, kommen die Gedanken. „Dann fängt man mit dem Überlegen an“, sagt der Heimenkirc­hener, der den Bankraub durch sein beherztes Eingreifen vereitelt hat. „Meine Freundin hat mich ganz schön zurechtgew­iesen“, sagt er. Am Montagnach­mittag hat er nicht gedacht, sondern „einfach gehandelt“. „Ich hab mein Hirn ausgeschal­tet und bin einfach hinterher.“ Der 32-Jährige füllt in einer Sitzecke der Raiffeisen­bank gerade eine Überweisun­g aus, als er die Bankangest­ellte sagen hört: „Ich habe hier kein Geld!“Er sieht einen maskierten Mann mit einer Plastiktüt­e und den Lauf einer Pistole. Als der Mann die Bank verlassen will, geht er ihm hinterher. An der Tür versucht der 32-Jährige dem Räuber die Waffe zu entreißen, es kommt zum Handgemeng­e und zu einer eindeutige­n Drohung: „Lass mich los oder ich schieße“, schreit der Bankräuber. Doch der 32-Jährige lässt sich nicht einschücht­ern, packt die Pistole, schmeißt sie in die Ecke und hält den 54-Jährigen schließlic­h am Boden fest, bis er sich ergibt. Gemeinsam mit einem Bankangest­ellten versperrt er den Ausgang der Bank und wartet auf die alrmierte Polizei. Als „Held“will er sich „nicht hervortun“, bisher hat er nur seiner Freundin und seiner Tante von seiner Aktion erzählt. Und seinen Namen will er auch nicht in der Zeitung lesen. (roi)

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