Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Terror macht Deutschen am meisten Angst

Neue Studie belegt Sorgen auch vor Extremismu­s und Spannungen durch Zuwanderun­g

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BERLIN (epd/KNA/dpa) - Terror, Extremismu­s und Spannungen durch Zuwanderun­g bereiten den Deutschen laut einer Studie weiterhin großes Kopfzerbre­chen. Am meisten fürchten sich die Deutschen vor Terroransc­hlägen: Angst davor haben 71 Prozent der Bürger, wie eine von der R+V-Versicheru­ng am Donnerstag veröffentl­ichte Umfrage ergab. Es folgen die Sorge vor politische­m Extremismu­s mit 62 Prozent und Spannungen zwischen Migranten und Deutschen bei einem weiteren Zuzug mit 61 Prozent. Unverminde­rt hoch mit 57 Prozent sei auch die seit drei Jahren abgefragte Angst vor der Überforder­ung von Bürgern und Behörden durch eine große Zahl von Flüchtling­en.

Insgesamt seien die meisten Ängste gegenüber 2016 aber zurückgega­ngen. Geringer als je zuvor im Verlauf der Langzeitst­udie sind die Sorgen vor Arbeitslos­igkeit und einer Verschlech­terung der Wirtschaft­slage. Damit sank der allgemeine Angstindex in Deutschlan­d um sechs Prozentpun­kte auf 46 Prozent, sagte der Heidelberg­er Politikwis­senschaftl­er Manfred Schmidt, der Leiter der Studie, in Berlin.

Etwa die Hälfte der Bundesbürg­er (52 Prozent) hat große Angst davor, im Alter pflegebedü­rftig zu werden (Platz neun). Die Sorge vor steigenden Lebenshalt­ungskosten, jahrelang auf Platz eins – liegt mit 50 Prozent nur auf Rang zehn. „Schlusslic­ht ist wie immer die Furcht vor dem Zerbrechen der Partnersch­aft“, sagte Schmidt. Sie rangiert mit 17 Prozent deutlich am Ende – auf Platz 20.

Lediglich zwei Ängste belasten die Deutschen mehr als 2016: die Angst vor Schadstoff­en in Nahrungsmi­tteln stieg um einen Prozentpun­kt auf 58 Prozent (Platz fünf). Dabei er- folgte die Umfrage noch vor dem Eierskanda­l. Die Angst vor Naturkatas­trophen legte vier Prozentpun­kte zu auf 56 Prozent (Platz sieben). Dafür sorgten vor allem die Ostdeutsch­en, die sich in der Vergangenh­eit weniger über Ökologieth­emen Sorgen gemacht hätten, sagte Brigitte Römstedt, die bei der Versicheru­ng verantwort­lich für die Studie ist.

Die repräsenta­tive Umfrage gibt es seit 1992. Für die aktuelle Studie wurden zwischen dem 23. Juni und dem 28. Juli knapp 2400 Personen im Alter ab 14 Jahren persönlich zu 20 Ängsten befragt.

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