Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
So wird die digitale Wahl-Infrastruktur geschützt
Im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“noch vor Bekanntwerden der CCC-Analyse hatte der Bundeswahlleiter Dieter Sarreither die Wahl-Infrastruktur als „sehr sicher“bezeichnet. „Wir erhalten die Zahlen in verschlüsselter Form von den Landeswahlleitern über ein internes Verwaltungsnetz, das vom Internet abgekoppelt ist“, sagte der 65-Jährige. „Unser internes System ist geschützt. Die geprüften Daten werden zu einem bestimmten Zeitpunkt ins Internet gestellt. Angegriffen werden könnte der Server, mit dem die vorläufigen Wahlergebnisse im Internet veröffentlicht werden.“Er habe keine konkreten Anhaltspunkte für eine drohende Wahlmanipulierung durch Cyber-Attacken, stellte Sarreither klar. Seine Behörde sei dennoch auf „abstrakte Gefahren“eingestellt, ob ein Stromausfall oder ein Angriff im Netz. Um Ausfällen vorzubeugen, habe man Redundanz geschaffen. So gebe es in Wiesbaden zwei Rechenzentrumsstandorte, in der Wahlnacht solle ein dritter im Reichstag aufgebaut werden. „Wenn die Ergebnisse kommen, werden sie auf drei Servern synchronisiert. Sollte einer von ihnen versagen, können wir noch auf den anderen arbeiten“, so Sarreither. Bei einer Störung der elektronischen Systeme bestünde auch die Möglichkeit, die Zahlen aus 299 Wahlkreisen wie zu vordigitalen Zeiten zu erfassen, nämlich per Fax und Telefon: Dazu stelle er geschulte Mitarbeiter bereit, sagte der Bundeswahlleiter: „Auf einem Einzelrechner würden sie geprüft und kalkuliert werden. In diesem Fall würden wir die Ergebnisse mit etwas Verzug liefern.“Alexei Makartsev