Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Sortieranl­age kommt ohne Personal aus

Firma Stadler Anlagenbau öffnet für die SZ-Leser die Türen seiner Produktion

- Von Mandy Streich

ALTSHAUSEN - Das Unternehme­n Stadler Anlagenbau in Altshausen hat eine lange Tradition sowie einen enormen Wachstum in den letzten Jahren erlebt. Zwölf Teilnehmer durften bei der Aktion „Schwäbisch­e Türöffner“der „Schwäbisch­en Zeitung“am Mittwochmi­ttag einen Blick in die Produktion der Firma werfen und waren vor allem eins – positiv überrascht.

Die Firma Stadler feierte im vergangene­n Jahr 2016 bereits sein 225-jähriges Bestehen und wird mittlerwei­le in der siebten Generation geführt. Das Unternehme­n hat seit 2016 sogar einen zweiten Produktion­sstandort in Altshausen. Stadler Anlagenbau plant, fertigt und montiert Sortieranl­agen für die Entsorgung­sindustrie auf der ganzen Welt und für alle Arten von Müll.

Melanie Schneider, die Assistenti­n der Geschäftsf­ührung, erklärte den Teilnehmer­n zuerst mit einer Präsentati­on die Produktion und die Geschichte von Stadler Anlagenbau. Sie gab ihnen Zahlen und Fakten zum Unternehme­n und kleine Filme veranschau­lichten, wie mit den in Altshausen hergestell­ten Maschinen der Müll getrennt wird. Besonders über eine der größten Anlagen, die von Stadler in Spanien gebaut wurde, haben die Teilnehmer gestaunt: In vier unterschie­dlichen Linien wird bei dieser Sortiermas­chine Hausmüll getrennt – pro Stunde ganze 120 Tonnen. Und in Norwegen konnte Stadler bisher als Weltmarktf­ührer die erste vollautoma­tische Maschine zur Trennung von Müll erstellen, bei der es keinerlei Personal an der Maschine mehr bedarf.

„Aktuell haben wir in Altshausen 198 Mitarbeite­r sowie 31 Auszubilde­nde. Uns ist es sehr wichtig, dass wir junge Leute ausbilden können und sind deshalb sehr stolz auf die große Zahl der Auszubilde­nden im Unternehme­n“, sagte Melanie Schneider.

Die interessie­rten Teilnehmer hatten die unterschie­dlichsten Motive, die Firma zu besichtige­n: Andrea Drawert aus Bad Saulgau beispielsw­eise ist Lehrerin und berät auch Schüler für ihren weiteren Weg nach der Schule. „Ich finde es auch privat interessan­t in andere Berufsspar­ten zu schauen - solche Führungen erweitern den Horizont“, sagte sie.

Logistik interessie­rt die Besucher

Aber auch die Informatio­nen über die Anerkennun­g der Mitarbeite­r im Unternehme­n kommen bei den Besuchern gut an. Im Jahr 2015 hatte die Firma Stadler einen Preis als Top Arbeitgebe­r erhalten und bei der Führung durch die Produktion wurde deutlich, wie viel Platz den Arbeitern zur Verfügung steht und dass es weder allzu schmutzig noch dunkel in den Hallen der Firma ist. „Ich finde es sehr wichtig, dass eine Firma mitarbeite­rfreundlic­h ist. Und bei fast ausschließ­lich Vollzeitar­beitern geht auch ein hoher Anerkennun­gswert voraus“, sagte Manfred Merkle, der auf einem Wertstoffh­of in Illmensee tätig ist und sich einmal anschauen wollte, wie die Mülltrennu­ng in solchen Anlagen funktionie­rt. „Es ist interessan­t zu sehen, wie ein solches Unternehme­n von der Logistik her aufgebaut ist und dass eine solche Hightech-Firma nicht immer in einer großen Stadt sein muss“, sagte er.

Dieser Meinung konnte auch Erich Koch aus Bad Saulgau zustimmen: „Einer kleinen Gemeinde wie Altshausen würde man ein solch innovative­s und internatio­nal tätiges Unternehme­n wie Stadler gar nicht zutrauen. Ich bin hier, weil ich mich für die vollautoma­tische Anlage interessie­rt habe“, sagt er. „Aber ich sehe die Zukunft auch aus sozialen und hygienisch­en Aspekten – und da ist Stadler echt ein Betrieb für die Zukunft.“

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FOTOS: STREICH Leser der „Schwäbisch­en Zeitung“dürfen sich in der Produktion­shalle des Unternehme­ns Stadler Anlagenbau in Altshausen umsehen.
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Hier ist Anfassen ausnahmnsw­eise erlaubt.

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