Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Sollen 16-Jährige im Bund mitwählen?
Jugendmoderatorin befragt die Kandidaten zur Herabsenkung des Wahlalters
SIGMARINGEN (wob) - Bei Kommunalwahlen in Baden-Württemberg ist die Stimme von 16- und 17-Jährigen bereits gefragt, im Bund dürfen Wähler erst ab 18 ihre Kreuzchen machen. Maria Fröhlich, die bei der Talkrunde zur Bundestagswahl die Jugend vertreten hat, wollte von den sechs Kandidaten wissen, was sie von der Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre halten. Wäre dies ein geeignetes Instrument, um das politische Interesse von Jugendlichen zu fördern?
„Ja, das wollen wir auf jeden Fall“, sagte Claudio Wellington (Linke). „Wenn man früher wählen kann, interessiert man sich auch früher für Politik.“Stella Kirgiane-Efremidou (SPD) schloss sich dieser Haltung an und ergänzte: „Wenn schon 16-Jährige wählen dürften, würden sie von der Politik auch als Wähler ernst genommen.“Entsprechend müssten die Parteien die Interessen von Jugendlichen intensiver in den Blick nehmen. Dem stimmte wiederum Erwin Feucht (Grüne) zu: „Wir sind auch ganz klar dafür, damit die Politik sich mehr für diese Klientel interessiert“, sagte er. „Aus unserer Sicht wäre das praktische Jugendbeteiligung.“Dirk Mrotzeck (FDP) ging sogar noch einen Schritt weiter: „Die FDP ist für ein Wahlrecht ab Geburt“, sagte er. Hintergrund sei, dass viele Gesetze, die heute beschlossen würden, weit in die Zukunft reichten. Außerdem würde dies die Interessen von Familien stärken.
Gegen eine Herabsetzung des Wahlalters positionierten sich Thomas Bareiß (CDU) und Hans-Peter Hörner (AfD). „Ganz klares Nein“, sagte Bareiß. „Das würde nichts bringen. Bei der vergangenen Kommunalwahl