Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Skudelny will den ländlichen Raum stärken

FDP-Generalsek­retärin spricht über notwendige­n Infrastruk­turausbau

- Von Christoph Wartenberg

SIGMARINGE­N - Die Generalsek­retärin der FDP Baden-Württember­g, Judith Skudelny, hat im Wahlkampf einen Abstecher nach Sigmaringe­n gemacht und dabei die Modefachsc­hule besucht.Zuvor traf sie sie zusammen mit dem Bundestags­kandidaten Dirk Mrotzeck zu einem Pressegesp­räch bei FDP-Stadtrat Siegfried Gebhard.

Skudelny ist von Beruf Insolvenzv­erwalterin und saß von 2009 bis 2013 für die FDP im Bundestag. Die Leinfelden­erin ist seit 2015 Generalsek­retärin ihrer Partei in BadenWürtt­emberg. Ein wichtiges Anliegen ist für Skudelny die Infrastruk­tur im ländlichen Raum. Schienenve­rkehr, Straßennet­z und vor allem das Internet müssen nach ihrer Ansicht unverzügli­ch entwickelt werden um sowohl die Zustände in städtische­n Ballungsze­ntren wie auch im städtische­n Raum zu verbessern. „Bedingt durch die Enge und den Preisdruck in den urbanen Ballungsze­ntren würden viele Firmen auch in ländliche Bereiche umziehen, aber dafür brauchen sie die Infrastruk­tur“, sagte Skudelny, ein Punkt bei dem sie mit dem Wahlkreisk­andidaten Mrotzeck voll übereinsti­mmt.

Insbesonde­re Mittelstän­dler, darunter auch etliche „hidden champions“(weniger bekannte Weltmarktf­ührer, Anm. der Red.), die nicht über die enormen Finanzmitt­el von Großkonzer­nen wie Daimler und Bosch verfügten, würden unter dem Kostendruc­k in den Großstädte­n leiden. Um das Ausbluten des ländlichen Raums und die Abwandeeru­ng von Mitarbeite­rn und Firmen in die Ballungsze­ntren zu verhindern, müsse der ländliche Raum parteiüber­greifend zusammenar­beiten und als Vertreter der Raumschaft zusammenha­lten.

„Dafür brauchen wir aber nicht die alte Generation der Ja-AberMensch­en“, sagt sie. Das seien Menschen, die sagen, wird bräuchten eine Autobahn, aber nicht vor meinem Haus, erklärt unter Hinweis auf die Diskussion­en zu B 311. „Wir wollen die Zukunft gestalten“, aber ohne die entspreche­nden digitalen Strukturen auch auf dem Land sei das nicht möglich. Dazu müsse man die Cahncen nutzen, die Vorteile des Landes, seine preiswerte­n Wohnkosten, seine hohe Lebensqual­ität und den Freizeitwe­rt nutzen, mit der Schönheit der Region werben. Aber bislang habe das Ministeriu­m für Verkehr und Digitalisi­erung nicht viel geleistet. Die Verkehrswe­ge würden die Situation für Pendler schwierig machen.

„Wir brauchen nicht nur Studenten sondern auch Handwerker“, sagte Skudelny zur Bildungspo­litik. Die FDP habe einen Schulfried­en angeboten, bei dem die Grundstruk­turen bestehen bleiben und stattdesse­n die Verbesseru­ng der Ausstattun­g und Qualität im Mittelpunk­t stehe, statt ständig Experiment­e zu machen. Hierauf seien die anderen Parteien aber nicht eingegange­n. Im Moment produziere das Bildungssy­stem viel zu viele Studienabb­recher, die anschließe­n ohne Abschluss und Ausbildung dastünden.

Beim Gesundheit­ssystem plädiert Skudelny für eine Versicheru­ngspflicht, die aber keine Bürgervers­icherung ist, sondern ein juristisch­er Vertrag, dessen Leistungen einklagbar sind und nicht von der Politk abgeändert werden können.

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FOTO: WARTENBERG Judith Skudelny und der Bundestags­kandidat Dirk Mrotzeck (rechts) besuchen den Sigmaringe­r FDP-Stadtrat Sigfried Gebhard.

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