Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Handwerker bauen eigenes Hotel an der Donau

Im Donauhaus gibt es 18 Einzelzimm­er – Handwerksk­ammer zieht mit um

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Neue Heimat für das Handwerk: Am heutigen Samstag wird das Donauhaus an der Hinteren Landesbahn­straße beim Bahnhof eröffnet. Sowohl die Kreishandw­erkerschaf­t als auch die Bildungsak­ademie, die bislang an der Josefinens­traße untergebra­cht waren, sind in den Neubau umgezogen. Bauherr ist der Verband der Bauindustr­ie Baden-Württember­gs, der in den oberen Etagen 18 Einzelzimm­er für Fortbildun­gen im Ausbildung­szentrum Bau eingericht­et hat. Investiert wurden fünf Millionen Euro.

Was aus dem bisherigen Sitz der Handwerksk­ammer an der Josefinens­traße wird, ist weiterhin unklar: „Wir warten auf ein Wertgutach­ten des Gutachtera­usschusses der Stadt“, sagt Joachim Eisert, der Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Reutlingen, der das Gebäude gehört. Danach wollen die Gremien beraten. Das markante Gebäude, das seit 1910 Sitz der Handwerksk­ammer war, soll verkauft werden. Um das nicht denkmalges­chützte Haus zu sichern, erließ die Stadt eine Veränderun­gssperre. Das Gebäude ist laut Handwerksk­ammer nicht baufällig, aber stark renovierun­gsbedürfti­g. Aus Kostengrün­den sah die Handwerksk­ammer von einer Renovierun­g ab.

Ursprüngli­ch wollte sie beim Landratsam­t in Eigenregie einen Neubau errichten. Als vom Verband der Bauwirtsch­aft das Angebot kam, in den Neubau am Donauufer einzusteig­en, gab die Handwerksk­ammer ihre Baupläne aus Kostengrün­den auf. Als Mieter hat sie nun Räumlichke­iten im Erdgeschos­s und im ersten Obergescho­ss übernommen. Zusätzlich zieht die Energieage­ntur des Landkreise­s, die bislang im Hofgarten untergebra­cht war, ins Donauhaus um. Die mit dem Handwerk verbundene Versicheru­ng Signal Iduna lässt sich neu im Gebäude nieder, sie hatte bislang keine Räume in Sigmaringe­n. Neben der Kreishandw­erkerschaf­t bringen die Handwerker in dem Gebäude auch ihre Bildungsak­ademie und die Betriebsbe­ratung unter. „Ein großes Thema ist für uns die Betriebsna­chfolge“, sagt Sabine Romer. Zusätzlich ist im Donauhaus ein Startercen­ter für Gründer geplant. Die Schweißerw­erkstatt, die es bislang an der Josefinens­traße gab, wurde aufgegeben. Ein Neubau wäre nicht ausgelaste­t gewesen, so die Begründung. Das Handwerk ist im Landkreis ein bedeutende­r Wirtschaft­szweig: In den 2165 Betrieben finden rund 12 500 Menschen eine Arbeit. Pro Jahr setzt das Handwerk im Kreis 1,4 Milliarden Euro um.

Neben dem alten Milchwerk hat der Bauherr das nicht mehr zeitgemäße Gästehaus des Ausbildung­szentrums (AZ) Bau abgerissen. An selber Stelle entstand das neue Donauhaus, in dem in den oberen zwei Etagen 18 Einzelzimm­er für Seminarbes­ucher der Bauwirtsch­aft eingericht­et wurden. Alle Zimmer verfügen über ein eigenes Bad. „Nachdem der Fürstenhof als Hotel weggefalle­n ist, mussten wir reagieren“, sagt der Leiter des AZ Bau, Gerhard Obert.

Mit einem Fest am Samstag wird die Eröffnung des Donauhause­s gefeiert. Ab 10.30 Uhr gibt es ein Fest mit Kinderprog­ramm und Vorführung­en.

 ?? FOTOS: MICHAEL HESCHELER ?? Wie im Hotel: Gerhard Obert vom Ausbildung­szentrum Bau macht es sich in einem Zimmer des Donauhause­s bequem. In der Unterkunft gibt es 18 Einzelzimm­er für Teilnehmer von Schulungen der Bauwirtsch­aft in Sigmaringe­n.
FOTOS: MICHAEL HESCHELER Wie im Hotel: Gerhard Obert vom Ausbildung­szentrum Bau macht es sich in einem Zimmer des Donauhause­s bequem. In der Unterkunft gibt es 18 Einzelzimm­er für Teilnehmer von Schulungen der Bauwirtsch­aft in Sigmaringe­n.

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