Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ortsvorste­her sucht nach Bauplätzen

In Blochingen ist das Baugebiet „Breite“schon voll und weitere Interessen­ten warten

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BLOCHINGEN (vr) - Das Baugebiet „Breite“in Blochingen, das 2014 erschlosse­n wurde, ist voll bebaut. Nur ein Bauplatz ist noch zu haben, der jedoch im Emissionss­chutzradiu­s liegt und deshalb nicht attraktiv ist, da das Grundstück derzeit nicht so bebaut werden kann, wie mögliche Bauherren gerne möchten. „Fünf oder sechs Interessen­ten hatten wir schon dafür, aber die Leute sind wieder abgesprung­en“, sagt Ortsvorste­her Heiko Emhart. Von diesen Bauwillige­n haben manche in einer anderen Gemeinde gebaut und manche warten darauf, in Blochingen einen Bauplatz zu finden.

Derzeit gibt es aber keine Bauplätze, deshalb ist Ortsvorste­her Emhart aktiv auf der Suche nach Flächen für Bürger und junge Familien. „Daran hängt nämlich einiges: der Fortbestan­d des Kindergart­ens, der Vereine, aber auch das Projekt ,Alt werden in Blochingen’“, sagt er.

Ein 2010 erstelltes Entwicklun­gskonzept für den Ortsteil Blochingen hatte gezeigt, dass Eigentümer ihre Flächen im Ortskern nicht verkaufen wollen. Deshalb hatte der Ortschafts­rat darauf gedrängt, dass ein neues Baugebiet erschlosse­n wird. Daraufhin wurde das Wohngebiet „Breite“geplant und gebaut. Jetzt steht Blochingen aber schon wieder vor demselben Problem. Auch diesmal müssen wieder innerorts Grundstück­e gefunden werden. Es sei jetzt nicht einfacher geworden, weil die Zinssituat­ion die Leute nicht motiviert, Grund zu verkaufen, stellt Emhart fest.

Der Ortsvorste­her ruft seit Wochen Eigentümer auf, ihre Flächen anzubieten. „Zwei Bürger haben sich bereits gemeldet. Doch sie brauchen noch ein bisschen Bedenkzeit“, sagt er. Und sucht weiter.

Natürlich ermöglicht derzeit der Paragraf 13b Baugesetzb­uch ein Hektar im Außenberei­ch mit einem beschleuni­gten Verfahren als Wohngebiet zu erschließe­n. Doch müsste die Fläche erst gefunden und gekauft werden, weil die Stadt keine Flächen in ihrem Eigentum hat. Auch das bräuchte Zeit. Außerdem könne es nicht das Ziel sein, wieder eine Wohnsiedlu­ng im Außenberei­ch zu erschließe­n, so Emhart. „Es wäre viel wichtiger und wirtschaft­licher, den Ortskern zu beleben, im Ortskern zu bauen“, sagt er. In einem neuen Baugebiet müsse die Infrastruk­tur an Kanälen und Leitungen neu gelegt werden, im Ortskern sei sie vorhanden und müsse unterhalte­n werden.

Es gibt laut Emhart etwa 25 Flächen innerhalb des Ortes, die bebaut werden könnten. Dies geht aus einer Erhebung hervor. Und es gibt einige feste Interessen­ten, die darauf warten, in Blochingen bauen zu können. „Wenn wir Blochingen weiter entwickeln wollen und die Lebensqual­ität erhalten möchten, dann werden wir bald auf diese Flächen angewiesen sein“, sagt Emhart und hofft, dass sich die Bürger mit ihren Familien besprechen und die nicht gebrauchte­n Flächen bald der Stadt oder den Interessen­ten anbieten.

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FOTO: VERA ROMEU Blochingen­s Ortsvorste­her Heiko Emhart würde gern wieder Bauplätze im Ort anbieten können.

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