Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Martin Schrode fehlt in Eschach
Fußball-Landesliga, St. 4: TSV Eschach - FV Altheim (So., 15 Uhr)
BAD SAULGAU - Fünf Spiele, sieben Punkte. Der FV Altheim steht derzeit auf Rang elf der Tabelle und ist eine Woche nach der 2:4-Niederlage gegen die Olympia aus Laupheim am Sonntag, ab 15 Uhr, in Eschach fast schon ein wenig unter Zugzwang. Denn bei fünf fixen Absteigern - da die Liga mit 17 Mannschaften spielt, gibt es in dieser Saison einen verschärften Abstieg - droht bei einer neuerlichen Niederlage Ungemach für die Mannschaft von Trainer Zoran Golubovic.
Und so wirkt Zoran Golubovic auch ein bisschen hin- und hergerissen, was er über den Saisonbeginn denken soll. Schulterklopfer auf der einen Seite, wie zuletzt für die gute Leistung gegen die Olympia, null Punkte auf der anderen. „Unterm Strich stehen dann eben trotzdem null Punkte“, sagt der Fußballlehrer. „Aber natürlich spielt die Mannschaft sehr engagiert, ist läuferisch stark, hat auch gegen Laupheim wieder ein intensives Spiel abgeliefert. Mit den bisherigen Halbzeiten in dieser Saison bin ich - abgesehen von der ersten Halbzeit in Ochsenhausen - zufrieden.“Was ihn vor allem zuversichtlich stimme, sei die Tatsache, dass „sich die Mannschaft als Team und Einheit präsentiere. Unser Ziel muss es sein, jetzt noch besser in die Saison reinzukommen. Dann kommen auch die nächsten Punkte. Davon bin ich überzeugt.“
Vielleicht schon gegen den TSV Eschach, der derzeit einen Rang vor Altheim rangiert, einen Punkt mehr, nämlich acht, auf dem Konto hat. Mit zwölf Treffern haben die Eschacher die gleiche Anzahl markiert wie die Altheimer, mit zehn Toren aber zwei weniger kassiert als Sebastian Gaupp und Co. Damit wird deutlich, dass auch die Qualitäten der Mannschaft von Nectad Fetic, der den TSV Eschach coacht, in der Offensive liegen. Auch das verspricht am Sonntag ein attraktives Spiel für die Zuschauer. „Wir wollen weiter mutig nach vorne spielen. Wir werden jetzt nicht anfangen, unsere Punkte zu ermauern“, sagt Zoran Golubovic. Auch weil der Coach weiß, dass das seine Mannschaft vermutlich gar nicht kann.
Im Tor waird in Eschach erneut Johannes Reuter stehen, denn zum einen bot der Ex-Bad-Saulgauer gegen Laupheim eine gute Leistung, zum anderen ist Sebastian Wursthorn noch eine weitere Woche in Urlaub. „Johannes hat gegen Laupheim sehr gut gespielt. Über das eine Gegentor haben wir im Training noch einmal gesprochen. Aber es war ja auch so, dass Johannes in einigen Szenen sehr gut gehalten und uns vor Gegentoren bewahrt hat. An den drei anderen Treffern konnte er nichts machen“, lobt Golubovic seine Nummer eins für den Sonntag.
Wie es allerdings in der Woche danach, gegen Heimenkirch aussieht, weiß der Trainer noch nicht. „Es ist nicht so, dass wir eine eindeutige Nummer eins und eine Nummer zwei haben. Die beiden liefern sich einen gesunden Konkurrenzkampf, sind engagiert, bilden aber auch ein gutes Team, freuen sich für den anderen, wenn er eine gute Szene hat. Das ist absolut fair und toll wie die beiden miteinander umgehen.“So sei für ihn die Frage, wer gegen Heimenkirch im Tor stehe, „noch weit weg“.
Auch der Gegner hat Ausfälle
Viel näher dürfte da die Tatsache sein, dass Martin Schrode in Eschach aus privaten Gründen ausfällt. Der Mann mit der Nummer acht war in den vergangenen Wochen Dreh- und Angelpunkt im Altheimer Spiel. „Natürlich hat Martin in den vergangenen Wochen sehr stark gespielt, aber ich hoffe und denke, dass wir seinen Ausfall im Kollektiv kompensieren können“, zumal im Spiel gegen Eschach wohl die kämpferische Komponente gefragt sei. „Ich erwarte Eschach sehr kompakt, körperbetont, kampfstark, als Mannschaft“, sagt Golubovic, der in Eschach auch auf Daniel Bücheler (privat) und Markus Locher, der in der zweiten Mannschaft Gelb-Rot sah, verzichten muss.
TSV-Trainer Nectad Fetic muss gegen den Aufsteiger entscheidende Spieler ersetzen: Tobias Weiß ist nach seiner Roten Karte aus der Partie gegen Mietingen für vier Spiele zum Zuschauen verdammt. Thomas Reutlinger erwischte es sogar noch heftiger: Der Flügelsprinter bekam für seine Tätlichkeit aus derselben Partie sieben Wochen aufgebrummt.
Robin Merz und Timo Mörth fehlen verletzt, Benedikt Böning und Manuel Ruess, die Kreativzentrale im Eschacher Mittelfeld, sind verhindert. Dagegen zählt Nectad Fetic auf Angreifer Michael Fäßler und Rückkehrer Florian Locher. Die Eschacher leben von ihrem Umschaltspiel – an einem Weg, das Spiel selbst zu machen, arbeitet der Trainer weiterhin. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass der TSV sieben seiner acht Punkte auf fremden Plätzen eingefahren hat. „Wir tun uns leichter, wenn der Gegner kommt“, sagt Fetic.