Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
BDZV fordert Beschränkung der öffentlich-rechtlichen Internetangebote
STUTTGART (epd) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat den öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen. Die Zeitungsverleger erlebten nach wie vor eine mit öffentlichrechtlichen Geldern finanzierte Flut textbasierter Gratisangebote, „eine gebührenfinanzierte Staatspresse“, die den Wettbewerb verzerre und den Presseverlagen kaum Entfaltungsmöglichkeiten lasse, kritisierte BDZV-Präsident Mathias Döpfner am Montag anlässlich der Mitgliederversammlung beim Zeitungskongress 2017 in Stuttgart.
Döpfner unterstrich die Forderung der Verleger nach einer Beschränkung der öffentlich-rechtlichen Internetangebote. „Ich hoffe sehr darauf, dass die Ministerpräsidenten den Sendern sehr bald klare Grenzen setzen“, sagte Döpfner, der auch Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Axel Springer ist.
Der BDZV und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hatten sich im Konsultationsverfahren der Länder zum „Telemedienauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“im Sommer gemeinsam für ein „grundsätzliches Verbot öffentlich-rechtlicher presseähnlicher Telemedienangebote“ausgesprochen. Die Länder hatten im Juni Konsultationen zu Änderungen im Rundfunkstaatsvertrag gestartet. Dabei geht es unter anderem auch um eine Novellierung des Telemedienauftrags der Rundfunkanstalten. Döpfner forderte erneut Privilegien für Presseverlage zum Erhalt der journalistischen Vielfalt in Deutschland. So müssten in der kommenden Legislaturperiode „die staatlich verursachten Kosten für geringfügig beschäftigte Zeitungszusteller deutlich gesenkt werden“.