Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Caritasgemeinschaft Ostrachtal feiert 25-jähriges Jubiläum
Beim ökumenischen Gottesdienst steht die Barmherzigkeit im Mittelpunkt – Erzdiözese Freiburg ehrt engagierte Mitglieder
OSTRACH - Ganz im Zeichen des lateinischen Leitwortes „Deos caritas est“– ins Deutsche übersetzt „Gott ist Liebe“– hat das 25-jährige Bestehen der Caritasgemeinschaft Ostrachtal gestanden, das am Sonntagmorgen mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Pankratius eröffnet worden ist. Pfarrer Meinrad Huber und Pfarrerin Angelika Hoffmann begingen mit einer stattlichen Gemeinde den Festtag.
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes richtete Pfarrer Meinrad Huber die Frage an das Publikum: „Was ist Heimat?“Direkt sprach er drei Gläubige an, um ihre Meinung zu erfahren. Rasch schälte sich heraus, das Heimat etwas Gefühlsmäßiges ist und sehr viel mit den Sehnsüchten zu tun hat, die die Menschen umtreiben. „Sich wohlfühlen, dort wo man lebt“, hieß es etwa. Oder: „Dort, wo Menschen sind und miteinander Gemeinschaft haben.“Fazit: „Zusammen sind wir Heimat, vor allem dann, wenn wir uns gegenüber dem Nächsten als hilfreich erweisen!“Auf das 25-jährige Jubiläum der Caritasgemeinschaft eingehend, hob Pfarrer Huber vor allem die gemeinsamen Bemühungen hervor: „Es braucht Mitglieder, welche über die Konfessionsgrenzen hinaus zusammenwirken. Was wir als Kirche tun, ist immer mehr, als wir lesen und sagen.“
Geleitet von der Nächstenliebe
In ihrer Ansprache, ausgehend vom Gleichnis vom barmherzigen Samariter, zitierte Pfarrerin Angelika Hoffmann jenen Spruch, der auf Feuerwehr-T-Shirts gedruckt ist „Gaffen kann jeder, helfen muss man wollen.“Auch dort gebe das Wort Gottes unmissverständlich die Richtung vor: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“Dies sei der Schlüssel zu einem gelingenden Leben. Es gehe in unserer Gesellschaft schlicht darum, sich berühren zu lassen von den Menschen, die unserer Hilfe bedürfen. Barmherzigkeit müsse man so verstehen: Wem erweise ich mich als Nächster? Geistliche Lieder und Chorgesänge rundeten den Gottesdienst musikalisch ab.
Den musikalischen Rahmen bildeten an der Orgel Bruno Kummerer, sowie der Cantamus-Chor, dirigiert von Johannes Reichle. Im Anschluss daran zog die Gemeinde ins nahe Elisabethenhaus zu einem geselligen Miteinander, das geprägt war von etlichen Grußworten sowie den Ehrungen einer ganzen Reihe von langjährigen, verdienten Mitgliedern der Caritasgemeinschaft.
Lang war die Liste der Grußworte beim anschließenden Festakt im Neubau des Altenpflegeheims Elisabethenhaus, der durch die munteren Gesangsdarbietungen des Regenbogenchors aufgelockert wurde. Ein ganz besonderes Anliegen war es Bürgermeister Christoph Schulz, die immens wichtige Arbeit in den unterschiedlichsten Bereichen der Caritasgemeinschaft mit einem großen Dankeschön an alle Helfer auszudrücken.
Gründer waren ihrer Zeit voraus
Der Geschäftsführer des Caritasverbandes Sigmaringen, Alexander Sperl, würdigte die Frauen und Männer der Gründerzeit mit den Worten: „Sie waren vor 25 Jahren ihrer Zeit weit voraus.“Vorbildhaft nannte er die enge Verzahnung in den einzelnen Bereichen untereinander. Die engagierten Frauen und Männer leisten viel Gutes, dort wo Menschen an ihre Grenzen kommen würden, schalte sich die Diözese ein.
Annegret Jäger, die sowohl für das Elisabethenhaus als auch das Wohnund Pflegeheim „Hofgut Müller“verantwortlich leitet, dankte Klara Rundel, der Vorsitzenden der Caritasgemeinschaft, in Wort und Bild. Sie sei eine engagierte Frau, die mit ihrem Wissen und Können „das Zugpferd der helfenden Hände in Ostrach ist.“Der Vorsitzende der Caritas-Konferenzen-Deutschland in der Erzdiözese Freiburg, Herbert Frick, bedankte sich bei Klara Rundel mit Blumen und einem Geschenk, anschließend zeichnete er verdiente, langjährige Mitarbeiter aus.