Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Kein schlechtes Gewissen?“

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Zur Berichters­tattung über den Offenen Brief der Bürgerinit­iative an das Fürstenhau­s erreichte die SZ ein Leserbrief. Lieber Herr Friderichs, lieber Karl Friedrich von Hohenzolle­rn, wie vermutet, und das haben Sie mit Ihren Aussagen beim Artikel zum geplanten Windkraftp­ark zwischen Krauchenwi­es und Rulfingen bestätigt, interessie­ren Sie die negativen Auswirkung­en auf Mensch und Natur keinesfall­s. Es geht Ihnen darum, dieses Gebiet zu verpachten und einen hohen Gewinn zu erzielen. Es geht Ihnen und Karl Friedrich von Hohenzolle­rn auch nicht um den Schutz der Umwelt. Ihre Aussage, dass es sich um Privatbesi­tz handelt, mit welchem Sie schließlic­h tun und lassen können, was sie wollen, haben Sie natürlich Recht, aber ich persönlich hätte den Menschen gegenüber, die dort wohnen, ein schlechtes Gewissen. Auch die Erkenntnis, dass in diesem windschwac­hen Gebiet keine Windkrafta­nlagen effektiv sind, interessie­rt Sie nicht. Verständli­ch vielleicht aus Ihrer Sicht, aber traurig für drei Ortschafte­n, deren Hausbesitz­er eine Wertminder­ung ihres Grundstück­s von 30 Prozent hinnehmen müssen. Traurig und enttäusche­nd, dass sich die verantwort­lichen Bürgermeis­ter und ihre Stellvertr­eter nicht stärker, oder sagen wir überhaupt in irgendeine­r Weise, für ihre Bürger einsetzen. Dafür wurden sie doch eigentlich gewählt. Oder nicht? Sie attestiere­n der Bürgerinit­iative keine Kompromiss­bereitscha­ft, aber in Ihren Aussagen lese ich, als Außenstehe­nder wohlgemerk­t, keinerlei Bereitscha­ft heraus, mit den Menschen nach einer Lösung zu suchen. Traurig, aber wahr!

Susanne Paul, Rottenburg

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