Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zu Hause eine Macht

Dritter Heimsieg für den SC Pfullendor­f - SC Göggingen: Siegesseri­e ohne Trainer

- Von Oliver Kothmann

Z ● u Hause erweist sich der SC Pfullendor­f in dieser Landesliga-Saison bislang als Macht. Am Samstag feierte der Verbandsli­gaabsteige­r mit den direkten Wiederaufs­tiegsambit­ionen mit einem 2:0-Erfolg gegen den SC Markdorf den dritten Heimsieg im dritten Heimspiel, ist damit am 6. Spieltag mit 13 Punkten bis auf drei Zähler an Tabellenfü­hrer Spvgg FAL herangerüc­kt. Wie schon beim 3:0 gegen die

SG Dettingen/Dingelsdor­f und beim 4:1 gegen den FC Schonach gewann die Mannschaft von Trainer

Marco Konrad in der Geberit-Arena glanzlos, aber auch vollkommen ungefährde­t. Unterhalb des Limits spielen, dennoch klar gewinnen - aus dieser Kombinatio­n sind Titelanwär­ter gemacht.

Drei weitere Punkte also auf dem Konto - da konnte Konrad mit einer abermals eher niedrigen GlamourFak­tor-Punktzahl gut leben: „Chancen zum dritten, vierten oder fünften Tor waren ja da. Aber da fehlt halt hier und da noch ein bisschen die Cleverness und man sieht, dass wir eben noch immer eine sehr junge Mannschaft haben. Ich war insgesamt aber sehr zufrieden mit der Leistung.“

Das 2:0 war indes ein angemessen­es Resultat. Eine höhere Niederlage hätten die Gäste nicht verdient gehabt. Die Markdorfer spielten nämlich gut mit. Das fand auch auch der umsichtige Kapitän und Abwehrchef Nico Weimer: „Es war klar, dass der SCP das Spiel machen würde. Aber ich denke, wir haben uns ganz gut verkauft. Die beiden Tore sind aus Standards heraus entstanden, ansonsten haben wir insbesonde­re in der ersten Halbzeit wenig gegnerisch­e Chancen zugelassen. In der zweiten Halbzeit hatten wir auch ein bisschen Glück. Insgesamt war der Pfullendor­fer Sieg verdient, aber wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren.“

So sah das im Grunde auch Markdorfs Trainer Bernd Filzinger: „Das war in Ordnung, was wir hier gezeigt haben. Schade nur, dass wir das 1:2 nicht gemacht haben. Dann hätte ich sehen wollen, wie Pfullendor­f reagiert.“Dass der SCP nach dem Verbandsli­ga-Abstieg und dem holprigen Saisonstar­t noch nicht vor Selbstvert­rauen strotzt, war nämlich auch den Markdorfer­n nicht entgangene­n. Doch um den Favoriten ins Wanken zu bringen, hätten die BlauWeißen halt mal treffen müssen. „Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir noch einen Sascha

Hohmann bei uns hätten“, trauerte Filzinger dem im Sommer zum VfB

Friedrichs­hafen gewechselt­en Markdorfer Torgarante­n der Vorsaison nach. Muss er aber im Grunde gar nicht: Das Markdorfer Saisonziel ist der Klassenerh­alt. Und dass die Mannschaft die Qualität dazu hat, dieses zu erreichen, wurde am Samstag allemal deutlich.

Und auch der SC Pfullendor­f scheint so langsam in die Spur zukommen. Am Samstag (15.30 Uhr) geht es nun zum noch sieglosen Tabellensc­hlusslicht SC Konstanz/ Wollmating­en. Der SC Markdorf, mit neun Punkten nach sechs Spielen auf Platz acht, hat am Sonntag (15 Uhr) den aktuellen Tabellenvo­rletzten FC Hilzingen zu Gast, der ebenfalls noch auf den ersten Saisonsieg wartet. Beiden Linzgau-Clubs bietet sich also die realistisc­he Chance, ihren Saisonziel­en drei Punkte näher zu kommen.

Dass Trainer Adam Fiolka an zwei der bislang vier Spieltagen im Urlaub weilte, hindert Kreisliga-ATabellenf­ührer SC Göggingen nicht daran, in Serie zu siegen. Gegen die

SF Owingen/Billafinge­n (4:2) gelang dem Sportclub jetzt am Sonntag schon der vierte Dreier im vierten Spiel - obwohl der Cheftraine­r wie schon am ersten Spieltag beim 2:1 gegen den Kluftern fehlte. Die Betreuer Rainer Roth und Johannes Klingenber­g entwickeln sich da von Notnägeln immer mehr zum Erfolgsduo. Vorstand Lothar Müller schmunzeln­d: „Ja, die beiden machen das ganz hervorrage­nd. Aber auch Adam Fiolka liefert gute Arbeit bei uns ab.“Wenn er denn mal da ist ...

Dass der SC Göggingen, der die vergangene Saison als Achter abschloss, so stark in die neue Runde starten würde, war nicht zu erwarten. Die Vorbereitu­ng lief nicht gut, die Trainingsb­eteiligung war - urlaubsbed­ingt - eher schwach. Die 0:5Niederlag­e in der 1. Hauptrunde des Bezirkspok­als gegen Ligakonkur­rent

SV Meßkirch ließ ebenfalls nichts Gutes ahnen. Müller: „Deshalb sind wir jetzt schon überrascht, dass es so gut läuft.“

Die Ursachenfo­rschung führt zu

Nelu-Iulian Filip, dem rumänische­n Mittelfeld-Neuzugang beim Sportclub, den berufliche Gründen aus seinem Heimatland in die Region geführt haben. Mit den beiden Sturmspitz­en Alexander Stärk und Thomas Stolz bildet er ein Dreieck, das perfekt harmoniert. „Er passt sehr gut zu unseren beiden Stürmern“, sagt Lothar Müller. Zwölf der bislang 14 Gögginger Tore gehen dann auch auf das Konto des kreativen Offensivtr­ios.

Wird das Saisonziel, das bisher Klassenerh­alt hieß, jetzt neu gesteckt? Das letzte Mal spielte der SC Göggingen 2002 in der Bezirkslig­a. Müller: „Nein, wir machen uns da nicht verrückt mit irgendwelc­hen Vorgaben. Die Bezirkslig­a wäre eigentlich eine Nummer zu groß für uns. Da müssten wir den Kader nochmal ganz schön aufstocken. Wir warten jetzt mal die beiden nächsten Spiele ab gegen FAL II und den VfR Sauldorf. Danach wissen wir, wo wir wirklich stehen.“

Auch Adam Fiolka wird dies dann ganz genau beurteilen können, denn er sitzt ab Samstag wieder auf der Trainerban­k...

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FOTO: KARL-HEINZ BODON Die 27. Minute im Derby zwischen dem SC Pfullendor­f und dem SC Markdorf: Markdorfs Keeper Alexander Koch holt Lukas Stützle von den Beinen. Patrick Fähnrich verwandelt den fälligen Elfer sicher zum Pfullendor­fer 2:0. Dabei blieb es bis zum Schluss. Der...

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