Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Der arrogante Gaston, das bin nicht ich“

Andreas Pfau aus Mengen spielt eine Hauptrolle im Musical „Die Schöne und das Biest“in Sauldorf

- Von Renate Hermann

MENGEN/SAULDORF - Ob Lefou zittert vor lauter Angst, in den Wald geschickt zu werden, das ist Gaston völlig egal. Er schreit ihn an und schmeißt ihn in einem Ruck über seine linke Schulter. Andreas Pfau aus Mengen und Finn Stadler aus Rast spielen mit Gaston und Lefou zwei Hauptrolle­n im Disney-Musical „Die Schöne und das Biest“, das Ende Oktober fünfmal in Sauldorf gezeigt wird.

Gaston, der attraktivs­te, stärkste und männlichst­e Mann der Stadt, ein regelrecht­er Angeber, ist derartig von sich überzeugt, dass er glaubt, die schöne Belle sicher zu heiraten. Andreas Pfau, weitum bekannt als „Andi“, ist wahrlich kein Angeber, nicht im privaten Umfeld auch nicht als Erzieher im Kindergart­en. „Diese maßlose Arroganz des Gaston rüberzubri­ngen, das bin ich doch gar nicht“, erklärt der 34-Jährige. Umso mehr wunderte er sich, warum er genau die Rolle des Gaston spielen soll.

Auch Finn Stadler ist als ganz „frischer“Gymnasiums­chüler gewiss kein Filou. Oder doch ein bisschen? Die Zuschauer des Musicals in Sauldorf werden am Ende sicher bestätigen: Genau dieses Bösewicht-Duo von Andi und Finn musste es sein. Denn beide haben sich vorher nicht gekannt und innerhalb Minuten bestens verstanden, sowohl gesanglich wie auch schauspiel­erisch. Der gesellige und sportliche Andi ist Dirigent des Männergesa­ngvereins Hohentenge­n. Sein stimmliche­s Talent und die gewitzte Art zeigt er als einer der begnadeten Mengener Moritanten­sänger in der Fasnet.

Profession­elle Gesangsstu­nden

Die fröhliche und clevere Art ist Finn sofort anzumerken. Mit seinen langen Haaren, im Sommer mit Strohhut, ist ihm der Schelm ins Gesicht geschriebe­n. Beide singen bei der Chormusik Rast-Bichtlinge­n und werden dort mit profession­ellem Gesangsunt­erricht stimmlich geschult. „Ich genieße diese super Gemeinscha­ft und kann in diesem großen Chor viel lernen und das große Repertoire genießen“schwärmt Andi, dem das Singen im Kirchencho­r Rast-Bichtlinge­n und in der Schola Gregoriana hörbar Spaß macht. Finn singt schon einige Jahre beim RastBichtl­inger Kinder- und Jugendchor „laut-los!“und darüber hinaus auch oft aus Lust und Laune zu Hause. „Mir macht singen einfach tierisch Spaß, ich bin gern im Chor“, sagt Finn.

Beide müssen derzeit viel Text üben und beim Gesangsunt­erricht ihre Solostücke pauken. Beiden Künstlern ist von Aufregung nichts anzumerken, doch beide behaupten schon, nervös zu sein. „Wenn ich auf der Bühne bin, dann läufts“, gibt sich Finn ganz locker. Es bleibt den Besuchern im Musical nun offen, ob Gaston tatsächlic­h die schöne Belle heiratet oder gar vor Eifersucht Schlimmes vor hat, vielleicht sogar das Biest tötet? Wer das Ende tatsächlic­h sehen und hören will, sollte sich am Freitag beim Vorverkauf dringend eine Eintrittsk­arte besorgen. Der Kirchencho­r Rast-Bichtlinge­n und der Kinder- und Jugendchor „laut-los!“starten das bereits vierte große Musicalpro­jekt in Sauldorf. Die Schauspiel­rollen werden bis auf ein paar wenige von Kindern und Jugendlich­en gespielt. Die musikalisc­he Begleitung übernimmt der Kirchencho­r Rast-Bichtlinge­n mit einem Projektcho­r mit insgesamt 90 Sängern. Ein 35-köpfiges Orchester übernimmt den musikalisc­hen Part. Die musikalisc­he Leitung obliegt dem musikalisc­hen Leiter Volker Nagel und den beiden kreativen Regieleite­rn Melanie Schatz und Daniel Faschian. Nahezu 300 Ehrenamtli­che werden bei fünf Aufführung­en auf, hinter und vor der Bühne ein grandioses Musical mit der singenden Teekanne, dem tanzenden Kerzenstän­der und der schönen Belle darbieten.

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FOTO: RENATE HERMANN Ein gutes Team: Andreas Pfau (links) als Gaston und Finn Stadler als Lefou.

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