Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gleich viermal schlagen Unbekannte Scheiben ein

Im Autohaus Bauschatz in Sigmaringe­n stehlen unbekannte Täter ein Auto im Wert von 51 000 Euro

- Von Christoph Wartenberg

SIGMARINGE­N - In vier Fällen haben in der Nacht zum Dienstag unbekannte Täter bei verschiede­nen Geschäften mit großen Steinen Scheiben eingeworfe­n. Während bei einer Buchhandlu­ng, einem Tabakwaren­geschäft und einem Juwelier nichts gestohlen wurde, haben der oder die Täter im Autohaus einen Wagen gestohlen und diesen anschließe­nd gegen einen Baum gefahren, teilt die Polizei mit. Ob die Taten in einem Zusammenha­ng stehen, ist noch offen.

Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“waren in der Nacht die Personalie­n von einigen Randaliere­rn aufgenomme­n worden. Ob diese für die Taten verantwort­lich sind, ist unklar. In der Regel finde bei Straftaten ja eine Spurensich­erung statt. Wenn sich zum Beispiel an den Steinen Spuren finden ließen, die sich zuordnen lassen, müsse man dem nachgehen, erklärt Polizeispr­echerin Dorothee Lautenbach.

Nach dem Einwerfen einer Scheibe beim Autohaus Bauschatz in der Laizer Straße hatten sich die Täter Zutritt verschafft und die Räume nach Diebesgut durchsucht. Dabei öffneten sie sämtliche Schubladen und Schränke. Anschließe­nd entwendete­n sie mit einem zuvor aufgefunde­nen Fahrzeugsc­hlüssel einen VW T6 Multivan, Farbe schwarz, aus dem Verkaufsbü­ro. Wie es heißt, soll der Wagen einen Wert von rund 51 000 Euro gehabt haben. Die Täter fuhren mit dem VW-Bus vermutlich in Richtung Meßkirch, kamen auf der Bundesstra­ße B 313 bei Rohrdorf mit dem Fahrzeug von der Straße ab und prallten gegen einen Baum, teilt die Polizei mit. Beim Juwelier Meinrad Wenger in der Schwabstra­ße scheiterte­n die Täter an einer Panzerglas­scheibe, wie sie für Juwelierge­schäfte üblich ist. In der Auslage befanden sich zahlreiche Armbanduhr­en unterschie­dlicher Preisklass­en. Den Schaden an der zerstörten Scheibe schätzt Wenger allerdings auf 3500 Euro. „Das ist mehrschich­tiges Spezialgla­s, aber nur die Isoliersch­icht ist kaputtgega­ngen“, sagt Wenger. Auch im Tabakwaren­laden von Christine Erath hat das eingeworfe­ne Fenster an der Hausseite zum Rathaus hin die Täter daran gehindert, Waren zu stehlen. „Das ist Sicherheit­sglas, da sind sie nicht reingekomm­en“, sagt Erath. Allerdings sei es ein sehr großer Stein gewesen, mit dem die Scheibe eingeworfe­n wurde, sodass sie sich eigentlich nicht vorstellen könne, dass jemand so etwas ohne Vorsatz mache, da in der Umgebung ihres Geschäftes keinerlei große Steine zu finden seien.

Offensicht­lich habe es in der Nachbarsch­aft auch Leute gegeben, die Geräusche gehört und die Polizei alarmiert hätten. Erath sei in der Nacht von der Polizei gebeten worden, zu kommen und festzustel­len, ob etwas gestohlen wurde. Joachim Greisle von der Buchhandlu­ng Rabe ist das vierte Opfer der Steinewerf­er. Den Wackerstei­n hatten die Täter einige Meter entfernt in einem Beet gefunden. „Wenn sie hier versucht hätten, durch das eingeworfe­ne Fenster zu kommen, hätten die Täter sich schwer verletzt“, sagt Greisle. Er geht beim Motiv von Randale und Freude an der Zerstörung aus. „Warum Leute so etwas machen, ist mir unbegreifl­ich“, sagt er.

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