Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gleich viermal schlagen Unbekannte Scheiben ein
Im Autohaus Bauschatz in Sigmaringen stehlen unbekannte Täter ein Auto im Wert von 51 000 Euro
SIGMARINGEN - In vier Fällen haben in der Nacht zum Dienstag unbekannte Täter bei verschiedenen Geschäften mit großen Steinen Scheiben eingeworfen. Während bei einer Buchhandlung, einem Tabakwarengeschäft und einem Juwelier nichts gestohlen wurde, haben der oder die Täter im Autohaus einen Wagen gestohlen und diesen anschließend gegen einen Baum gefahren, teilt die Polizei mit. Ob die Taten in einem Zusammenhang stehen, ist noch offen.
Nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“waren in der Nacht die Personalien von einigen Randalierern aufgenommen worden. Ob diese für die Taten verantwortlich sind, ist unklar. In der Regel finde bei Straftaten ja eine Spurensicherung statt. Wenn sich zum Beispiel an den Steinen Spuren finden ließen, die sich zuordnen lassen, müsse man dem nachgehen, erklärt Polizeisprecherin Dorothee Lautenbach.
Nach dem Einwerfen einer Scheibe beim Autohaus Bauschatz in der Laizer Straße hatten sich die Täter Zutritt verschafft und die Räume nach Diebesgut durchsucht. Dabei öffneten sie sämtliche Schubladen und Schränke. Anschließend entwendeten sie mit einem zuvor aufgefundenen Fahrzeugschlüssel einen VW T6 Multivan, Farbe schwarz, aus dem Verkaufsbüro. Wie es heißt, soll der Wagen einen Wert von rund 51 000 Euro gehabt haben. Die Täter fuhren mit dem VW-Bus vermutlich in Richtung Meßkirch, kamen auf der Bundesstraße B 313 bei Rohrdorf mit dem Fahrzeug von der Straße ab und prallten gegen einen Baum, teilt die Polizei mit. Beim Juwelier Meinrad Wenger in der Schwabstraße scheiterten die Täter an einer Panzerglasscheibe, wie sie für Juweliergeschäfte üblich ist. In der Auslage befanden sich zahlreiche Armbanduhren unterschiedlicher Preisklassen. Den Schaden an der zerstörten Scheibe schätzt Wenger allerdings auf 3500 Euro. „Das ist mehrschichtiges Spezialglas, aber nur die Isolierschicht ist kaputtgegangen“, sagt Wenger. Auch im Tabakwarenladen von Christine Erath hat das eingeworfene Fenster an der Hausseite zum Rathaus hin die Täter daran gehindert, Waren zu stehlen. „Das ist Sicherheitsglas, da sind sie nicht reingekommen“, sagt Erath. Allerdings sei es ein sehr großer Stein gewesen, mit dem die Scheibe eingeworfen wurde, sodass sie sich eigentlich nicht vorstellen könne, dass jemand so etwas ohne Vorsatz mache, da in der Umgebung ihres Geschäftes keinerlei große Steine zu finden seien.
Offensichtlich habe es in der Nachbarschaft auch Leute gegeben, die Geräusche gehört und die Polizei alarmiert hätten. Erath sei in der Nacht von der Polizei gebeten worden, zu kommen und festzustellen, ob etwas gestohlen wurde. Joachim Greisle von der Buchhandlung Rabe ist das vierte Opfer der Steinewerfer. Den Wackerstein hatten die Täter einige Meter entfernt in einem Beet gefunden. „Wenn sie hier versucht hätten, durch das eingeworfene Fenster zu kommen, hätten die Täter sich schwer verletzt“, sagt Greisle. Er geht beim Motiv von Randale und Freude an der Zerstörung aus. „Warum Leute so etwas machen, ist mir unbegreiflich“, sagt er.