Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Mammutkontrolle bringt wenig Ergebnisse
Polizisten überprüfen Fernbusse – Herrmann verkündet Zahlen am Donnerstag
LINDAU - Die Inszenierung war riesig, das Ergebnis nicht: Polizisten aus Bayern und Baden-Württemberg haben am Dienstag und Mittwoch in einer groß angelegten Aktion die Fahrgäste von Fernbussen kontrolliert. Endgültige Zahlen verkündet Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstagnachmittag. Am Mittwochabend steht allerdings schon fest: Die Route über Lindau haben Kriminelle an diesem Tag gemieden.
Das Ergebnis der gut drei Dutzend Beamten der Schleierfahndung, der Bundespolizei, eines Einsatzzugs aus Kempten, des Landeskriminalamts, des Zolls, der Kisslegger Autobahnpolizei und den Polizeiinspektionen Wangen und Friedrichshafen: drei Kleinmengen Marihuana, ein Wurfstern und ein Flüchtling, der offenbar in Italien und Deutschland Asyl beantragt hatte.
Da hatte sich der Innenminister wahrscheinlich mehr erhofft, fand die Aktion doch extra noch kurz vor der Bundestagswahl statt, wie ein Polizist der „Schwäbischen Zeitung“erzählte. Die Kontrollaktion war allerdings nur eine Momentaufnahme. Wie bereits mehrfach berichtet, greifen die Lindauer Schleierfahnder immer wieder Flüchtlinge auf, die in Italien und Deutschland Sozialleistungen beziehen. Laut Alexander Pfaff, Chef der Fahnder, waren es in diesem Jahr bereits 140. Auch Rauschgiftschmuggler haben den Fernbus längst als günstiges Verkehrsmittel entdeckt. Die Fahnder gehen von einem gut organisierten Schmugglerring aus, der mittels Fernbus Drogen von Italien nach Deutschland schleust.