Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Altkanzlers neues Liebesglück
Nach dem Ende der vierten Ehe ist Gerhard Schröder nun mit einer Koreanerin liiert
BERLIN - Gibt es wieder eine Frau an der Seite von Gerhard Schröder? Lange Zeit war nach der Trennung von seiner Gattin Doris SchröderKöpf darüber gerätselt worden. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet. Der Altkanzler hat eine neue Liebe gefunden. Die Südkoreanerin Kim So-Yeonist die neue Lebensgefährtin des 73-jährigen SPD-Politikers. Und glaubt man Noch-Ehefrau SchröderKöpf – ausgerechnet sie bestätigte gestern die Nachricht –, war die 48Jährige auch der Grund für die Trennung des Politikerpaares. „Frau Kim war Anlass der Trennung“, schrieb sie gestern auf ihrer Facebookseite in einer „einmaligen und abschließenden“Stellungnahme, nachdem die Boulevard- und Regenbogenpresse über die neue Beziehung berichtet hatte.
Allerdings „nicht der alleinige Grund“. Bereits anlässlich der Vorstellung der Autobiografie des Altkanzlers in Südkorea hatte SchröderKöpf Anfang der Woche Kritik an ihrem Noch-Ehemann geübt. Es sei „sehr bedauerlich“, dass die Rechte für das Werk nicht an die gemeinsamen Kinder, sondern „an eine Frau übertragen wurden, die mit diesen Lebensabschnitten nichts zu tun hat“, schrieb sie im Internet. Droht jetzt eine Schlammschlacht bei den Schröders? Der Altkanzler selbst will sich nicht zu der Beziehung äußern.
Kim So-Yeon lebt in Südkoreas Hauptstadt Seoul, leitet dort die Entwicklungsgesellschaft des Landes NRW und soll seit gut einem Jahr mit Schröder zusammen sein. Beide hätten sich auf einem Managermeeting in Südkorea kennengelernt, wo Kim gedolmetscht habe. Die 48-Jährige hat in Marburg Germanistik studiert und spricht fließend deutsch. Laut „Bild“-Zeitung und „Bunte“ist sie wie Schröder noch verheiratet und hat ein Kind, wolle aber nach Hannover ziehen.
Scheidung nach der Landtagswahl
Nach der niedersächsischen Landtagswahl am 15. Oktober wollen sich die Schröders scheiden lassen. Schröder-Köpf ist inzwischen mit Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) liiert: Ehe-Aus des schillernden Politikerpaars nach Ende des Trennungsjahres und zuvor 19 gemeinsamen Jahren. Auch künftig würden sie sich weiter gemeinsam um die beiden Adoptivkinder kümmern, heißt es aus ihrem Umfeld.
Bereits vor zwei Jahren hatten sich der Altkanzler und seine Gattin getrennt, der frühere Regierungsund SPD-Chef war aus der gemeinsamen Villa in Hannover Waldhausen in eine Altbauwohnung in der Nähe gezogen. Schließlich hätten beide wieder versucht, die Ehe doch noch zu retten. So waren die Schröders gemeinsam bei Besuchen von Fußballspielen und in Museen gesehen worden, hatten einen langen Urlaub miteinander im Ferienhaus der Familie auf Borkum verbracht. Über Eheprobleme im Hause Schröder war bereits während seiner Kanzlerschaft gemunkelt worden.
Schröder hatte sich 1997 von seiner dritten Frau Hiltrud getrennt und die alleinerziehende Journalistin Doris Köpf geheiratet. Ein Jahr zuvor waren sie sich näher gekommen, an einer Hotelbar in Frankfurt am Main: Hier der niedersächsische Ministerpräsident und SPD-Hoffnungsträger, dort die junge „Focus“-Korrespondentin: Zwei, die sich gefunden hatten. Er wurde 1998 Kanzler, sie nicht nur Kanzlergattin, sondern wichtige Ratgeberin, mehr als die Frau fürs Damenprogramm. Es war eine Beziehung mit Höhen und Tiefen, ein Paar zwischen Glanz und Glamour, Kanzleramt und Kinderbetreuung. Das Private war immer auch politisch.
„Jetzt geht es um meine Agenda“, hatte Doris Schröder-Köpf selbstbewusst erklärt, als sie 2013 ihre eigene Politikerkarriere startete, als SPDAbgeordnete in den niedersächsischen Landtag eingezogen war und schließlich Integrationsbeauftragte des Landes wurde. Einst galt sie als „Kanzlerflüsterin“, als seine wichtigste Beraterin. Der Titel „Agenda 2010“für das zentrale Reformvorhaben aus Schröders Amtszeit stammte von ihr. „Doris hat gesagt …“galt als gefürchteter Satzanfang unter Schröders engsten Mitarbeitern. „Ich habe mich gefreut, wenn meine Anmerkungen Eingang in seinen Gedankenkreislauf gefunden haben“, sagte Schröder-Köpf einmal in einem Interview.
Gerhard Schröder und die Frauen – eine lange Geschichte. Das MachoImage ist der Altkanzler nie richtig losgeworden. Zum ersten Mal heiratete er 1968, im Alter von 24 Jahren. Die Ehe mit Eva Schuhbach, einer Bibliothekarin, hielt nur drei Jahre. 1972 dann das nächste Jawort mit Anne Taschenmacher, einer Lehrerin. Die Ehe scheitert 1984. Kurze Zeit später folgte auch schon die Hochzeit mit Hiltrud Schwetje, einer Tierschützerin und Atomkraftgegnerin.
Als Hausmann untauglich
Spekulationen um ein weiteres EheAus hatte es immer wieder gegeben. Was führte letztendlich jetzt zur wohl endgültigen Trennung? Mehr als einmal hatte Schröder erkennen lassen, dass ihm der private Rollentausch nicht ganz leicht falle. Die Adoptivkinder in die Schule zu bringen, habe er erst lernen müssen, gestand er früher einmal. Seine Frau hatte zuletzt ihre eigene Karriere verfolgt, wollte nicht nur die Gattin des Bundeskanzlers a. D. sein. „Ich werde wahrscheinlich in meinem Leben zu keinem gut funktionierenden Hausmann mehr werden“, räumte Schröder einmal in einem Interview ein. Nun ist es mit dem gemeinsamen Haushalt wieder mal vorbei.