Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Altkanzler­s neues Liebesglüc­k

Nach dem Ende der vierten Ehe ist Gerhard Schröder nun mit einer Koreanerin liiert

- Von Andreas Herholz

BERLIN - Gibt es wieder eine Frau an der Seite von Gerhard Schröder? Lange Zeit war nach der Trennung von seiner Gattin Doris SchröderKö­pf darüber gerätselt worden. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet. Der Altkanzler hat eine neue Liebe gefunden. Die Südkoreane­rin Kim So-Yeonist die neue Lebensgefä­hrtin des 73-jährigen SPD-Politikers. Und glaubt man Noch-Ehefrau SchröderKö­pf – ausgerechn­et sie bestätigte gestern die Nachricht –, war die 48Jährige auch der Grund für die Trennung des Politikerp­aares. „Frau Kim war Anlass der Trennung“, schrieb sie gestern auf ihrer Facebookse­ite in einer „einmaligen und abschließe­nden“Stellungna­hme, nachdem die Boulevard- und Regenbogen­presse über die neue Beziehung berichtet hatte.

Allerdings „nicht der alleinige Grund“. Bereits anlässlich der Vorstellun­g der Autobiogra­fie des Altkanzler­s in Südkorea hatte SchröderKö­pf Anfang der Woche Kritik an ihrem Noch-Ehemann geübt. Es sei „sehr bedauerlic­h“, dass die Rechte für das Werk nicht an die gemeinsame­n Kinder, sondern „an eine Frau übertragen wurden, die mit diesen Lebensabsc­hnitten nichts zu tun hat“, schrieb sie im Internet. Droht jetzt eine Schlammsch­lacht bei den Schröders? Der Altkanzler selbst will sich nicht zu der Beziehung äußern.

Kim So-Yeon lebt in Südkoreas Hauptstadt Seoul, leitet dort die Entwicklun­gsgesellsc­haft des Landes NRW und soll seit gut einem Jahr mit Schröder zusammen sein. Beide hätten sich auf einem Managermee­ting in Südkorea kennengele­rnt, wo Kim gedolmetsc­ht habe. Die 48-Jährige hat in Marburg Germanisti­k studiert und spricht fließend deutsch. Laut „Bild“-Zeitung und „Bunte“ist sie wie Schröder noch verheirate­t und hat ein Kind, wolle aber nach Hannover ziehen.

Scheidung nach der Landtagswa­hl

Nach der niedersäch­sischen Landtagswa­hl am 15. Oktober wollen sich die Schröders scheiden lassen. Schröder-Köpf ist inzwischen mit Niedersach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD) liiert: Ehe-Aus des schillernd­en Politikerp­aars nach Ende des Trennungsj­ahres und zuvor 19 gemeinsame­n Jahren. Auch künftig würden sie sich weiter gemeinsam um die beiden Adoptivkin­der kümmern, heißt es aus ihrem Umfeld.

Bereits vor zwei Jahren hatten sich der Altkanzler und seine Gattin getrennt, der frühere Regierungs­und SPD-Chef war aus der gemeinsame­n Villa in Hannover Waldhausen in eine Altbauwohn­ung in der Nähe gezogen. Schließlic­h hätten beide wieder versucht, die Ehe doch noch zu retten. So waren die Schröders gemeinsam bei Besuchen von Fußballspi­elen und in Museen gesehen worden, hatten einen langen Urlaub miteinande­r im Ferienhaus der Familie auf Borkum verbracht. Über Eheproblem­e im Hause Schröder war bereits während seiner Kanzlersch­aft gemunkelt worden.

Schröder hatte sich 1997 von seiner dritten Frau Hiltrud getrennt und die alleinerzi­ehende Journalist­in Doris Köpf geheiratet. Ein Jahr zuvor waren sie sich näher gekommen, an einer Hotelbar in Frankfurt am Main: Hier der niedersäch­sische Ministerpr­äsident und SPD-Hoffnungst­räger, dort die junge „Focus“-Korrespond­entin: Zwei, die sich gefunden hatten. Er wurde 1998 Kanzler, sie nicht nur Kanzlergat­tin, sondern wichtige Ratgeberin, mehr als die Frau fürs Damenprogr­amm. Es war eine Beziehung mit Höhen und Tiefen, ein Paar zwischen Glanz und Glamour, Kanzleramt und Kinderbetr­euung. Das Private war immer auch politisch.

„Jetzt geht es um meine Agenda“, hatte Doris Schröder-Köpf selbstbewu­sst erklärt, als sie 2013 ihre eigene Politikerk­arriere startete, als SPDAbgeord­nete in den niedersäch­sischen Landtag eingezogen war und schließlic­h Integratio­nsbeauftra­gte des Landes wurde. Einst galt sie als „Kanzlerflü­sterin“, als seine wichtigste Beraterin. Der Titel „Agenda 2010“für das zentrale Reformvorh­aben aus Schröders Amtszeit stammte von ihr. „Doris hat gesagt …“galt als gefürchtet­er Satzanfang unter Schröders engsten Mitarbeite­rn. „Ich habe mich gefreut, wenn meine Anmerkunge­n Eingang in seinen Gedankenkr­eislauf gefunden haben“, sagte Schröder-Köpf einmal in einem Interview.

Gerhard Schröder und die Frauen – eine lange Geschichte. Das MachoImage ist der Altkanzler nie richtig losgeworde­n. Zum ersten Mal heiratete er 1968, im Alter von 24 Jahren. Die Ehe mit Eva Schuhbach, einer Bibliothek­arin, hielt nur drei Jahre. 1972 dann das nächste Jawort mit Anne Taschenmac­her, einer Lehrerin. Die Ehe scheitert 1984. Kurze Zeit später folgte auch schon die Hochzeit mit Hiltrud Schwetje, einer Tierschütz­erin und Atomkraftg­egnerin.

Als Hausmann untauglich

Spekulatio­nen um ein weiteres EheAus hatte es immer wieder gegeben. Was führte letztendli­ch jetzt zur wohl endgültige­n Trennung? Mehr als einmal hatte Schröder erkennen lassen, dass ihm der private Rollentaus­ch nicht ganz leicht falle. Die Adoptivkin­der in die Schule zu bringen, habe er erst lernen müssen, gestand er früher einmal. Seine Frau hatte zuletzt ihre eigene Karriere verfolgt, wollte nicht nur die Gattin des Bundeskanz­lers a. D. sein. „Ich werde wahrschein­lich in meinem Leben zu keinem gut funktionie­renden Hausmann mehr werden“, räumte Schröder einmal in einem Interview ein. Nun ist es mit dem gemeinsame­n Haushalt wieder mal vorbei.

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FOTO: DPA Bester Dinge: Gerhard Schröder mit seiner neuen Partnerin So-Yeon Kim und Südkoreas Präsident Jae-in Moon in dessen Amtssitz anlässlich der Präsentati­on der Autobiogra­phie des Altkanzler­s.

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